29.03.2024

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29.09.17 / Zeitzeugen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-17 vom 29. September 2017

Zeitzeugen

Melitta Meinberger – Die Münchener Rentnerin steht vor großen finanziellen Problemen. Auf ihrem Grundstück wurden zehn Tonnen Munition gefunden, dazu auch Phosphor, was vermutlich aus dort liegenden Brandbomben stammt. Beim Abriss des Nachbarhauses wurde ein voller Munitionsbunker entdeckt, der sich auch auf ihr Grundstück und unter ihr 1950 erbautes Haus erstreckt. Laut Gesetz muss sie die Kosten tragen – das sind rund 200000 Euro. 

Jörg Hegemann – Der Vorsitzende des Hammer Sport Clubs musste Anfang Juli sein Büro räumen, weil unter dem Anbau des Vereinsheims ein Blindgänger lag. Der Verein hatte einen Bauantrag gestellt, wofür eine Luftbildauswertung vorgeschrieben ist. Dabei stellte sich heraus, dass der Anbau auf einem früheren Bombentrichter steht. Sonden wurden in den Boden getrieben, um die Bombe zu lokalisieren, aber zum Glück war dort keine.

Hans Peter Eser – Eser ist Dezernent für Kampfmittelbeseitigung bei der Bezirksregierung Arnsberg. Die Behörde ist verantwortlich für die Beseitigung von Patronen, Bomben, Panzerfäusten, Minen und Bomben aus dem Krieg. Die Experten suchen Bomben nach Bedarf, zumeist auf künftigen Baustellen, denn ohne Bomben-Sondierung gibt es keine Baugenehmigung. Erst werden Luftbilder ausgewertet, dann folgt die Erkundung vor Ort. 

Karlheinz Krümmel – Krümmel lebt in München und gilt als einer der führenden Experten zum Thema Blindgänger. Seit den 1960er Jahren sammelt er im eigenen Archiv Daten und Informationen. Es ist das einzige seiner Art. Der heute 79-Jährige kam als Junge mit Kampfmitteln in Kontakt, als er die Bombenangriffe auf seine Heimatstadt erlebte. Sein größter Wunsch ist ein spezielles Luftschutzmuseum mit umfassendem Archiv.

René Bennert – „Ich gehe davon aus, dass wir noch über Jahrzehnte hinweg Bomben und sonstige Sprengkörper finden“, sagte der 39-jährige Kampfmittelexperte der Presse. Er arbeitet für den hessischen Räumdienst und ist mit zwei Kollegen unter anderem für den Großraum Frankfurt zuständig. Bennert lernte sein Handwerk 1975 bei der Luftwaffe. Er rückt rund 400 Mal pro Jahr aus.