Wer ist schuld? Natürlich der Klimawandel, wer auch sonst! Nicht nur am verregneten Sommer und verheerenden Wirbelstürmen, die derzeit Mittelamerika heimsuchen, sondern selbstverständlich auch an der Verbreitung des Riesenbärenklaus in Deutschland. Das meint jedenfalls die Bundesregierung. Sie ist überzeugt: Der Klimawandel begünstigt „die Verbreitung gebietsfremder invasiver Arten“ und eben auch die des Riesenbärenklaus.
Wieso Riesenbärenklau? Der gedieh doch, damals eher unter dem Namen Herkulesstaude bekannt, schon vor Jahrzehnten prächtig nicht nur im elterlichen Garten, sondern auch am Waldes- und am Wegesrand. Da war doch noch nichts mit Klimawandel.
Stimmt, denn die dekorative Pflanze kam bereits Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Westkaukasus ins Land – gewollt vom Menschen eingeführt, weil man sich von ihr irrigerweise einen wirtschaftlichen Nutzen versprach. Seither verbreitet sie ihre Samen durch den Wind und sogar auf dem Wasserweg, denn die Samen sind talentierte Schwimmer. Aber der Politik ist offenbar nichts zu dumm, wenn sie es nur dem vermeintlichen Klimawandel in die Schuhe schieben kann.