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29.09.17 / Zum Schunkeln und Mitsingen verführt / Das 22. Landestreffen der Ostpreußen in Mecklenburg-Vorpommern

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-17 vom 29. September 2017

Zum Schunkeln und Mitsingen verführt
Das 22. Landestreffen der Ostpreußen in Mecklenburg-Vorpommern
Frank Horns

Und plötzlich war die Zeit um. Voll und farbenprächtig wurde es auf der Bühne als alle 200 Sänger, Tänzer und Musiker des 22. Landestreffens der Ostpreußen in Mecklenburg-Vorpommern gegen 17 Uhr zum großen Finale aufmarschierten. Mittendrin die beiden Veranstalter Friedhelm Schülke und Manfred Schukat, der das Schlusswort sprach. „Ich hoffe, es hat gefallen. Aber es geht ja weniger ums Gefallen als um die Heimat“, erklärte der Vorsitzende der Landesgruppe.

Soviel Bescheidenheit steht einem gut an, aber nötig war sie nicht. Dass Heimatgedenken und Freude am geselligen Beisammensein bestens zusammenpassen, hatte die Veranstaltung in der Sport- und Kongresshalle Schwerin gerade bewiesen. Schmunzelnd erzählte Manfred Schukat von dem bangen Gefühl, dass ihn jedes Mal vor einer Veranstaltung beschleicht, wenn der Saal eine halbe Stunde vor Beginn erst halb voll ist. Natürlich hält dieser Zustand nie lange an. Binnen Kurzem hat jeder leere Stuhl seinen Nutznießer gefunden. So feierten knapp 2000 Besucher am vergangenen Sonnabend mit. Aus Bayern und Baden-Württemberg, aus Ostpreußen und sogar aus den USA waren sie angereist, um sich vom Heimatsänger BernStein und vielen anderen zum schunkeln, tanzen und mitsingen verführen zu lassen.

Nachdenkliches, Aufmunterndes aber auch Kritisches boten die Redner. Bernhard Gaida, Vorsitzender des Verbandes der Deutschen in Polen, berichtet über die nicht immer leichte Situation der Landsleute in der Heimat. Litauens neuer Botschafter Darius Jonas Semaska, seit 4. Juni im Amt, ermunterte die Anwesenden: „Es ist wichtig und richtig, dass Sie die Erinnerung erhalten und pflegen.“ Hans-Jörg Froese, stellvertretender Bundessprecher der Landsmannschaft, betonte, dass zur historischen Wahrheit eben auch Flucht, Vertreibung, Zwangsarbeit, die Schicksale der Wolfskinder und der Tod Millionen Deutscher gehören. „Diese Geschehnisse dürfen nicht in Vergessenheit geraten.“ Dafür und für die Belange Ostpreußens und seiner Menschen setze sich die Landsmannschaft selbstbewusst ein.  

Ohne Wahlkampf ging das Treffen, einen Tag vor der Bundestagswahl, natürlich nicht ab. Warum sich ausgerechnet der evangelische Bischof in seinem geistlichen Wort gegen eine der antretenden Parteien aussprechen musste, wird Hans-Jürgen Abromeit mit sich selbst ausmachen müssen. Die sympathischste Wahlempfehlung hatte sicherlich Gastgeber Schukat parat: „Gehen Sie wählen, und zwar am besten eine Partei mit drei Buchstaben.“


Das nächste Landestreffen findet in Rostock am 23. September 2018 statt.