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29.09.17 / Auszeit vom Alltag / Der Ort des »Innehaltens« – In Tannheim in Tirol ist Ruhe oberste Bürgerpflicht. Hotels und Touristen profitieren davon

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-17 vom 29. September 2017

Auszeit vom Alltag
Der Ort des »Innehaltens« – In Tannheim in Tirol ist Ruhe oberste Bürgerpflicht. Hotels und Touristen profitieren davon
Susan Bäthge

Einen Katzensprung hinter der deutschen Grenze experimentiert ein Tiroler Ort mit allen Spielarten der Entspannung. Das im Bezirk Reutte liegende Dorf Tannheim sorgt mit seinen Hotels für eine exquisite Auszeit vom Alltag.

„Innehalten“ – das große Schild am Ortseingang von Tannheim wirkt wie ein Gebot in diesem versteckt-idyllisch „schönsten Hochtal Europas“. Für Großstädter ist das ein wunderbares Motto für einige Tage Auszeit. Wo hellbraune Allgäukühe auf saftig grünen Wiesen weiden und auf den allerersten Blick verzaubern, wo die Luft so rein scheint wie in einem Sauerstofflabor, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen – genau auf diesem schönen Fleck­chen Erde hat die Familie Gutheinz einen perfekten Ort zum „Innehalten“ erschaffen: Das Alpine Lifestyle Hotel Jungbrunn.

Es herrscht totale Stille hier. Keine Ablenkung. Kein Straßenlärm. Nur das Zwitschern der Vögel, das Bimmeln der Kuhglocken und das Zirpen der Grillen sind zu hören. Ein tiefer Atemzug, und man ist angekommen. An der Rezeption begrüßt auch mal der Herr Direktor persönlich – in echten Krachledernen mit rosa-weiß kariertem Hemd und blankgeputzten Schuhen wirft Gottlieb Schmid dem Gast ein zugewandt-freundliches „Grüß Gott“ zu. Sofort fühlt man sich aufgenommen in der Jungbrunn-Familie. 

Mit viel Herzblut und großer Offenheit für Innovation und stetiger Weiterentwicklung führen Ulrika und Markus Gutheinz mit Sohn Marcel das vom Lärm der Welt so ferne Familienhotel. Es ist wohl die Schwingung dieses besonderen Ortes, die Regeneration und Vitalisierung begünstigen. „Die Gesundheit des Gastes ist unsere Pflicht, vom Schlafen über das Essen bis hin zum Vital- und Mentalprogramm. Es geht um ,well-aging‘ – gesund zu reifen“, sagt Spa-Managerin Christiane Werron-Schulz in angenehmer Selbstverständlichkeit und entführt die Besucher in das 7000 Quadratmeter große Traum-Refugium, dessen Mittelpunkt die Lichtsäule zur sprudelnden Quelle ist. Es ist wie ein Jungbrunnen aus frischem Felsquellwasser, das auch im Naturpool sanft plätschert. Es bewirkt Vitalität für den Körper, Beruhigung für den Geist und Kraft für die Seele. 

Wer im parkähnlichen Außenbereich den Blick in die alpine Umgebung schweifen lässt, spürt aufgrund der Weite des Tals und seiner Seen eine enorme Mystik. 28 Meter ragt der Haldensee in die Tiefe. „Nach dieser Tiefe sehnen sich die Menschen, das ist der Kern unserer Zeit“, so die Spa-Managerin, die seit zehn Jahren mit Herz und Sachverstand die Weiterentwicklung des Hotels begleitet. „Was an Innovationen in der Welt geschieht, bringt die Familie mit nach Hause und prüft, ob sie diese unter ihrer Philosophie anbieten können.“ So entstand ein Therapie- und Anwendungskonzept aus Entgiftung, Entschleunigung, Rückenarbeit, Ayurveda und Wohlbefinden. 

Wer nur drei Tage hier ist, der sollte sich Entspannung und Verwöhnung verordnen. Kein Kraftsport, kein Ausdauertraining. Einfach mal loslassen mit Yoga, Meditation und Qi Gong. Trainer Matthias gelingt es mit sanfter Stimme, die Herzen zu berühren, während Christiane Werron-Schulz mit liebevollem Kennerblick individuell zugeschnittene Wellness-Anwendungen zu­sam­menstellt. Beide erkennen sofort den angespannten Großstadtmenschen mit Hang zum Perfektionismus. Die Therapie beginnt mit einer Ganzkörper-Ayurveda-Öl­massage. Ein tiefes Wohlbefinden wird ge­schenkt, klärende und reinigende Impulse werden gesetzt. Was folgt, ist eine schlaflose Nacht. „Das ist ganz normal, sorge dich nicht“, wird der Gast am Morgen danach be­ruhigt. Das Frühstück ist ein bunter Teller mit frischem Obst und einem Liter warmes Quellwasser. 

Im Spa ist es kuschelig warm, das Zirbenholz beruhigt, die em­porsteigenden Düfte betören alle Sinne. Als nächstes kommt die „Detox – Osmo-Thermie“ – ein Ganzkörperpeeling mit wertvollen Salzen, ein Dufterlebnis aus Früchten und Gewürzen, das eine babyzarte Haut hinterlässt. Am Nachmittag schläft man auf dem Bett ein. Ist Wellness so anstrengend? Nein, eher entschleunigend! Am dritten Tag sollen Radiofrequenzwellen die Fettverbrennung stimulieren, ganzheitlich den Stoffwechsel anregen, Entgiftungsprozesse begünstigen. Schlackstoffe werden über eine Lymphdrainage abtransportiert. Im Solebad genießt man die vollkommene Ruhe, das warme Salz unter dem Rücken. 

Es ist ein Gefühl der Freiheit, im kuscheligen Bademantel mittags auf der Terrasse die Brotzeit einzunehmen. Dann die Vorfreude auf den Nachmittag: „Quell der Erneuerung“ heißt die dreidimensionale Fruchtsäure-Gesichtsbehandlung, bei der Hornzellen sanft abgeschliffen werden, das Gesicht wirkt frisch und rosig. Scheint die Sonne, sollte man auch im Herbst nicht auf eine Creme mit hohem Lichtschutzfaktor verzichten. Später folgt die „transdermale Applikation“: Hochkarätige Wirkstoffe wie Hyaloronsäure, Vitamine und Spurenelemente, die der Zellstoffwechsel der Haut braucht, werden mit Sauerstoffdruck in die Gesichtshaut geschossen. Es prickelt auch Stunden später noch wie ein zarter Sommerwind auf der Haut. 

„Es wird immer wichtiger, die Menschen aus ihrem Drehmoment herauszunehmen und zu sensibilisieren für das eigene Körpergefühl“, so die Spa-Managerin.

Wer sich neben den rund 50 Aktiv- und Entspannungsprogrammen pro Woche nach mehr Bewegung sehnt, kann die 300 Kilometer langen Wanderwege des Tannheimer Tales erkunden. Wer aber seine kleine Auszeit optimal nutzen möchte, der tankt rund um die Uhr im Jungbrunn auf. Und genießt einfach mal das Sein.

Informationen über die Region unter Tourismusverband Tannheimer Tal, Vilsalpseestraße 1, 

A-6675 Tannheim, Telefon (0043) 56756220-0, E-Mail: info@tannheimertal.com, Internetauftritt: www.tannheimertal.com