25.04.2024

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06.10.17 / Schaden von jährlich zwölf Milliarden Euro

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-17 vom 06. Oktober 2017

Schaden von jährlich zwölf Milliarden Euro
D.J.

Mit der fortschreitenden Globalisierung der Märkte und der Zunahme des weltweiten Handels sowie des Fernreiseverkehrs wächst das Auftreten von Arten außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes.“ 

Diese Feststellung steht in der ersten EU-Verordnung zu „Prävention und Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten“, die am 1. Januar 2015 in Kraft trat. Das bedeutet: Immer mehr Tiere, Pflanzen und Pflanzenparasiten werden in Verpackungen und Transportmitteln über weite Strecken in andere Gebiete befördert und breiten sich dort aus. In manchen Fällen sind absichtliche Freisetzungen die Ursache für ihre Verbreitung oder der Ausbruch von Heimtieren. Außerdem bewirkt der Klimawandel die Ausbreitung von wärmeliebenden Arten einschließlich Fischen in kälteren Regionen. 

Im Zentrum der Verordnung steht eine Liste von etwa 80 invasiven Arten (Pflanzen, Tiere, Pilze). Im Gegensatz dazu verzeichnet das Bundesamt für Naturschutz allein für Deutschland 168 solcher Arten, die negative Auswirkungen haben. Teilweise sind sie in EU-Ländern heimisch, teilweise auf anderen Kontinenten. In fremder Umgebung fanden sie günstige Bedingungen vor und behaupten sich beispielsweise durch aggressives Verhalten wie die Nilgans oder der Waschbär als Allesfresser und Eierräuber. Es entstehen Schäden in ökologischer, ökonomischer oder gesundheitlicher Hinsicht. 

Laut EU-Kommission beläuft sich der ökonomische Schaden in der EU auf neun bis zwölf Milliarden Euro jährlich. Erhebliche Verluste in der Land- und Forstwirtschaft verursachen Baumschädlinge wie der Asiatische Laubholzbock. Die aus Nordamerika eingeschleppte Beifuß-Ambrosie ruft schwere Allergien hervor. Zweck der EU-Verordnung ist die Eindämmung der nachteiligen Auswirkungen durch die gelisteten Tier- und Pflanzenarten. Verboten sind Haltung, Zucht, Transport, Tausch und das Freilassen dieser Arten in die Umwelt.