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06.10.17 / Kostbarer Preis / Käthe Kollwitz und ihr Einfluss auf die Künstler der Gegenwart

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-17 vom 06. Oktober 2017

Kostbarer Preis
Käthe Kollwitz und ihr Einfluss auf die Künstler der Gegenwart
H. Tews

Das Kölner Käthe-Kollwitz-Museum setzt im Jubiläumsjahr seiner Namensgeberin zum Ausstellungs-Endspurt an. Nachdem sich zu Käthe Kollwitz’ 150. Geburtstag, der am 8. Juli ausgiebig gefeiert wurde (die PAZ berichtete), vier Ausstellungen auf einen jeweils be­sonderen Aspekt aus Leben und Werk der Königsberger Künstlerin fokussierten, fragt die finale Schau nach ihrem Einfluss in der Gegenwart. Unter dem Titel „Kollwitz neu denken“ präsentiert das Museum in Zu­sammenarbeit mit der Berliner Akademie der Künste bis zum 10. Dezember Po­sitionen von 21 Künstlern, die mit dem Käthe-Kollwitz-Preis ausgezeichnet wurden.

Die Ausstellung macht anhand von mehr als 70 Exponaten sichtbar, wie das Bekenntnis der Kollwitz „Ich will wirken in dieser Zeit“ noch heute ein Impuls ist 

– auch für das Kunstschaffen im 21. Jahrhundert. Eine Auswahl der Preisträger, darunter die diesjährigen documenta-Teilnehmer Miriam Cahn, Douglas Gordon und Mona Hatoum oder die Kölner Künstler Martin Kippenberger, Astrid Klein und Horst Münch, rezipiert Aussagen des Kollwitz-Œuvres in Malerei, Skulptur, Zeichnung, Installation, Fotografie, Film und Video. 

So stellt etwa die aktuelle Preisträgerin von 2017, Katharina Sieverding, in ihrem Werk grundsätzliche Fragen zu künstlerischen und gesellschaftlichen Bedingungen: Ihr kreativer Umgang mit dem Politischen – nicht zitieren, nicht benutzen, sondern „politisch schaffen“ – zeichnet das Werk der Medienkünstlerin be­sonders aus.

Der Kollwitz-Preis wird seit 1960 vergeben und ist eine der ältesten Auszeichnungen der Akademie der Künste. Geehrt werden jährlich bildende Künstler, deren Werk in kreativer Weise Neuland erschließt. Von der Akademie der Künste (Ost) initiiert, gehört er zu den wenigen Preisen, die nach der Wende von der 1993 zusam­mengeführten Akademie übernommen wurden. 

Kollwitz war von 1919 bis zu ihrem von den Nationalsozialisten erzwungenen Austritt 1933 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Mit ihrer Berufung wurde ihr der Professorentitel verliehen. Ab 1928 übernahm sie die Leitung einer Grafikklasse und war selbst bei den halbjährlich stattfindenden Akademieausstellungen oft mit Werken vertreten. Eine Präsentation innerhalb der Kölner Kollwitz- Sammlung zeigt ihre Ausstellungsbeteiligungen.


Käthe-Kollwitz-Museum, Neumarkt 18–24, 50667 Köln, Internet: www.kollwitz.de