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13.10.17 / Soldatensärge kein Thema / Russische Truppen tragen Hauptlast im Kampf gegen den IS in Syrien

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-17 vom 13. Oktober 2017

Soldatensärge kein Thema
Russische Truppen tragen Hauptlast im Kampf gegen den IS in Syrien
B.B.

Erstmals sind in Syrien zwei Angehörige von russischen Freiwilligen- und Söldner-Einheiten in die Gefangenschaft der Terrororganisation IS geraten. In Syrien finden zurzeit die heftigsten Kämpfe seit einem Jahr statt, deren Hauptlast russische Bodentruppen tragen. Sie sind schon länger unverzichtbar, um die Offensive der dezimierten syrischen Armee gegen den IS in Gang zu halten. Ihre genaue Zahl kennt niemand, weil neben regulären Armeeeinheiten auch viele Angehörige von Freiwilligen- und Söldnerverbänden kämpfen.

Jetzt wurden erstmals zwei russische Soldaten von den IS-Terroristen gefangen genommen, ein Angehöriger einer Kosakeneinheit aus Rostow am Don und ein Mitglied der sogenannten „Gruppe Wagner“. Wagner-Einheiten waren auch schon auf der Krim und in der Ostukraine als Söldner ohne Abzeichen im Einsatz. Sie erhalten in Syrien ein Monatsgehalt von 3200 Euro, und im Todesfall erhält die Familie 40000 Euro. Das arabische Portal Alqalaam veröffentlichte ein vom IS stammendes Video, das die zwei russischen Kriegsgefangenen zeigt. 

Russland ist offenbar tiefer in den Konflikt hineingerutscht, als es zu Beginn des Feldzugs vor zwei Jahren vorhatte. Durch das Ausdehnen des Kampfgebietes auf ganz Syrien sind auch die Verluste der regulären russischen Armee in die Höhe gegangen. Während im ersten Jahr des Einsatzes nur eine Handvoll Soldaten, vor allem der Luftwaffe, ums Leben kam, sind in den letzten sieben Monaten nach Angaben des Verteidigungsministeriums bereits 40 Gefallene zu verzeichnen.

In der russischen Öffentlichkeit sind Soldatensärge aus Syrien aber kaum ein Thema. Die Gesellschaft steht voll hinter dem Einsatz, der als Kampf gegen das absolut Böse gilt. Sollte der IS gefangene Russen ermorden, sie als Schutzschilde einsetzen oder sollten die Gefangenen durch Einsätze der eigenen Kräfte bei den immer unübersichtlicher werdenden Häuserkämpfen ums Leben kommen, würden nur noch mehr Freiwillige aus Russland in den Krieg nach Syrien ziehen.