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13.10.17 / Peinlicher Streik / Leiharbeiter bringen Senat in Bedrängnis

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-17 vom 13. Oktober 2017

Peinlicher Streik
Leiharbeiter bringen Senat in Bedrängnis

Angestellte der Firma Atos haben öffentlichkeitswirksam vor dem Eingang des Polizeiabschnitts 62 in Berlin-Biesdorf demonstriert und bringen damit den rot-rot-grünen Senat in Erklärungsnot. Die Atos-Mitarbeiter arbeiten für die Polizei. Sie scannen die Strafzettel für Falschparker ein. Das ist billiger, als wenn die Polizei dies mit eigenen Kräften bewerkstelligte. 

Schon seit elf Jahren übernimmt der Dienstleister aus der freien Wirtschaft diese Aufgabe. Atos wiederum beschäftigt ihrerseits Leiharbeiter, die sie von der Zeitarbeitsfirma Randstad heranholt. Das ist dann noch einmal billiger. 

Carola Kühn, Betriebsratsvorsitzende von Atos: „Für die Leihbeschäftigten ist das auch ein finanzieller Nachteil.“ Die Stammbelegschaft von Atos bekommt 18 Euro in der Stunde. Die Mitarbeiter von Randstad müssen sich mit gerade einmal 13 Euro zufrieden geben, was jetzt für Ärger sorgt.

Bereits im Mai haben sie daher demonstriert. Damals versprach Atos die Prüfung von Dauerarbeitsverhältnissen. Stattdessen will die Firma nun ihre Aufgaben für die Polizei „auslagern“. Der Grund dafür liegt bei einer neuen gesetzlichen Regelung, wonach Leiharbeitsverhältnisse nur noch 18 Monate dauern dürfen. 

Im Koalitionsvertrag hatte der rot-rot-grüne Senats noch versprochen, man wolle im Zuständigkeitsbereich des Landes Berlin keine schlecht bezahlten und unsicheren Stellen mehr dulden. Der Linkspartei-Bundestagsabgeordnete Pascal Meiser droht bereits: „Ich gehöre zwar nicht dem Senat an … Aber ich werde tun, was ich kann, um Druck auf die Innenverwaltung auszuüben.“ H.L.