29.03.2024

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13.10.17 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-17 vom 13. Oktober 2017

MELDUNGEN / ZUR PERSON

»Kulturgut Lesen« schwindet dahin

Frankfurt am Main – Das „Kulturgut Lesen“ drohe auszusterben, warnt die Verlegerin des Piper-Verlages, Felicitas von Lovenberg, im „Handelsblatt“ anlässlich der Frankfurter Buchmesse. Noch 2012 habe sich jeder Deutsche im Schnitt mindestens ein Buch pro Jahr gekauft. Dieser Wert habe sich „praktisch halbiert“. Die Flut an „Mails und Messages“ raube den Menschen zunehmend die Ruhe, um sich in ein Buch zu vertiefen, so Lovenberg. H.H.





Pass »verloren«? Aufenthaltstitel!

Berlin – Obwohl seit Anfang 2016 530000 negative Asylentscheidungen ergingen, haben nur 120000 Abgelehnte Deutschland seitdem verlassen. Ein Grund neben anderen: Wenn die Rückführung über längere Zeit nicht gelingt, bekommen die Asylbewerber trotz Ablehnung einen legalen Aufenthaltstitel. Oft scheitert die Abschiebung an ungeklärten Identitäten (Pass „verloren“) oder ärztlichen Attesten.  H.H. 





Hasta la vista, Spanien!

Knastkönig oder König von Katalonien – einer dieser Titel könnte am Ende dieser Woche in den Schlagzeile stehen, wenn von Carles Puigdemont die Rede ist. Sollte die spanische Regierung eine Verkündung der katalanischen Unabhängigkeit für illegal erklären, dann droht Puigdemont die Absetzung als Ministerpräsident Kataloniens und die Festnahme durch die spanische Polizei. Sollte nichts dergleichen passieren, kann er den Triumph auskosten, dem spanischen Königreich „Adiós“ gesagt zu haben.

So oder so: Puigdemont treibt ein Vabanquespiel, das ihn so raketenhaft aus der Politik abstürzen lassen kann, wie er aufgestiegen ist. Der 1962 als Sohn einer Konditorenfamilie in einem katalanischen Bergdorf geborene Journalist und Zeitungsgründer ist erst seit sechs Jahren als aktiver Politiker tätig. 2011 wurde er zum ersten nichtsozialistischen Bürgermeister der Stadt Giruna gewählt. Vier Jahre später ernannte man ihn zum Präsidenten des Städteverbunds für die Unabhängigkeit.

Nachdem bei den Wahlen zum neuen Regionalparlament Anfang 2016 die ultralinke CUP-Partei die Ablösung des bisherigen Ministerpräsidenten Artur Mas zur Bedingung für eine Regierungskoalition gemacht hatte, wurde Puigdemont als Mitglied des Wahlsiegers von der liberal-separatistischen Partei CDC (seit 2017 PDeCat, Katalanische Europäische Demokratische Partei) überraschend zum neuen Regierungschef gewählt.

Vor allem in Madrid hat man den neuen starken Mann von Barcelona und sein rigoroses Vorantreiben der Unabhängigkeit anfangs wohl unterschätzt. Jetzt, wo es zu spät ist, scheint die Abspaltung Kataloniens nicht mehr aufzuhalten zu sein. Puigdemont hat der spanischen Krone getrotzt. Jetzt kann er sich selbst wie ein König fühlen. Fragt sich nur, wo. H. Tews