28.03.2024

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20.10.17 / Nicht alle waren erfolgreich

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-17 vom 20. Oktober 2017

Nicht alle waren erfolgreich

Der britische Selfmademan Sir Freddy Laker gilt neben seinem wesentlich erfolgreicheren Landsmann Richard Branson als einer Erfinder der Billigfluglinien. Laker ging 1977 in Großbritannien mit seiner Firma „Skytrain“ an der Start und bot Flüge von London-Gatwick zur US-Ostküste für 59 Pfund oder damals 250 D-Mark an. 

Laker nutzte die Liberalisierung des Flugverkehrs in den USA aus. Außerdem strich er viele Zusatzleistungen, die auch heute noch im Linienflugverkehr üblich sind. So mussten Passagiere ihr eigenes Essen mitbringen. Außerdem achtete er auf eine schlanke Organisation. 

Zunächst war er mit seinem radikalen Ansatz erfolgreich. 1978 schlug ihn Königin Elisabeth II. zum Ritter. Sir Freddie, wie er nun genannt wurde, wollte weiter expandieren. Seine Flugzeuge sollten über Hongkong und Japan um die Welt fliegen wofür er fünf dreistrahlige Großraum-Jets vom Typ DC-10 bestellte. Aber die internationale Luftfahrtlobby verhinderte das. 

Laker blieb am Ball und wollte nun den Himmel über Europa übernehmen. Ende 1978 bestellte er zehn Airbus A300, mit denen seine Laker Airways erst zehn, später sogar 37 Flughäfen anfliegen wollte. Die Ticketpreise sollten drastisch sinken – so wollte er einen Flug von München nach Athen für 260 D-Mark anbieten. Der damalige Linientarif lag bei rund 700 D-Mark. 

Aber Laker wich nach und nach von seinem eigenen Erfolgsrezept ab, das bis heute erfolgreich kopiert wird. Er glich sich mehr und mehr der Konkurrenz an. Laker Airways nahm Reservierungen an und arbeite nun doch mit der Reisebüro-Branche zusammen. Als Folge flog die Gesellschaft in ihrem letzten Geschäftsjahr 1981 einen Verlust von 141 Millionen Pfund ein. Nun wollten die Gläubiger ihr Geld zurück, und am 5. Februar 1982 kam das Aus.F.L.