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20.10.17 / Über die Hintertür / Die Preußenprinzessin und der »König«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-17 vom 20. Oktober 2017

Über die Hintertür
Die Preußenprinzessin und der »König«
H. Tews

Ginge es nach der Linkspartei, dann soll ein Teil des Mariannenplatzes in Berlin-Kreuzberg nach dem 1996 verstorbenen Sänger Rio Reiser umbenannt werden. Als Grund wird genannt, dass Reiser 1972 mit seiner Band „Ton Steine Scherben“ und dem „Rauch-Haus-Song“ die Hausbesetzung des am Platz gelegenen ehemaligen Bethanien-Krankenhauses gefeiert hat („Der Mariannenplatz war blau, so viele Bullen waren da“). 

Mit der Umbenennung stellt man sich aber selbst ein Bein: Denn der Bezirk hatte sich im Jahr 2005 hinsichtlich der Namensgebung von Straßen und öffentlichen Plätzen eine Frauenquote von 50 Prozent verordnet. Die wird so schnell nicht erreicht, wenn wieder männliche Paten zum Zug kommen, auch wenn sie den Linken politisch opportun erscheinen.

Erschwerend kommt hinzu, dass Namensgeber ersetzt werden sollen, die historisch belastet sind oder, anders ausgedrückt, die aus Sicht eines linken Zeitgeistes „Dreck am Stecken“ haben. Diesem Exorzismus ist bereits Hindenburg zum Opfer gefallen. Der Mariannenplatz trägt aber nicht nur den Namen einer Dame, sondern auch den einer mit tadelloser Reputation: Prinzessin Marianne von Preußen (1785–1846), die von den Berlinern für ihr soziales Engagement verehrt wurde.

Da Reiser homosexuell war, glaubt die Linke nun, die Umbenennung über die Hintertür der Gendergerechtigkeit für Schwule rechtfertigen zu können. Um die Preußenprinzessin zu stutzen, kommt ausgerechnet einer, der davon sang, „König von Deutschland“ zu sein. Wie politisch opportun ist das denn?