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20.10.17 / In ostpreußischem Stil / Königberger Zoo ließ einen Lese-Pavillon nach alten Plänen bauen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-17 vom 20. Oktober 2017

In ostpreußischem Stil
Königberger Zoo ließ einen Lese-Pavillon nach alten Plänen bauen

Der Königsberger Tiergarten hat eine neue Sehenswürdigkeit, die bereits von Erwachsenen und Jugendlichen gut angenommen wurde. Es handelt sich um einen Lese-Pavillon, mit dem die Zooleitung einen weiteren Beitrag zur Rekonstruktion des historischen Erscheinungsbildes des Zoos geleistet hat, denn ein solcher Pavillon stand vor dem Krieg an gleicher Stelle.

Das äußere Erscheinungsbild des Häuschens wurde sorgfältig  den erhaltenen Archivaufnahmen angepasst. Trotzdem entschied man, ein Detail auszulassen: Es gibt jetzt keine hohen Türme mehr auf dem Dach, weil die hohen Bäume ringsum im Wege standen. Der neue Pavillon befindet sich neben dem Löwengehege.

Ein großer Teil der Arbeiten galt der Stärkung des Fundaments. Es war der einzige Teil, der vom alten Vorkriegsgebäude erhalten geblieben ist. Beim Bau der Grundkonstruktion der Laube wurde nur Material verwendet, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts typisch war: Lärche und Zinn für die Bedachung. Bald wird das Gebäude noch eine Beleuchtung und eine Rampe erhalten.

Die Wiedererrichtung des historischen Pavillons war dank der Tatsache möglich, dass ein Projekt der Zooleitung beim diesjährigen Wettbewerb des regionalen Ministeriums für Kultur und Tourismus  gesiegt hatte. Der Wettbewerb mit dem Titel „Schaffung von Bedingungen zur Erholung für die Bewohner der Gemeinden des Königsberger Gebiets“ wird jährlich ausgeschrieben. Der Tiergarten erhielt einen Preis in Höhe von umgerechnet 21000 Euro. Nach den Wettbewerbsregeln wurde der Großteil der Summe, etwa 15000 Euro, vom Gebietshaushalt zugeteilt, und den Rest steuerte die Stadt Königsberg bei. Für die Wiedererrichtung des Pavillons gab der Tiergarten auch eigene Mittel aus. Auf eigene Kosten bezahlte der Zoo die Arbeiten am Fundament, die Anlage der Umgebung und die Rampe für Rollstuhlfahrer.

Der Pavillon ist sechs Meter hoch. Im Inneren wurden Buchregale aufgestellt. Jeder kann sich von dort Bücher nehmen oder eigene hineinstellen. Es soll ein Ort für den Tausch von Büchern werden. „Bookcrossing“ ist eine weltweite Bewegung zur kostenlosen Weitergabe von Büchern an Bekannte und Unbekannte. Die Tschechow-Bibliothek unterstützt diese Aktion. Außerdem sollen im Pavillon Veranstaltungen für Kinder angeboten werden, etwa Fremdsprachenunterricht oder verschiedene Wettbewerbe. J.T.