25.04.2024

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20.10.17 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-17 vom 20. Oktober 2017

Aus den Heimatkreisen

ALLENSTEIN LAND

Kreisvertreter: Hans-Peter Blasche, Lankerstraße 40, 40545 Düsseldorf, Telefon (0211) 17181290; Geschäftsstelle: Gemeindeverwaltung Hagen, Postfach 1209, 49170 Hagen, Telefon (05401) 9770. Internet: www.allenstein-landkreis.de

Als Sensation wurde im Herbst 2003 die Entdeckung von Fresken in der Neu Kockendorfer Kirche, eins der ältesten Gotteshäuser des Landkreises Allenstein gefeiert. Die Wandmalereien wurden links von der Orgel gefunden und von Fachleuten teilweise freigelegt. Das Vorhandensein von Wandbildern in der Kirche war aber nur für die Polen eine Sensation denn bereits vor 75 Jahren schrieb  Hansheinrich Trunz in einem Aufsatz mit dem Titel „Die Kirchen im Kreise“ folgendes: „Die alten Kirchen besaßen auch Wandmalereien, die jedoch nirgends erhalten sind. Stellenweise kommen sie unter der abblätternden Tünche wieder hervor, wie in Neu-Kockendorf links von der Orgel am Aufgange. Jetzt sind die Wände überall verputzt und einfach geweißt.“ Die Angaben im Aufsatz gehen auf Nachforschungen von Trunz aus dem Jahr 1928 zurück. Er besuchte sämtliche Kirchen des Kreises und zeichnete auch davon die Grundrisse.

Im August 2017 wurden weitere Wandmalereien, die aus der Zeit um 1500 stammen, entdeckt. Unter anderem eine Darstellung des Heiligen Georg der gegen den Drachen kämpft. Dieses Fresco befindet sich zwischen dem Seiteneingang und der Sakristei. Wegen dieser Lage ist die Malerei nun dem Verfall preisgegeben sobald keine Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. In der polnischen Presse beziehungsweise dem Internet wurde bisher über diesen Fund nicht berichtet.

Andreas Galenski


ANGERBURG

Kreisvertreter: Kurt-Werner Sadowski. Kreisgemeinschaft Angerburg e.V., Landkreis Rotenburg (Wümme), Postfach 1440, 27344 Rotenburg (Wümme), Landkreis: Telefon (04261) 9833100, Fax (04261) 9833101. 

Einen Tag vor den Angerburger Tagen 2017, traf sich der Vorstand der Kreisgemeinschaft Angerburg am 8. September zur letzten Sitzung des Jahres am Weicheler Damm 11 in Rotenburg (Wümme). Der Kreisvertreter Kurt-Werner Sadowski konnte den kompletten Vorstand der Kreisgemeinschaft  begrüßen. An der Sitzung nahmen auch die Ansprechpartnerin der Geschäftsstelle Ludmilla Mischok und Michael Meyer vom Landkreis Rotenburg teil. Nach der Feststellung der satzungsgemäßen Einladung und der Anwesenheit überbrachte Michael Meyer die Grüße von Landrat Hermann Luttmann. 

Als nächstes galt es den Ablauf der Angerburger Tage abzustimmen, damit möglichst ein Vorstandsmitglied an den verschiedenen Veranstaltungsorten als Ansprechpartner zur Verfügung stehen konnte, und wer sonst entsprechende Aufgaben übernehmen konnte. Da wären: Transporte, Kassieren, Fotos, Berichte für die Öffentlichkeitsarbeit und andere. Ein Tagesordnungspunkt war der Angerburger Heimatbrief; denn er ist die Grundlage für die Finanzierung der Kreisgemeinschaft Angerburg. So war es bei der Gründung der Kreisgemeinschaft gedacht und so ist es auch heute. Nur ändern sich die Zeiten! Es wird immer schwieriger einen vielseitigen Heimatbrief zu gestalten. Ein gewisses Potential ist noch vorhanden, aber oft scheitert es an den Möglichkeiten der Berichterstatter, Erlebnisse weiterzugeben. 

Gleich mit dem Punkt Heimatbrief wurde unsere Internetseite besprochen, die seit einigen Jahren von Michael Kukis betreut wird. Interessant war die Statistik über die monatlichen Aufrufe der Seite und welchen Ländern sie zugeordnet werden konnten. 

Der Kassenbericht der Schatzmeisterin, Brigitte Junker, ist unweigerlich ernüchternd. Der Trend, der seit zwei Jahren unaufhaltsam ist, wird ständig stärker. Es sind zwar schon einige Sparmaßnahmen getroffen worden, aber es muss auf Rücklagen zurückgegriffen werden. Dennoch steht die Kreisgemeinschaft relativ gut da und kann satzungsgemäß ihre Aufgaben erfüllen, wie  zum Beispiel die humanitären Hilfen für Angerburg, die Unterstützung der Deutschen Gesellschaft Mauersee, der Schüleraustausch und anderes. 

Die Heimatkreisdatei wurde über Jahrzehnte von Günther Kuhn betreut. Jetzt kann er aus gesundheitlichen Gründen diese Arbeit nicht fortführen. So stellte er auch seinen Platz im Vorstand zur Verfügung. Die Versanddatei wird weiterhin von Frauke Rosin betreut und um den Versand der Glückwünsche kümmert sich Uschi Grisar.

Ludmilla Mischok berichtete dem Vorstand über die Arbeit in der Geschäftsstelle und im Archiv. Zu erfahren war, welche Anfragen an die Geschäftsstelle gerichtet werden und das deren Beantwortung oft viel Zeit in Anspruch nimmt. Unterstützt wurde sie bei ihrer Arbeit von Kreisvertreter Kurt-Werner Sadowski, der im Jahr 38 Wochen (meistens Mittwoch) in der Geschäftsstelle als Ansprechpartner für Anrufer und Arbeiten im Archiv zur Verfügung stand. 

Es ging auch um die Vorbereitung der 60. heimatpolitischen Tagung am 17. und 18. Februar 2018 in Rotenburg. Es war erfreulich zu hören, dass die Zusagen der Referenten für die Tagung schon vorlagen. Wie uns mitgeteilt wurde, plant unser Patenschaftsträger, der Landkreis Rotenburg, zu diesem Jubiläum am 17. Februar einen Sektempfang zu geben. 

Des Weiteren wurden die Aktivitäten in und für Angerburg besprochen. Dazu gehörte auch die Unterstützung des „Vereins Tschernobylhilfe in Rotenburg“, der jährlich nach Angerburg und Rastenburg Hilfsgüter unter anderem an Krankenhäuser, Seniorenheime, Sozialstationen liefert. Alles ist nur mit viel ehrenamtlicher Arbeit möglich.

Ein Tagesordnungspunkt drehte sich um die 1. Mitgliederversammlung der Kreisgemeinschaft Angerburg am 9. September und deren Ablauf. Nach der Satzungsänderung, gültig ab dem 1. Oktober 2016 (siehe AHB 157, Seite 6) findet keine Delegiertenversammlung mehr statt, sondern eine Mitgliederversammlung, die nach wie vor Kreistag genannt wird. Anregungen, Anfragen und Mitteilungen wurden ebenfalls diskutiert; denn so sollte es schließlich sein in einem Gremium. Susanne Hagen


GUMBINNEN

Kreisvertreterin: Karin Banse, Wiesengrund 9, 29559 Wrestedt, OT Wieren, Telefon (05825) 642, E-Mail: karin.banse@t-online.de, Internet: www.kreis-gumbinnen.de. 

Zu dem vorweihnachtlichen 50. Gesamtdeutschen Heimattreffen des Regierungsbezirkes Gumbinnen  laden wir alle Landsleute und daran interessierte Teilnehmer herzlich in das an der B 191 gelegene Landhotel in Spornitz, nahe Parchim, ein.

Es wird Wissenswertes über das weihnachtliche Ostpreußen zu hören sein. Ein darauf abgestimmtes musikalisches Programm sowie ein Film über die alte Heimat sind vorgesehen und werden die Vergangenheit zur Gegenwart  werden lassen, sodass der Landsmann und auch der Nichtostpreuße hiervon beeindruckt sein und gerne zu Nachfolgetreffen kommen werden.

Das Hotel kann entweder mit dem PKW über die Bundesautobahn 24 und nach deren Verlassen am Abzweig Neustadt-Glewe oder auch mit der Eisenbahn über den Eisenbahnknotenpunkt Ludwigslust erreicht werden.

Kaffee und Mittagessen können im Hotel eingenommen werden.

Das Hotel verfügt über ausreichend Parkplätze. Es bietet dem Weitgereisten eine Unterkunft an.

Eine Übernachtung sollte aber rechtzeig mit Frau Thiedt unter der Telefonnummer (038726) 880 vereinbart werden. 

Auskunft erteilt Friedrich-Eberhard Hahn, John- Brinkman-Str. 14 b, 19370 Parchim, Telefon und Fax (03871) 226238, E-Mail: 

friedelhahn@arcor.de. 


HEYDEKRUG

Kreisvertreter: Gerhard Schikschnus, Hinnenberg 23, 44329 Dortmund, Telefon (0231) 291568, Mobil: 0162-3402064, E-Mail: g.schikschnus@web.de

Zum 2. Mal durfte sich die Coadjuthen-Gruppe im Hotel „Amadeus“, Isernhagen, verwöhnen lassen. Die ersten Gäste reisten bereits am Freitag an, um miteinander ins Gespräch zu kommen und sich schon auf das gemeinsame Wochenende einzustimmen.

Wie gewohnt startete das Treffen offiziell am Samstag mit der Begrüßung der Gäste. Es fanden wieder einige neue Interessierte den Weg zu unserem Treffen. Darunter eine Litauerin, die Forschungen zum Flüchtlings-Thema betreibt und hier viele aufschlussreiche Gespräche mit Betroffenen führen konnte. Gedacht wurde auch einiger Jubilare anlässlich des 80. beziehungsweise 90. Geburtstages mit guten Wünschen für den weiteren Lebensweg. 

Nachdem bereits das Treffen vor einem Jahr durch den unerwarteten Tod des bisherigen Leiters, Günter Uschtrin, überschattet wurde, konnten leider auch in diesem Jahr wieder einige Heimatfreunde aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Zusammenkunft teilnehmen. Deshalb freuen wir uns sehr, dass trotzdem um die 30 Gäste anwesend waren. Zwei davon waren schon 1997 – vor nunmehr 20 Jahren – dabei!

Besonders bedauerten wir, auf die Anwesenheit von Josef und Ruth Schöntag – die „gute Seele“ der Coadjuthen-Gruppe – verzichten zu müssen. Es wäre das 20. Treffen gewesen, an dem sie gern persönlich teilgenommen hätten, aber krankheitsbedingt absagen mussten. Wir dürfen aber gewiss sein, dass sie an allen Tagen in Gedanken bei uns waren! 

Ihr Sohn verlas das Grußschreiben seiner Mutter, in dem sie sich für die gemeinsame Zeit bei allen bedankte. Sehr gern möchten wir ihre Grüße erwidern und den Beiden von Herzen für ihren umsichtigen und fürsorglichen Einsatz in der Heimatgruppe danken. Dazu lag ein Gruß bereit, auf dem alle Teilnehmer des Treffens unterschreiben konnten. 

An dieser Stelle wünschen wir allen erkrankten Heimatfreunden gute Genesung und eine baldige Besserung des derzeitigen Befindens. Im weiteren Verlauf berichtete Friedhelm Karpowitz über seine Reise mit seiner Frau Helga in die Heimat im Juni. Mit Sorge und Herzklopfen, wie er sagte, wurde die von Sabine Hummerich besorgte Vitrine (für die Bewahrung der beiden Gesangbücher aus dem Nachlass der Vorfahren von Herrn Manfred Hofer) nach Coadjuthen transportiert. Erst nachdem alles wohlbehalten übergeben war, konnte für ihn der Urlaub richtig beginnen. Der jetzt in Coadjuthen amtierende Pfarrer, Miliauskas, ist sehr aktiv und hat viele Pläne. Beispielsweise möchte er die Kirche außen mit Hilfe von Bodenstrahlern beleuchten; besonders auch um „dunkle Gestalten“ von ihrem Tun abzuhalten. 

Von einem Besuch bei Walter Wallenschuß in der Moorkolonie „Bismarck“ wurde ebenfalls berichtet. Danach schilderten uns mehrere Heimatfreunde von ihren schweren Erlebnissen aus ihrer Kindheit; auch ein sogenanntes „Wolfskind“. Diese Menschen haben jetzt wohl Anspruch auf eine kleine Entschädigung, aber aus Unkenntnis oder Scheu vor den zu bewältigenden Formalitäten verzichten sie oft darauf. Sie wissen meist nicht, wo sie dabei Hilfe bekommen könnten. Es ist wichtig, dass die junge Generation Kenntnis von den Erlebnissen ihrer Vorfahren erhält. Zeitzeugen gibt es nur noch sehr wenige. 

Nach dem Gehörten bestand gelegenheit für persönliche Gespräche. Der lebhafte Gedankenaustausch wurde teils bis zum späten Abend, fortgesetzt. Am Sonntag trafen sich die noch anwesenden Gäste zum gemeinsamen Frühstück um im Anschluss mit dem Lied „Land der dunklen Wälder“ das informatives Zusammensein enden zu lassen. Alle hoffen nun auf ein gesundes Wiedersehen im nächsten Jahr. Gerda Herrenberger


INSTERBURG – Stadt und Land

Vors,: Reiner Buslaps, Am Berg 4, 35510 Butzbach-Kirch-Göns, Tel.: (06033) 66228, E-Mail: R.Buslaps@t-online.de. Kreisgemeinschaft Insterburg Stadt & Land,  Geschäftsstelle, Am Marktplatz 10, 47829 Krefeld, Postfach 111 208, 47813 Krefeld, Tel.: (02151) 48991, E-Mail: info@insterburger.de, Internet: www.insterburger.de,  Montag – Freitag von 8 bis 12 Uhr. 

Osnabrück – Sonnabend, 21. Oktober, 14 Uhr, Gaststätte „Bürgerbräu“, Blumenhaller Weg 43: Treffen der „Insterburger Teutonen“.

Hamburg – Mittwoch, 1. November, 12 Uhr, Hotel Zeppelin, Frohmestraße 123-125: Treffen. Informationen: Manfred Samel, Telefon (040) 587585, E-Mail: manfred-samel@hamburg.de. 


LÖTZEN

Geschäftsstelle: Ute Eichler, Bilenbarg 69, 22397 Hamburg, Telefon (040) 6083003,  E-Mail: KGL.Archiv@gmx.de

Neumünster – Sonnabend, 21. Oktober, ab 10 Uhr, Lötzener Heimatmuseum, Sudetenlandstraße 18 H (Böcklersiedlung): „Von Nordfriesland bis Nidden – Küstenbilder von Axel Jezewski und aus privater Sammlung“. Diese Ausstellung ist zu besichtigen. Um 15.30 Uhr beginnt die Veranstaltung mit Angelika Rischer, der Märchenerzählerin aus Hamburg. Sie hat ganz speziell für die Lötzener Einrichtung wieder ein besonderes Programm erarbeitet. Unter dem Titel „Erzähl mir nuscht vom Storch sine Hinterbeene“ erzählt sie Storchenmärchen aus Pommern, Ostpreußen und von anderswo. Ein Märchennachmittag nicht nur für Erwachsene! Eintritt – wie immer –frei. 


LYCK

Kreisvertreterin: Bärbel Wiesensee, Diesberg 6a, 41372 Niederkrüchten, Telefon (02163) 898313. Stellvertr. Kreisvertreter: Dieter Czudnochowski, Lärchenweg 23, 37079 Göttingen, Telefon (0551) 61665. Karteiwart: Siegmar Czerwinski, Telefon (02225) 5180, Quittenstraße 2, 53340 Meckenheim.

Donnerstag, 9. November, 13 bis 18 Uhr, Best Western „Hotel zur Post“, Bahnhofsplatz 11, 28195 Bremen: 9. Treffen der in Bremen und „umzu“ wohnenden ehemaligen Lycker Landsleute, deren Nachkommen, beziehungsweise deren Freunde. Da dem Hotel vorher die genaue Teilnehmerzahl verbindlich mitgeteilt werden muss, bitte bis spätestens bis zum 10. Oktober telefonische Mitteilung, ob eine Teilnahme erfolgt oder nicht.

Das Treffen beginnt auch in diesem Jahr bereits um 13 Uhr, da mehrere Landsleute die Zeit für persönliche Gespräche bei den bisherigen Veranstaltungen als zu kurz empfanden. Der offizielle Teil mit der Begrüßung beginnt um 14 Uhr. So hat jeder, der möchte, schon vor dem offiziellen Beginn eine Stunde Zeit, um mit Landsleuten ins Gespräch zu kommen.

Nach der Begrüßung und einigen Vorträgen findet, wie auch bei den vorhergehenden Treffen, gegen 15.30 Uhr das Kaffeetrinken statt. Ein Stück Torte und Kaffee oder Tee kosten 6,90 Euro. Dafür brauchen wir dann auch keine Saalmiete zu zahlen. Weitere Getränke können geordert werden. Jeder Teilnehmer ist Selbstzahler.

Das „Hotel zur Post“ liegt rechts, schräg gegenüber vom Hauptausgang des Bremer Hauptbahnhofes. Wer jemanden mit dem Auto zum Hotel bringen muss, fährt zum Aussteigen bis zum Eingang vor. Gegebenenfalls kann man sich bei der Rezeption auch erkundigen, ob in der Hotelgarage neben dem Hotel gegen Entgelt ein Parkplatz frei ist. Parkplätze befinden sich auch in der Hochgarage am Hillmannplatz, auf der Bürgerweide und am ehemaligen Güterbahnhof.

Das diesjährige Treffen soll uns weiter miteinander bekannt machen und den Zusammenhalt der ehemaligen Lycker Landsleute (und gern auch deren Nachkommen) fördern. Es soll nicht als Ersatz zum Kreistreffen in Hagen gelten. Zahlreiches Erscheinen in Hagen ist dringend erforderlich, denn dort findet weiterhin das jährliche Haupttreffen statt. 

Vom Vorstand wird Heidi Mader, unter anderem Kassenwartin unserer Kreisgemeinschaft und Sprecherin der „Mittleren Generation“, über die vielfältigen Aktivitäten der Mittleren Generation berichten. Michael Mader wird wieder einen Büchertisch aufbauen, wo man vielleicht auch schon ein kleines Weihnachtsgeschenk erwerben kann. Auch über die nächste Busreise unserer Kreisgemeinschaft nach Lyck, im Juni 2018, unter der Leitung von Bärbel Wiesensee werden Sie etwas erfahren.

Unser diesjähriges Treffen soll wieder eine harmonische Zusammenkunft sein. Wichtig ist, dass Sie, liebe Landsleute, untereinander Gespräche führen können. Gern können auch Sie etwas Interessantes oder Heiteres für alle Anwesenden vortragen. 

Wilhelm Norra, Telefon (0421) 820651.


MEMEL-STADT MEMEL-LAND

Kreisvertreter: Uwe Jurgsties, Kirschblütenstraße 13, 68542 Heddesnheim, Telefon (06203) 43229, Mobil: 0174-9508566, E-Mail: uwe.jurgsties@gmx.de. Gst. Für alle Memellandkreise: Uwe Jurgsties, Kirschblütenstraße 13, 68542 Heddesheim.

Memel – Donnerstag, 26. Oktober: Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen des Hermann-Sudermann-Gymnasiums.

Wismar – Freitag, 27. Oktober, 14 Uhr, Restaurant Gleisbett, Bahnhofstraße 12 A: Treffen der Memelländer.


OSTERODE

Kreisvertreter: Burghard Gieseler, Elritzenweg 35, 26127 Oldenburg, Telefon (0441) 6001736. Geschäftsstelle: Postfach 1549, 37505 Osterode am Harz, Telefon (05522) 919870. KGOeV@t-online.de; Sprechstunde: Mo. 14-17 Uhr, Do. 14–17 Uhr.

Kreisvertreter Burghard Gieseler hielt zur Feierstunde des Hauptkreistreffens in Osterode am Harz am 17. September eine Begrüßungsrede. Hier nun der zweite und letzte Teil:

Darüber hinaus ist aber für eine vertiefte Völkerverständigung auch der richtige Umgang mit der gemeinsamen Geschichte zwingend erforderlich. Das gilt besonders für die Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen.

Geschichte ist die gewordene Gegenwart. Ihre Kenntnis ist die Voraussetzung für die Gestaltung der Zukunft. Die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft kann man durchaus an ihrem Umgang mit der Geschichte festmachen. Doch wie geht man mit der Geschichte um, damit diese ihre friedensstiftende Wirkung für die Völker entfaltet? 

Zunächst ist natürlich die Kenntnis der Geschichte notwendig. Erlauben Sie mir an dieser Stelle den Hinweis, dass der Stellenwert des Schulfaches ‘Geschichte’ in unserem Land zweifellos zu niedrig ist. Doch Geschichtskenntnisse allein reichen nicht. Ich behaupte sogar, dass der falsche Umgang mit der Geschichte, nicht nur nicht friedensstiftend wirkt, sondern im Gegenteil zu innerem und äußerem Unfrieden führt.

Diese Aussage belege ich mit folgendem Beispiel: Nach dem Ersten Weltkrieg definierten sich die Deutschen einseitig als Opfer und aus der Geschichte griffen sie das heraus, was sie in ihrer Opferrolle bestätigte. Wohin die historische Entwicklung dann weiter geführt hat, ist bekannt... Friedensstiftend war dieser Umgang mit der Geschichte jedenfalls nicht.

Im Grunde ist jeder selektive Umgang mit der Geschichte, der darauf hinausläuft, dass man nur das zur Kenntnis nehmen will, was ohnehin der eigenen Einstellung entspricht, nicht friedensstiftend. Nur wenn wir bereit sind, uns für die ganze Geschichte zu öffnen, sehen wir das Leid auf allen Seiten, empfinden wir Empathie für alle Menschen – unabhängig von ihrer Nationalität. Nur dann entfaltet der Umgang mit der Geschichte seine friedensstiftende Wirkung.

Genau diesen Ansatz legt Freya Klier ihrem Buch „Wir letzten Kinder Ostpreußens“ zugrunde. Mit derselben schonungslosen Offenheit, mit der sie den letzten Massenmord an den europäischen Juden am Strand von Palmnicken beschreibt, schildert sie das Schicksal von sieben ostpreußischen Kindern, die – von der Front überrollt und getrennt von ihren Eltern – im besetzten Ostpreußen um ihr nacktes Überleben kämpfen. Gleichermaßen spricht die Autorin das an, was Deutsche anderen angetan haben, und das, was Deutschen von anderen angetan wurde. Wer nur das eine oder das andere zur Kenntnis nehmen will, sollte dieses Buch besser nicht lesen. Wer aber bereit ist, sich vorbehaltlos für die ganze Geschichte zu öffnen, dem empfehle ich dieses Buch dringend. Im Mittelpunkt stehen, wie gesagt, sieben ostpreußische Kinder, die in den Jahren 1945 bis 1948 – zumeist auf sich selbst gestellt und stets der Willkür der Sieger ausgeliefert – jeden Tag aufs Neue den Kampf gegen Hunger und Kälte aufnehmen. Das Buch ist in einem drehbuchartigen Stil geschrieben, die imaginäre Kamera schwenkt beständig von einem Kind zum anderen und man denkt zunächst: „Die halte ich ja nie auseinander.“ Aber schon nach kurzer Zeit kennt man die einzelnen Kinder gut und sie wachsen einem ans Herz. Dies dürfte vor allem daran liegen, dass die Autorin die damaligen Kinder ihre Erinnerungen selbst erzählen lässt. Freya Klier gibt, wo es nötig ist, Hintergrundinformationen, erläutert Zusammenhänge, leitet über. Erstaunlicherweise schildern die sieben damaligen Kinder ihre Erlebnisse ohne Verbitterung und ohne Hass. Selbst als Karla Browarzyck, die sich in den Trümmern von Königsberg vor Hunger die Haut von den Lippen saugt, erzählt, wie sie als Achtjährige von einem russischen Offizier vergewaltigt wurde, geschieht dies ohne Hass und Verbitterung, aber mit einer tiefen Traurigkeit. 

Alle sieben Kinder haben diese schwere Zeit überlebt und sind an dem unendlichen Leid nicht zerbrochen. Sie erzählen ihren Lebensweg bis in die Gegenwart hinein. Sie sind ihren beruflichen Weg zum Teil sehr erfolgreich gegangen. Zwei von ihnen wurden sogar bedeutende Musiker. Doch die schweren seelischen Wunden aus der Vergangenheit sind geblieben und schmerzen bis zum heutigen Tag. Karla Browarzyck aber verstarb im Frühjahr 2014.

Dieses Buch rechnet nicht auf, klagt nicht an. Es erzählt – oder es lässt erzählen – die Erinnerungen einer vergessenen Generation.

Viele hier im Saal, die Ähnliches erlebt haben wie „Ihre“ sieben Kinder, liebe Frau Klier, sind Ihnen unendlich dankbar, dass Sie mit Ihrem Buch dazu beitragen, das grausame Schicksal der ostpreußischen Kriegskinder dem Vergessen zu entreißen. Wir alle sind Ihnen dafür dankbar!

Sehr verehrte Anwesende, abschließend möchte ich Ihnen von einem Projekt berichten, dem ebenfalls der Gedanke zugrunde liegt, dass nur der vorbehaltlose Zugang zu der ganzen Geschichte friedensstiftend wirkt.

Im Jahr 2005 hat unsere Kreisgemeinschaft eine Dokumentation über Flucht und Vertreibung aus dem Kreis Osterode Ostpreußen herausgegeben, in der Zeitzeugen über ihre Erlebnisse aus dem Frühjahr 1945 und den Jahren danach berichten. Auch wenn das Interesse an dem Thema ‘Flucht und Vertreibung’ zweifellos in den letzten Jahren zugenommen hat, so ist das, was damals geschehen ist, sicherlich nur wenigen bekannt. Dies gilt umso mehr für die heutigen Einwohner Osterodes, die bislang keine Möglichkeit hatten, sich über die damaligen Ereignisse zu informieren. Kaum jemand weiß dort, welch eine Hölle am 21. Januar 1945 über seine Stadt hereingebrochen ist. Deshalb hat die Kreisgemeinschaft beschlossen, ihre Dokumentation in einer zweisprachigen Ausgabe auf Deutsch und Polnisch herauszugeben. Wir sind sehr froh darüber, dass es uns gelungen ist, den renommierten polnischen Historiker Dr. Leszek Chaburski für die Redaktion, die wir für dieses Buchprojekt zusammengestellt haben, zu gewinnen.

Auch dieses Buch soll nicht aufrechnen, soll nicht anklagen. Im Gegenteil. Denn jeder – ob Pole oder Deutscher –, der die erschütternden Erlebnisberichte vorbehaltlos liest, kann nur zu einer Schlussfolgerung kommen: So etwas darf nie wieder geschehen. Nie wieder Flucht und Vertreibung! Nie wieder Krieg!