29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
20.10.17 / Vom Islam verfolgte Gläubige in Syrien als Vorbilder

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-17 vom 20. Oktober 2017

Vom Islam verfolgte Gläubige in Syrien als Vorbilder
Dagmar Jestrzemski

In der Hölle der vom Krieg verwüsteten Städte Aleppo, Homs und Mossul sind Christen weitgehend schutzlos der willkürlichen Verfolgung durch radikale Moslems ausgesetzt. Besonders gefährdet durch den religiös motivierten Hass sind Konvertiten, also zum Christentum übergetretene Ex-Muslime. 

Apostasie ist im Islam nicht vorgesehen und gilt als Todsünde. Von der alltäglichen Gefährdung der neu bekehrten Christen in den umkämpften Gebieten erfährt die Weltöffentlichkeit so gut wie nichts. Der 1955 geborene amerikanische Pastor, Missionar und Buchautor Tom Doyle schildert in seinem neuen Buch mit dem Titel „Im Sturm der Verfolgung“, wie Muslime, die keine Hoffnung mehr haben, von der biblischen Botschaft der Liebe erreicht werden und trotz der tödlichen Bedrohung daran festhalten. Die deutsche Übersetzung aus dem Amerikanischen erschien im christlichen Brunnen Verlag. 

In acht romanhaft ausgestalteten Geschichten mit Titeln wie „Ich war mit einem Imam verheiratet“, „Wer den Missionar erschießt, bekommt 10000 Dollar“ oder „Die Frau am Jakobsbrunnen“ zeichnet Doyle Einzelschicksale dieser Christen nach. Sie praktizieren ihren Glauben im Geheimen und tragen ihn mit aller gebotenen Vorsicht weiter. 

Inmitten der Anfeindungen und Gefahr durch den islamischen Terror, der vor allem von Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung ausgeht, erleben sie inneren Frieden, beweisen Mut und unbedingte Glaubenstreue. Die Handlung steuert meistens auf die Bekehrung der Protagonisten zu. Grausamkeiten werden hier nicht detailliert beleuchtet. Vielmehr ist der Autor darum bemüht, den Leser Anteil an der Gefühlswelt der Verfolgten, aber auch der Verfolger nehmen zu lassen.  

Die anrührenden und zugleich beklemmenden Geschichten sind auf den Geschmack eines großen, christlichen Publikums zugeschnitten. In Teilen ist diese Populärliteratur wohl konstruiert, beruht aber auf authentischen Erfahrungen, wie der Autor versichert. Dabei ist der amerikanische Hintergrund des Buches in Rechnung zu stellen. Es geht um Mission. Missionsgesellschaften werden zu 100 Prozent von Spenden und dem Verkaufserlös von Büchern finanziert. 

Doyle gilt in den missionsorientierten evangelikalen Kreisen der USA als Experte für die Themengebiete Israel, Nah­ostkonflikt und Islam. Er war 20 Jahre Pastor in den USA, bevor er 2001 als Direktor der Bereiche Mittlerer Osten und Nordafrika in den Dienst einer US-amerikanischen Missionsgesellschaft mit Sitz in Texas trat. Häufig wird er als Referent von Hörfunk- und Fernsehsendern eingeladen. 

Erklärte Absicht des Autors ist es, den Christen in Amerika und Europa die Haltung der Christen in den umkämpften Gebieten als Vorbild vor Augen zu führen. Deren Situation in großen Teilen der Welt vergleicht er mit der Verfolgung und Bewahrung des Propheten Daniel, wie sie im Alten Testament geschildert wird: „Da entsetzte sich der König Nebukadnezar, fuhr auf und sprach zu seinen Räten: Haben wir nicht drei Männer gebunden in das Feuer werfen lassen? Sie antworteten und sprachen: Ja, König. Er antwortete und sprach: Ich sehe aber vier Männer frei im Feuer umhergehen und sie sind unversehrt; und der vierte sieht aus, als wäre er ein Sohn der Götter“ (Daniel 3,24-25).

Tom Doyle/Greg Webster: „Im Sturm der Verfolgung. Sie erleben Gottes Kraft – Christen im Nahen Osten“, Brunnen Verlag/Open Doors, Gießen 2017, broschiert, Paperback, 237 Seiten, 13 Euro