29.03.2024

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03.11.17 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-17 vom 03. November 2017

MELDUNGEN

Pols ist Brähmigs Nachfolger

Berlin – Die Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag hat in ihrer konstituierenden Sitzung den niedersächsischen Abgeordneten Eck­hard Pols zum neuen Vorsitzenden gewählt. Die Gruppe will dafür Sorge tragen, „dass die Anliegen dieser für die Unionsparteien nach wie vor wichtigen Bevölkerungsgruppen“ auch im neuen Bundestag vertreten werden. In den Koalitionsverhandlungen will sie sich dafür einsetzen, Nachteile von Spätaussiedlern in der Rentenversicherung zu beseitigen. Außerdem will sie die Heimatvertriebenen und Aussiedler weiter­hin dabei unterstützen, „ihr vielfältiges kulturelles und geistiges Erbe zu bewahren sowie ihr Brauchtum lebendig zu halten“.J.H. 





Israelis reisen nach Deutschland

Berlin – Während noch vor einigen Jahren Israelis nur mit einem Schuldgefühl ins „Land der Täter“ reisen konnten, wird Deutschland für sie zunehmend attraktiver. Allein in Berlin sollen rund 30000 von ihnen leben. Die deutsche Hauptstadt trägt heute nicht mehr das alte Stigma der Schande, sondern auch den neuen Stempel der jungen, intellektuellen und attraktiven Stadt, die jüdische Künstler aus aller Welt anzieht. In Israel ist jetzt sogar der Dokumentarfilm „Back to the Fatherland“ (Zurück ins Vaterland) gedreht worden, der zeigt, warum Deutschland, wo nach 1945 nur sehr wenige Juden verblieben und diese noch mit massiven Vorwürfen ihrer Glaubensgenossen rechnen mussten, heute wieder ein attraktives Einwanderungsland sogar für Juden aus dem Judenstaat selbst geworden ist. Viele Israelis deutscher Herkunft legen selbst nach Jahrzehnten im Land immer noch Wert auf deutsche Tugenden. Als sie in den 1930er Jahren ins britische Mandatsgebiet Palästina kamen, herrschte dort ein im Vergleich zu Europa viel niedrigeres Lebensniveau, von einer israelischen Kultur oder Gesellschaft konnte damals noch kaum gesprochen werden. Viele haben schlecht Hebräisch gelernt, weil sie auch in Israel an der Sprache und Kultur ihrer alten Heimat hingen. Viele Jeckes, wie deutsche Juden in Israel genannt werden, haben deutsche Gewohnheiten nie abgelegt. Aber auch viele Israelis, die nicht deutscher Herkunft sind, zieht es mittlerweile nach Deutschland. In Israel hat sich bereits eine regelrechte Dienstleistungsindustrie zur Auswanderung nach Deutschland gebildet, die bei der Vorbereitung der Auswanderung hilft und berät. Der Boom ist so groß geworden, dass in Israel Gegenwerbung gegen Deutschland gemacht wird. Dabei stehen vor allem aus der ehemaligen Sowjetunion stammende Juden, die nach 1990 als Kontingentflüchtlinge über Deutschland nach Israel gekommen sind, als Zeugen bereit, um Deutschland schlechtzureden. Während immer noch enttäuschte ehemalige jüdische Kontingentflüchtlinge Deutschland verlassen, treffen sie in Israel auf viele umgekehrt Reisewillige. Hauptgründe für die Anziehungskraft Deutschlands ist nicht nur das teure Leben in Israel, das ja auch ein Zeichen wirtschaftlicher Stärke ist, sondern auch die unsichere politische und militärische Lage in der Region.B.B.