16.04.2024

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03.11.17 / Nicht bei uns

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-17 vom 03. November 2017

Nicht bei uns
Bodo Bost

Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa lehnen 70 Prozent der Deutschen islamische Feiertage ab. Wenn man die klare Meinung der Bevölkerung in diesen Fragen wirklich ernst nimmt, müsste sich eigentlich eine Diskussion über solche Feiertage von selbst erledigen. 

Dennoch war der gescheiterte Kanzlerkandidat Martin Schulz von der SPD der erste, der fand, dass man über dieses Thema auch reden müsse. Kurz darauf stellte sich auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hinter Thomas de 

Maizières Vorschlag: „Wo es einen nennenswerten Anteil an Muslimen gibt, sollte man auch deren Festkultur zur Kenntnis nehmen“, sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg. „In einer multireligiösen Gesellschaft kann in Gegenden mit hohem Anteil an frommen Muslimen ein islamischer Feiertag hinzukommen, ohne dass die christliche Tradition unseres Landes verraten würde“, sagte Sternberg weiter. Anstatt zu erklären, was ein frommer Muslim ist, etwa ein Salafi, beklagte sich Sternberg darüber, dass immer weniger Christenmenschen etwas mit Feiertagen anfangen könnten, die ein „Zeichen des europäischen Traditionenreichtums“ seien. Ob dann allerdings die Einführung fremdreligiöser Feiertage die richtige Lösung ist und nicht ein neuer Versuch der Erklärung christlicher Feiertage, was zu den Aufgaben eines Zentralkomitees gehört, bleibt Sternbergs Geheimnis.

Muslime muss man nicht fragen, welche Feiertage für sie wichtig sind. In der Türkei stehen ganz oben das Fest Mehmet des Eroberers von Konstantinopel oder die verschiedenen Feiertage, die mit der Eroberung sonstiger wichtiger einstiger christlicher Zentren zu tun haben. Das sind nämlich die einzigen Festtage, die nach dem europäischen Sonnenkalender, also jedes Jahr am selben Tag, gefeiert werden. Alle anderen muslimischen Feiertage, die mit Mohammed zu tun haben, wechseln jedes Jahr nach dem Mondkalender und die Muslime wissen zu Beginn eines Jahres meistens noch gar nicht, wie diese Feiertage exakt liegen

In Deutschland kann jeder nach seiner Façon selig werden. Das gilt auch für das Feiern religiöser Feste. Ob allerdings ein Staat zukünftig auch Feiertage einer Religion, die die Grundfesten dieses Staates in großen Teilen ablehnt, unter den Schutz einer gesetzlichen Regelung stellen soll, bleibt der Phantasie eines de Maizière überlassen. Vielleicht sollte er sich einmal in Saudi-Arabien umsehen, dort leben Dank des Ölreichtums und großer Sklavenarbeitermassen prozentual mehr Christen als Muslime in Deutschland. In Saudi-Arabien gibt es nicht nur keine christlichen Feiertage, auch der Bau von Kirchen oder sonstigen Versammlungsstätten ist verboten. Auf das Tragen von Halskreuzen oder sonstiger Zeichen nicht muslimischer Religionen stehen trotz Modernisierungstendenzen in dem streng islamischen Land harte Strafen. Nach der Meinungsäußerung von Bundesinnenminister Thomas de Maizière bleibt sein politisches Schicksal unter Jamaika ungewiss.