25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
03.11.17 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-17 vom 03. November 2017

Leserforum

Sieg der Alternativen ist das Verdienst alternativloser Parteien

Zu: Sturm über „Jamaika“ (Nr. 42)

Zunächst muss nochmals festgestellt werden, dass bei der Bundestagswahl die CDU/CSU, SPD, Linke und Grünen zum Teil erhebliche Verluste eingefahren haben. Die einzigen Gewinner sind die FDP und die AfD. 

Bei der Niedersachsenwahl haben die CDU, Grünen, FDP nicht unerhebliche Verluste erlitten. Gewinner sind die Linken (wenn es auch trotzdem für den Landtag nicht gereicht hat) und die AfD. Werden CDU/CSU (insbesondere die Bundeskanzlerin), SPD (auch wenn es in Niedersachsen gut gelaufen ist), Grüne und Linke daraus lernen, sind sie lernwillig? Erhebliche Zweifel sind angebracht.

Herr Trittin hat kurz nach der Niedersachsenwahl erklärt, dass es schwierig ist mit einer Partei (gemeint ist die CDU) Gespräche zu führen, die so hohe Verluste eingefahren hat. Was selbstverständlich auch für die Verhandlungen auf Bundesebene gelte. Das sagt der Vertreter einer Partei, die ebenfalls „Federn“ lassen musste. Eine Partei, die derzeit auch über wenig geeignete Führungskräfte verfügt. Eine Partei, die möglicherweise durch Unvermögen verhindert, dass Herr Weil Ministerpräsident bleibt. Eine Partei, die auf Bundesebene alles tun wird, um an die Macht zu kommen.

Die Grünen haben mit ihren langweiligen Sprüchen nichts erreicht. Es bleibt abzuwarten, wie weit sich die Union, insbesondere Kanzlerin Angela Merkel, und Grüne sich gegenseitig anbiedern, um an der Macht zu bleiben oder zu kommen. Und bei der „Reichenpartei“ FDP bleibt abzuwarten, ob sie wirklich so konsequent bleibt. Oder ob alles nur Trommelei ist.

Auch wenn die AfD in Niedersachsen ein trauriges Bild abgegeben hat, ist sie aus dem Stand in den Landtag gekommen. Ohne die ständigen Querelen in der AfD hätte sie auf Bundesebene noch besser abgeschnitten. Dass die AfD insgesamt ein so gutes Ergebnis erzielt hat, ist nicht ausschließlich ihr Verdienst. Alle anderen Parteien haben maßgeblich dazu beigetragen. Sie haben es versäumt, auf demokratischem Wege den Menschen das wahre Gesicht der AfD zu zeigen (wobei manche Themen im Ansatz durchaus diskussionswürdig sind). Die anderen Parteien sollten hoffen, dass sich das nicht rächt.

CDU/CSU, Grüne und FDP sollten nicht nur auf die FPÖ in Ös­terreich schauen, sondern auch auf die Wahlen in Tschechien. Hier wird eine weitere euroskeptische Regierung an die Macht kommen.

Heinz-Peter Kröske, Hameln






Viele Wasserköpfe

Zu: In den Orkus (Nr. 42)

In Berlin steht ein großes Gebäude mit einer riesigen gläsernen Kuppel, die einem übergroßen Wasserkopf gleicht. Darunter sitzen viele hundert kleine Wasserköpfe, die dem Volk dienen und Schaden abhalten sollen.

Alles schön und gut und nachvollziehbar. Dann kommt der Nachsatz: „So wahr mir Gott helfe.“ Wenn ich das höre, bekomme ich einen dicken Hals. Ich verstehe das so: „Der liebe Gott hat mir nicht geholfen und somit habe ich keine Schuld, wenn etwas danebengeht.“ Das ist eine feine Sache für diejenigen, die den Eid schwören. Oder? Der Satz mit dem „lieben Gott“ ist in meinen Augen so überflüssig wie ein Kropf. Wie wäre es mit Abschaffung? Die kleinen und großen Wasserköpfe würden dann zur Rechenschaft gezogen und müssten Verantwortung übernehmen. Das täte weh. 

Leider ist es bald wieder so weit, dass unter der Kuppel dieser Eid geschworen wird mit dem für die Wasserköpfe befriedigenden Nachsatz. 

Anke Brandt, Illertissen-Tiefenbach






Was ist Grand Est?

Zu: Prominente für Region Elsass (Nr. 41)

Der ehemalige französische Staatspräsident François Hollande und seine Sozialisten haben relativ wenig Spuren in der Geschichte hinterlassen. Eine ihrer Hinterlassenschaften während der Regierungszeit, nämlich eine nicht zu Ende gedachte Territorialreform, erhitzt die Gemüter jedoch bis heute. Ohne Rücksicht auf regionale Besonderheiten und Identitäten wurden das zweisprachige Elsass und Teile Lothringens gegen ihren Willen mit überwiegend französischsprachigen Departements zur Region Grand Est zusammengefasst. 

Der Zentralstaat lässt grüßen. Eine Revision der von Paris ge­fass­ten Beschlüsse wird im Elsass von einer breiten gesellschaftlichen Basis unterstützt. Mit seiner alemannischen und deutschen Vergangenheit versteht sich das Elsass als Vermittler zwischen der deutschen und französischen Kultur und dies im Rahmen einer europäischen Lösung. 

Während die aktuelle Situation bei unseren Nachbarn für Furore sorgt, vernimmt man hierzulande kaum etwas von relevanter Seite. Jahrein, jahraus hört man von deutschen Arbeitgebern das bekannte Klagelied, sie würden Fachkräfte mit guten Deutschkenntnissen benötigen. Von dieser Seite wäre Unterstützung hoch willkommen. 

Doch auch die Politik diesseits des Rheines bleibt erstaunlicherweise stumm. Dabei wird bei allen offiziellen und offiziösen Anlässen die deutsch-französische Zusammenarbeit als Notwendigkeit hervorgehoben und zum Vorbild erklärt. Hier klaffen Anspruch und Wirklichkeit wie bei so manch anderen Themen, wie zum Beispiel die Pflege, noch weit auseinander.

Roland Grassl, Bühl






Eine Willkommens-Analogie zum Pflanzenreich

Zu: Nichts zu dumm (Nr. 39)

Auch der Bundesregierung dürfte bekannt sein: In unseren Breitengraden unterliegen wir seit Menschengedenken Jahr für Jahr einem Klimawandel, nämlich Frühling, Sommer, Herbst und Winter – und das zur Freude des Menschen, der Tierwelt und der gesamten übrigen belebten Natur. Und das wird auch so bleiben, solange sich die Erde dreht. Alles andere ist interessengeleitete Einbildung beziehungsweise Verdummung des Menschen. Sollten sich Ausnahmen ergeben, so ist es wie immer eine Laune der Natur und nichts weiter. 

Was kann eigentlich die Herkulesstaude nun dafür, wenn sie von Menschenhand über Umwegen nach Deutschland geschleust wurde. Unsere Bundeskanzlerin würde sagen: „Sie ist nun mal da und wir müssen damit entsprechend umgehen.“ Dies aber dem Klimawandel zuzuschreiben, ist wirklich dumm, wenn nicht gar Volksverdummung. 

Sehr merkwürdig: Es ist ja nicht nur die Herkulesstaude, die sich in Deutschland ganz wohl fühlt und sich in Windeseile vermehrt. Alle Menschen, Tiere und Pflanzen suchen sich im Laufe der Zeit einen neuen Lebensraum, um sich zu verbreiten und zu vermehren. Das ist nun mal ein Naturgesetz, und nach der Lehre des Naturforschers Charles Darwin entstehen sogar durch Anpassung ganz neue Arten. 

Dem angeblichen Klimawandel zufolge haben sich in jüngster Zeit ganze Völker in der Hoffnung auf Nahrung und Kühlung, kurz gesagt, einem besseren Leben, auf den Weg nach Europa gemacht. Neu daran ist, dass sie von weit entfernten Erdteilen zu uns kommen. Ob ihnen die Anpassung an das hiesige Klima im Norden auch so gut gelingt wie der Herkulesstaude, ist fraglich. Denn hier ist es oft kalt und nass, und es weht trotz „Klimawandels“ ein rauer Wind von Ost. Guter Wille reicht nicht, und auch die christliche Nächstenliebe wird scheitern. 

Am Beispiel der USA können wir fast täglich erkennen, wohin die Reise gehen kann, wenn nichts geschieht.

Wilhelm Jäkel, Damme