20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
03.11.17 / Von »Lalelu« bis »Guten Abend, gut’ Nacht«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-17 vom 03. November 2017

Von »Lalelu« bis »Guten Abend, gut’ Nacht«
Christiane Rinser-Schrut

Unter der Dusche“, „im Auto“, bekommt man als Antwort zu hören auf die Frage: „Singen Sie und wenn ja, wann?“. Junge Eltern antworten auch häufig „beim Zu-Bett-Geh-Ritual“. Dorothée Kreusch-Jacob ist Konzertpianistin, Musikpädagogin, Liedermacherin und Schriftstellerin. Sie hat bereits einige die Phantasie anregende Bücher geschrieben. Nun sammelte sie für dieses Abendliederbuch Gute-Nacht-Lieder und Geschichten, schrieb eigene Lieder und erfand Spiele dazu. Diese Sammlung ist in fünf Kapitel unterteilt. „Geht die Abendsonne schlafen“ hält Lieder, Gedichte und Geschichten zur Dämmerung bereit, darunter auch die Geschichte „Der Große Bär“ von Leo Tolstoi und „Twinkle, twinkle, little star!“, ein Volkslied aus England samt Übersetzung.

Das zweite Kapitel „Kleiner Hase, komm nach Haus – der Tag ist aus!“ enthält Lieder wie Mozarts Kanon „Bona nox“ oder das jiddische Volkslied „Shlof main fegele“ und Geschichten wie „Der kleine Zoowärter und die Fledermäuse“ von Gina Ruck-Pauquèt. 

Hinter dem etwas unheimlich klingenden Kapitel „Die Nacht kommt in dein Zimmer“ steckt kein Gespenst, höchstens ein Kuschelbär. Helme Heines „König Hupf der Erste“ und die Lieder „Lalelu“ oder „Leise, Peterle, leise“ halten keinen „Schrecken“ bereit. 

Das vierte Kapitel ist den Träumen gewidmet. Es enthält viele von Kreusch-Jacob komponierte Lieder zu Texten von Michael Ende. 

Das letzte Kapitel, „Gib mir deine kleine Hand“, hält „Klassiker“ wie „Guten Abend, gut‘ Nacht“, den dreistimmigen Kanon „Dona nobis pacem“ oder Grimms Märchen „Die Sterntaler“ bereit.

Zum Abschluss gibt es noch eine Grifftabelle für Gitarrenbegleitung und ein Verzeichnis der Lied- und Textanfänge. Die Lieder- und Textsammlung enthält viele Hinweise, wie Lieder und Texte begleitet werden können. Zum Beispiel mit „Zauberklängen“. Dazu füllt man ein Glas mit Wasser so voll, dass der Ton C entsteht, ein zweites Glas soll den Ton F erklingen lassen. Als Hilfsmittel werden Klavier, Gitarre oder Blockflöte genannt. So werden nicht nur die Zuhörer begeistert, sondern auch die (Vor-)Sänger inspiriert. Wie können Geschichten und Lieder begleitet werden? Kann ich Bewegungen einbauen, die das Lied verstärken? 

Warum allerdings die letzte und schönste Strophe des Liedes „Weißt du, wie viel Sternlein stehen“ in einem 224-Seiten umfassenden Buch nicht abgedruckt wurde, ist schwer nachzuvollziehen.

Was das Buch besonders macht, sind die stimmungsvollen Bilder von Quint Buchholz, dessen Illustrationen man bereits von Büchern wie „Sofies Welt“ kennt.

Dorothée Kreusch-Jacob/Quint Buchholz: „Sonne, Mond und Abendstern. Das große Liederbuch zur guten Nacht“, Carl Hanser Verlag, München 2017, gebunden, 224 Seiten, 24 Euro