19.04.2024

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03.11.17 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-17 vom 03. November 2017

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Wendt von Uni ausgeladen

Frankfurt am Main – Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DpolG), Rainer Wendt, wurde von der Goethe-Universität Frankfurt als Redner wieder ausgeladen. Wendt sollte über den „Polizeialltag in der Einwanderungsgesellschaft“ sprechen. 60 Dozenten warfen ihm „rassistische Denkstrukturen“ vor. Das einladende Institut sagte den Vortrag schließlich ab, weil es eskalierenden Protest von links befürchtete. H.H.





JU-Chefin gegen »Genderwahn«

Hamburg – Die Landesvorsitzende der Jungen Union (JU) Hamburg, Antonia Niecke, will die sogenannte geschlechtergerechte Sprache in Schriftstücken des Stadtstaats wieder abschaffen. Statt etwa „Bürgerinnen und Bürger“ soll es künftig nur noch „Bürger“ heißen. Hamburg hatte die Doppelnennung 1995 eingeführt. Die 25-Jährige bezeichnet dies als „Genderwahn“, der die Texte unnötig verkompliziere. H.H.





In der Ruhe liegt seine Kraft

Eines muss man Sachsens Landeschef Stanislaw Tillich lassen: Er bleibt nicht wie andere Politiker bei Wahlniederlagen auf seinem Stuhl kleben. Weil bei den Bundestagswahlen die Sachsen-CDU in ihrem Bundesland nur zweitstärkste Partei hinter der AfD wurde und weil ihn die Kritik des Ex-Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf geschmerzt hat („nicht für das Amt geeignet“), verkündete er seinen Rücktritt.

Dafür soll Michael Kretschmer im Dezember das Amt des sächsischen Ministerpräsidenten übernehmen. Nur eineinhalb Jahre hat er bis zur nächsten Landtagswahl Zeit, um seine Partei wieder vor die AfD zu bringen. Angesichts des Gegenwinds aus Berlin und der Tatsache, dass Sachsen auch wegen Pegida eine AfD-Hochburg ist, ist das eine Herkulesaufgabe.

Die neue Aufgabe kommt für Kretschmer aber zur rechten Zeit, ist er doch politisch gerade arbeitslos geworden: Nach 15 Jahren im Bundestag, wo er zuletzt stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender war, verlor er im September das Direktmandat in seinem Wahlkreis Görlitz – an die AfD. Um gegenzusteuern übernimmt er inzwischen sogar die Rhetorik der AfD, spricht vom „starken Rechtsstaat“, redet davon, dass „deutsche Werte, das Grundgesetz nicht verhandelbar sind“, forderte die schnelle Abschiebung abgelehnter Asylbewerber und stimmte als zweifacher lediger Vater gegen die „Ehe für alle“.

Die Zeit als Ministerpräsident wird der erst 42-jährige Görlitzer, der nach der Mittleren Reife über den zweiten Bildungsweg in einer Dresdener Fachhochschule sein Diplom als Wirtschaftsingenieur ablegte, nutzen, um sein konservatives Profil weiter zu schärfen. Das dürfte schwer werden für den vom Temperament her ruhig-abwägenden Politiker, der die Dinge eher langsam angeht.H. Tews