25.04.2024

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10.11.17 / Zeitzeugen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-17 vom 10. November 2017

Zeitzeugen

Devin Patrick Kelley – Am vergangenen Sonntag tötete er 26 Menschen und verletzte zahlreiche weitere. Bewaffnet mit einem Sturmgewehr drang der unehrenhaft aus der Armee entlassene 26-Jährige in eine vollbesetzte Kirche im texanischen Sutherland Springs ein. Noch am Tatort wurde der Amokläufer von einem bewaffneten Anwohner gestellt. Er floh und erschoss sich nach jüngsten Erkenntnissen schließlich selbst. 

Stephen Singular – In seinem Buch „The Spiral Notebook“ von 2015 analysierte der amerikanische Bestsellerautor sämtliche große Amokläufe in den USA während der letzten 30 Jahre. Singulars Recherchen zufolge waren die zumeist jungen männlichen Täter im Vorfeld in aller Regel mit Antidepressiva oder angstdämpfenden Medikamenten behandelt worden.

James Cook – Im Jahre 1772 berichtete der englische Seefahrer und Entdecker erstmals davon, dass es Malaien gebe, die „Amok laufen“ („run amok“). Hierdurch ging diese Formulierung in den europäischen und nordamerikanischen Sprachgebrauch ein.

Donald Schell – Nur zwei Tage nach der erstmaligen Einnahme des Antidepressivums (SSRI) Paxil erschoss der ruhige Familienmensch aus Gillette (Montana) im Februar 1998 mitten in der Nacht und ohne jeden ersichtlichen Anlass Frau und Tochter sowie seine neun Monate alte Enkelin Alyssa; danach tötete er sich selbst. Im Juni 2001 sprach ein Gericht den Hinterbliebenen 6,4 Millionen US-Dollar Schadenersatz zu, den der Hersteller des Medikaments SmithKline Beecham zahlen musste, weil die Geschworenen das Paxil für die Tat verantwortlich machten.

Patrick Sherrill – Am 20. August 1986 erschoss der entlassene Postangestellte 14 ehemalige Kollegen und Vorgesetzte. Dieser Amoklauf in Edmond (Oklahoma) inspirierte den Journalisten Mark Ames zu seinem Buch „Going postal“, in dem er die These vertrat, solche Taten seien das Resultat der neoliberalen Wirtschaftspolitik unserer Zeit. Jeder, der im Arbeitsleben zu sehr an die Wand gedrängt werde, könne wie Sherrill in tödliche Rage geraten.