26.04.2024

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10.11.17 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-17 vom 10. November 2017

Aus den Heimatkreisen

ANGERBURG

Kreisvertreter: Kurt-Werner Sadowski. Kreisgemeinschaft Angerburg e.V., Landkreis Rotenburg (Wümme), Postfach 1440, 27344 Rotenburg (Wümme), Landkreis: Telefon (04261) 9833100, Fax (04261) 9833101. 

Sonnabend, 17. und Sonntag, 

18. Februar, Theodor-Heuss-Schule, Gerberstraße 16, neben dem Ratsgymnasium, 27359 Rotenburg (Wümme): 60. Heimatpolitische Tagung. Wir laden Sie und Ihre Familie mit Freunden und Bekannten sehr herzlich ein. Ein Tagungsbeitrag wird nicht erhoben. Vorgesehene Tagungsfolge (Änderungen vorbehalten):

Sonnabend, 17. Februar, 15 Uhr 

1. Vortrag Dr Jürgen W. Schmidt, Berlin „Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Westpreußen“.  

2. Vortrag Dr. Bettina Bouresh, Berlin „Schloss Steinort“. 

Sonntag, 18. Februar, 9.30 Uhr: Im dritten Vortrag berichtet der Ministerialrat a. D. Dr. Jürgen Martens, Königswinter, über seine „Reise nach Angerburg im Juni 2017“. Gegen 12 Uhr wird die Tagung beendet sein.

Mit der Veranstaltung wollen wir möglichst viele Menschen ansprechen, sich mit der Geschichte und Kultur unserer Heimat zu beschäftigen. Neue Begegnungen, andere Sichtweisen und Einblicke sollen die Teilnehmer der Tagung anregen. Beim Abendessen – Elchbraten – und danach wird ausreichend Gelegenheit für Gespräche, Erinnerungen und gemütliches Beisammensein sein. Verbindliche Anmeldungen, auch für das Elchbratenessen, zum Preis von 26 Euro pro Person einschließlich Dessert sowie eventuelle Übernachtungswünsche werden schriftlich erbeten bis spätestens dem 10. Februar 2018 (Posteingang) an Brigitte Junker, Sachsenweg 15, 22455 Hamburg. Sie können sich auf eine anregende Tagung mit interessanten Gesprächen freuen.


BRAUNSBERG

Kreisvertreterin: Manuela Begett, Virchowstraße 46, 44536 Lünen, Tel.: (02306) 21236, E-Mail: manuela.begett@t-online.de. Stellvertretender Kreisvertreter: Ferdinand Schrade. Geschäftsstelle: Stadtverwaltung Münster, Patenstelle Braunsberg, Frau Jostenmeier, 48127 Münster, Tel.: (0251) 4926051.

Am 30. September und am 1. Oktober waren in der Johanniterakademie in Münster immer noch um die 40 Landsleute gekommen aus ganz Deutschland „inklusive“ Ostpreußen. Schön wie immer war schon der Vorabend, an dem wir alle gemütlich bei einem Glas Wein oder Bier zusammensaßen und „schabberten“. Auch „Neue“ gab es, sie waren schnell integriert nach dem „Verfahren“: „Sie kenne ich ja noch gar nicht, wer sind Sie denn?“

Am Sonntag nach dem Gottesdienst mit Pastor Oskar Müller (Heilsberg) im Festprogramm war der Höhepunkt der Festvortrag unseres Braunsberger Landsmanns Helmut Stange „Geschichte und Geschichten aus Braunsberg“. Er wunderte sich selber, der doch nur 10 bis 12 Jahre Braunsberg bewusst erlebt hat, „über die ungeheuren Kräfte, die dahinter stecken müssen, dass sich jährlich die Braunsberger zusammenfinden im Gedenken an die verlorene Heimat“. Ja das war schon etwas, dieser Vortrag von einem total fitten Braunsberger „Fossil“, das sich auch noch an so Vieles so lebendig erinnern, und das auch so perfekt vortragen konnte. Sehr einfühlend war auch das offizielle Grußwort des Mitglieds im Rat der Stadt Münster, Stefan Leschniok, im Namen der Stadt Münster. Er verband den Blick in die Vergangenheit mit dem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft „auf ein selbstbewusstes Deutschland in einem geeinten Europa und ein friedliches Miteinander der Menschen“.

Wie in jedem Jahr umrahmte Reinhard Kollenberg mit dem „Orchester Kolophon“ die Festliche Stunde. Wir hatten den Eindruck, das Orchester fühlte sich richtig wohl bei uns – es gibt so etwas wie eine Einheit von Orchester und Braunsbergern. Wir werden beim nächsten Treffen Liedtexte bereit halten, wenn Lieder gespielt werden, die wir vom Text her nicht kennen, wie etwa Mozarts Bundeshymne – damit wir dann auch die mitsingen können. Wie immer, gab es anschließend noch einen Empfang durch die Patenstadt Münster und schließlich das gemeinsame Mittagessen. Nach dem Kaffetrinken endete das Treffen – gaaaaanz langsam.

Nächste Termine: Der 11. „Ostdeutsche Winterball“ in Bonn, Sonnabend, 3. Februar 2018, 19.30 Uhr, Beethovensaal, Maritim Hotel. Einlass ist ab 19 Uhr.

Das Kreistreffen in Münster 2018  findet statt am Sonnabend, 29. und Sonntag, 30. September 2018, wieder in der Johanniter-Akademie in Münster.

Manuela Begett, Kreisvertreterin


GOLDAP

Kreisvertreter: Stephan Grigat, Telefon (05231) 37146, Fax (05231) 24820, Heidentalstraße 83, 32760 Detmold. Geschäftsstelle: Annelies Trucewitz, Hohenfelde 37, 21720 Mittelnkirchen, Telefon (04142) 3552, Telefax (04142) 812065, E-Mail: museum@goldap.de. Internet: www.goldap.de.

Wie schon in den Vorjahren bieten wir in diesem Jahr den beliebten „Goldap Fotokalender 2018“ an. Er hat sich mit seinen größtenteils historischen, farbigen Abbildungen und passende Kalendersprüchen in wenigen Jahren zu einem Sammelobjekt entwickelt.

Zu beziehen ist der Kalender unter: Patenschaftsmuseum Goldap in Ostpreußen, Harsefelder Straße 44a, 21680 Stade; verkauf@goldap.de, Telefon (04142) 3552 oder (04141) 7977537 (nur mittwochnachmittags). Er kostet 10,95 Euro plus Versand. 

Mit diesem Stück Ostpreußen verschenken Sie Freude! Unser weiteres vielfältiges Angebot finden Sie unter www.goldap.de,  Denken Sie bitte an die rechtzeitige Bestellung Ihrer Weihnachtsgeschenke. 


GUMBINNEN

Kreisvertreterin: Karin Banse, Wiesengrund 9, 29559 Wrestedt, OT Wieren, Telefon (05825) 642, E-Mail: karin.banse@t-online.de, Internet: www.kreis-gumbinnen.de. 

Spornitz – Sonnabend, 11. November, 10 bis 17 Uhr, „Landhotel Spornitz“, an der B 191 gelegen: gesamtdeutsches Heimattreffen des Regierungsbezirkes Gumbinnen. Es wird Wissenswertes über das weihnachtliche Ostpreußen zu hören sein. Ein darauf abgestimmtes musikalisches Programm sowie ein Film über die  Heimat sind vorgesehen und werden die Vergangenheit zur Gegenwart werden lassen, sodass der Landsmann und auch der Nichtostpreuße hiervon beeindruckt sein werden und gerne zu Nachfolgetreffen kommen werden. Kaffee und Mittagessen können im Hotel eingenommen werden. Eine Übernachtung sollte rechtzeitig angemeldet werden unter Telefon (038726) 880. Das Hotel kann entweder mit dem Pkw über die Bundesautobahn 24 und nach deren Verlassen am Abzweig Neustadt-Glewe oder auch mit der Bahn über den Eisenbahnknotenpunkt Ludwigslust erreicht werden. Auskunft: Dr. Friedrich-Eberhard Hahn, Telefon (03871) 226238.


INSTERBURG – Stadt und Land

Vorsitzender Stadt & Land: Reiner Buslaps, Am Berg 4, 35510 Butzbach-Kirch-Göns, Tel.: (06033) 66228, Fax (03222) 3721953, E-Mail: R.Buslaps@t-online.de. Kreisgemeinschaft Insterburg Stadt & Land e. V.,  Geschäftsstelle, Am Marktplatz 10, 47829 Krefeld, Postfach 111 208, 47813 Krefeld, Tel.: (02151) 48991, Fax (02151) 491141, E-Mail: info@insterburger.de, Internet: www.insterburger.de, Bürozeiten: Montag – Freitag von 8 bis 12 Uhr. 

Schwerin – Mittwoch, 15. November, 12 Uhr, Gaststätte Kaktus, Dreescher Köpmarkt: Treffen. Informationen: Helga Hartig, Telefon (0385) 3922633, E-Mail: hehartig@web.de.


KÖNIGSBERG LAND

Kreisvertreterin: Gisela Broschei, Bleichgrabenstraße 91, 41063 Mönchengladbach, Telefon (02161) 895677, Fax (02161) 87724. Geschäftsstelle: Im Preußen-Museum, Simeonsplatz 12, 32427 Minden, Telefon (0571) 46297, Mi. Sa. u. So. 18-20 Uhr.

Das Treffen in Minden, im Hotel Lindgart begann mit einem Eröffnungsstück des Streicherensembles der Musikschule Porta Westfalica. Anschließend begrüßte die Kreisvorsitzende, Gisela Broschei, die erschienenen Landsleute. Danach erfolgte die Totenehrung durch Wolfgang Knitter. Die Eröffnung wurde abgeschlossen mit dem Ostpreußenlied, begleitet vom Ensemble der Musikschule. 

Um 10.30 Uhr begann die Vollversammlung gemäß unserer Satzung. Die Vollversammlung begann mit dem Tätigkeitsbericht der Kreisvertreterin: Wir hatten ja, und das betrifft natürlich an erster Stelle Herrn Mückenberger, die Schwierigkeit der Neuorientierung der Geschäftsstelle, die etliche Kilometer weit von Minden entfernt in Frille in Petershagen liegt. Die neue Anschrift der Geschäftsstelle lautet: Heimatkreisgemeinschaft Landkreis Königsberg, Schwarzer Weg 2, 32469 Petershagen, Telefon (05702) 8517210. Aber Herr Mückenberger und sein Mitarbeiter, Herr Woitschikowski, haben recht schnell eine funktionierende Geschäftsstelle geschaffen. Von da aus werden unsere Aktivitäten betrieben, die vorwiegend aus Telefongesprächen und Schriftverkehr mit unseren Landsleuten bestehen. Abgeschlossen ist die Arbeit an den CDs und DVDs unserer Kirchspiele, die wir zum Erwerb anbieten. Etwa 1400 Fotos unserer Dörfer sind zwischenzeitlich im Netz im Bildarchiv Ostpreußen gesichert und können dort eingesehen werden. 

Vielen Ostpreußen ist auch das Werk „Die Kämpfe um Ostpreußen und das Samland“ von Helmut Borkowski bekannt, der leider im Jahre 2015 verstorben ist. Weil immer noch rege Nachfrage herrscht, haben wir vom Kreis Minden-Lübbecke etliche Exemplare herstellen lassen. Wir bieten sie zum Preis von 25 Euro (einschließlich Versandkosten) an. 

Arbeit, aber auch Erfolg, hatten wir mit der Erstellung unserer Ostpreußenkalender. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Ihnen auch den zwölften Jahrgang, den für 2018, ans Herz legen, der für einen Unkostenbeitrag von mindestens 12 Euro erworben werden kann. Wir haben uns mit den Kalendern in den vielen vergangenen Jahren nicht nur beschäftigt, weil wir unsere Finanzen aufbessern wollten. Das ist natürlich wichtig. Es war uns auch stets daran gelegen, unsere Kreisgemeinschaft zu präsentieren, und das auch über unseren Kreis hinaus. Auf diese Weise haben wir interessante Gespräche mit Landsleuten und auch mit Freunden Ostpreußens, die sich für unsere Heimat interessieren, führen können. 

Die Satzungsänderung, die in allen Punkten einstimmig beschlossen wurde, brachte die erforderliche Neuorientierung. So gehören nach § 6 Ziffer 2 der Satzung dem Kreisausschuss nunmehr der Vorstand und mindestens fünf Beisitzer an. Gemäß Paragraph 11 Ziffer 1 der Satzung kann die Auflösung des Vereins durch schriftliche Zustimmung der Mitglieder von zwei Drittel der abgegebenen Stimmen beschlossen werden. Ziffer 2 dieser Bestimmung regelt die Vermögensverhältnisse bei Auflösung des Vereins. Das Vermögen des Vereins fällt in diesem Fall an die Ostpreußische Kulturstiftung des öffentlichen Rechts mit derzeitigem Sitz in Ansbach. Diese hat es je zur Hälfte für Aufgaben des Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg und des Kulturzentrums Ostpreußen in Ellingen zu verwenden. 

Es folgte dann die Wahl des neuen Kreisausschusses. Gewählt wurden (in alphabetischer Reihenfolge): Dr. Bärbel Beutner, Dorothea Blankenagel, Gisela Broschei, Axel Doepner, Barbara Dörr, Kathrin Gottschalk, Wolfgang Knitter Carl Mückenberger Manfred Schirmacher und Willi Skulimma. Die Gewählten haben die Wahl angenommen. 

Nach Beendigung des Kreistreffens um 15.30 Uhr beschlossen die anwesenden Mitglieder des neugewählten Kreisausschusses Frau Broschei, Frau Blankenagel, Frau Dörr sowie die Herren Skulimma, Schirmacher, Doepner und Knitter, eine Sitzung des Kreisausschusses anzuberaumen. Es folgte demgemäß die konstituierende Sitzung des neugewählten Kreisausschusses. Einziger Tagespunkt war die Wahl des Vorstandes. Aus der Mitte des Ausschusses wurde vorgeschlagen, Frau Broschei erneut zur Vorsitzenden des Kreisausschusses zu wählen. Bei der darauffolgenden Abstimmung entfielen sechs Ja-Stimmen auf Frau Broschei sowie eine Enthaltung. Frau Broschei nahm die Wahl an. Wegen der derzeitigen gesundheitlichen Probleme des bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden, Herrn Mückenberger, wurde Frau Dörr zur stellvertretenden Vorsitzenden mit  sechs Ja-Stimmen und einer Stimme Enthaltung gewählt. Frau Dörr nahm die Wahl an. Zum Kassenwart wurde Herr Doepner einstimmig gewählt. Zu Kassenprüfern wurden Herr Knitter und Herr Schirmacher bestimmt. Die Sitzung wurde um 16.55 Uhr beendet. 

Mit einem sorgsam ausgesuchten Programm konnten wir die – leider viel zu wenig – erschienenen Landsleute in dem behaglichen Hotel Lindgart nachdenklich werden lassen, aber auch erfreuen. 

Erschütternd war die Lesung von Dr. Christopher Spatz aus seinem Buch „Nur der Himmel blieb derselbe“. Dies ganz besonders, weil auch ein Mitglied unseres Kreisausschusses als Kind das Schicksal der sogenannten Wolfskinder geteilt hat. Auch er war nach Kriegsende als Zehnjähriger elternlos geworden und hat sich unter kaum vorstellbaren Bedingungen durchschlagen müssen. Darüber hat er nie gesprochen. Im Gegenteil: Er hat nach Öffnung der Grenze mit vielen Hilfstransporten und eigener Arbeit sein Heimatdorf Waldau unterstützt. Dr. Spatz ist es zu verdanken, dass er sich in seiner Doktorarbeit mit dieser Problematik, die bisher in der Öffentlichkeit wenig Beachtung fand, befasst hat. Seine Arbeit hat dazu beigetragen, dass auch Wolfskinder einen Antrag auf Entschädigung für die Zwangsarbeit nach 1945 stellen können. Er hat in seiner wissenschaftlichen Arbeit den Nachweis geführt, dass viele Wolfskinder zur Arbeit gezwungen waren; Zum Beispiel mussten sie auf Sowchosen mitarbeiten, Leichen beseitigen oder andere Schwerstarbeiten verrichten. 

Genossen haben wir dann die Musikshow von ,.BernStein“, Pseudonym für Bernd Krutzinna. Es war eine wunderbare Wanderung durch die einzigartige Schönheit Ostpreußens, begleitet von ostpreußischen Volksliedern. Wir ließen aber nicht nur andere Musik machen, wir sangen kräftig mit. Und das war ein schöner versöhnlicher Abschluss unseres diesjährigen Treffens. 

Unsere aktuelle Anschrift lautet: Heimatkreisgemeinschaft Landkreis Königsberg Mühlenbauhof in Frille, Schwarzer Weg 2, 32469 Petershagen. 

Gisela Broschei, Kreisvertreterin


LÖTZEN

Kreisvertreter: Dieter Eichler, Bilenbarg 69, 22397 Hamburg. Geschäftsstelle: Ute Eichler, Bilenbarg 69, 22397 Hamburg, Telefon (040) 6083003, Fax: (040) 60890478, E-Mail: KGL.Archiv@gmx.de

Sonnabend, 18. November, 10 Uhr, Lötzener Heimatmuseum, Sudetenlandstraße 18H (Böcklersiedlung), Neumünster. Ab 10 Uhr ist der Ausstellungsraum geöffnet. Es ist der letzte Tag, an dem die Sonderausstellung „Von Nordfriesland bis Nidden – Küstenbilder von Axel Jezewski und aus privater Sammlung“ in vollem Umfang gezeigt werden kann. Um 15.30 Uhr beginnt der Vortrag von Dr. Timo Ibsen von Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie, Schloß Gottorf, Schleswig, zum Thema „Bernsteinburgen“.

Der erfahrene und inzwischen auf Ausgrabungen im Königsberger Gebiet spezialisierte Archäologe wird anhand von Karten- und Bildmaterial von seinen Forschungsergebnissen in Burgwällen an den Bernsteinhandelsstraßen berichten. Wer den Wissenschaftler im vergangenen Jahr mit seinem Vortrag über die Ausgrabungen in Wiskiauten (Samland) gehört hat, weiß, dass er auch komplizierte Sachverhalte und weit zurückliegende historische Zusammenhänge für Laien anschaulich und verständlich vermitteln kann. Manch einer erinnert sich an Timo Ibsen durch seine Rolle als wissenschaftlicher Kommentator in dem Film von Gisela Graichen mit dem Titel „Die Bernsteinstraße“. Die Besucher des Lötzener Museums erwartet zum Abschluss der diesjährigen Museumssaison eine besondere Veranstaltung. Der Eintritt ist – wie immer – frei.

Das Lötzener Heimatmuseum blickt zurück auf zehn Jahre Ausstellungs- und Veranstaltungsangebote in Neumünster – Teil I

Zur Erinnerung: Am 15. April 2005 wurde die (damals so genannte) Lötzener Heimatstube wiedereröffnet – in der Brachenfelder Straße 23, an ihrem achten Standort in 50 Jahren. Damals wurden Archiv und Lötzener Heimatsammlung seit über 20 Jahren von dem aus Steintal stammenden Paul Trinker betreut.

Im Mai 2005 begegnete ich, an Ostpreußen interessiert, auf dem Deutschlandtreffen der Ostpreußen, das erstmals in der Hauptstadt Berlin stattfand, Gisela Madeya, einer „echten“ Ostpreußin, bereits 92 Jahre zählend. Zuvor hatten wir nur Brief- und Telefonkontakt. Das Bindeglied zwischen uns waren zwei Männer: Rudi Madeya und Gerhard Eichler (beide zu der Zeit bereits verstorben). Sie waren in Ostpreußen Lehrerkollegen und hatten sich auch nach dem Krieg nicht aus den Augen verloren. Rudolf Madeya war von 1979 bis 1990 Kreisvertreter der Lötzener. Gerhard Eichler war der Vater von Dieter Eichler, mein zweiter Ehemann.

Hier nun in Berlin überrumpelte mich Gisela Madeya mit dem Satz: „Sie werden die Nachfolgerin von Paul Trinker!“

Zurück in Hamburg, vernahm ich vom Band die freundliche Stimme von Paul Trinker: „Kommen Sie doch mal nach Neumünster. Es gibt hier viel Interessantes zu sehen.“ Mein Mann warnte mich: „Fahre nicht. Das ist gefährlich.“ Doch ich fuhr hin.

Paul Trinker wollte, mit bald 80 Jahren, die Betreuung dieser Lötzener Einrichtung in jüngere Hände legen.

Im August 2006, im Rahmen des 33. Heimattreffens der Kreisgemeinschaft Lötzen in ihrer Patenstadt Neumünster, wurde ich in den Erweiterten Vorstand als Beisitzerin gewählt und löste Paul Trinker nach mehrmonatiger Einarbeitungszeit im März 2007 in seinem Amt als langjähriger Archivbetreuer ab.

Auf seinen Rat hin wurde von März bis Oktober 2007 eine regelmäßige Öffnungszeit der Räume der Heimatsammlung eingeführt: jeden ersten Dienstag eines Monats von 10 bis 16 Uhr. Dieses Angebot erwies sich jedoch als wenig besucherfreundlich. Seit März 2009 lautet die regelmäßige Öffnungszeit: jeden dritten Sonnabend des Monats (März bis November) von 10 bis 16 Uhr. Daran schloss sich fünf Jahre lang um 16.15 Uhr ein Veranstaltungsangebot an. Der Beginn der Veranstaltungen wurde dann, aus Rück-sicht auf die älteren Besucher, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen, auf 15.30 Uhr vorverlegt.

Dieser Öffnungs- und Veranstaltungstag, anfangs „Tag der offenen Tür“, danach „Der besondere Tag“ genannt, ist inzwischen eingeschliffen. Aber es hat mehrere Jahre gedauert, bis die Bewohner der Patenstadt wahrnahmen: Die Heimatsammlung der Lötzener ist kein Treff nur für Mitglieder. Sie ist offen für alle, die Fragen und Interesse an Ostpreußen mitbringen. Und noch immer gibt es – leider – Neumünsteraner, die das Lötzener Museum nicht kennen.

Es hat auch eine lange und mühevolle Zeitspanne kontinuierlicher Zuarbeit gekostet, bis über die Ausstellungs- und Veranstaltungsangebote der Lötzener verlässlich in der regionalen Presse informiert wurde. Heute klappt es mit den Veröffentlichungen im „Holsteinischen Courier“, in den „Kieler Nachrichten“, im „Wochenanzeiger“, im „Treff“.

Inzwischen kann sich das Ausstellungs- und Veranstaltungsangebot sehen lassen. Wie bescheiden wurde begonnen: „Die Marienburg früher und heute“ oder „Textile Kostbarkeiten aus der Volkskunst Ostpreußens“ – aus eigenen Sammlungsbeständen gestaltet. Dann startete 2010 die Zusammenarbeit mit dem Ostpreußischen Landesmuseum (OL) in Lüneburg auf diesem Gebiet; die Ausstellung „Die große Flucht 1944/45 in grafischen Bildzeugnissen ostpreußischer Künstler“ war die erste Leihausstellung, die aus dem OL nach Neumünster kam.

2011 wurde „Kunst aus unserer Patenstadt Neumünster – Fotokunst von Michael Ermel“ gezeigt. Sie war ein Versuch, neue Wege zu gehen. Die Ausstellung „Die vier Jahreszeiten in Ermland und Masuren – Fotografien von Mieczyslaw Wieliczko, Olsztyn (Allenstein)“ war die erste Ausstellung, die durch den Kontakt zum Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen/Bayern nach Neumünster ausgeliehen wurde; sie traf auf großes Besucherinteresse. Mit den Fachleuten in Ellingen wurde auch die Tafelausstellung „400 Jahre Stadt Lötzen“ erarbeitet, die unter dem Titel „Lötzen – die Perle Masurens“ 2012 gleichzeitig in Neumünster und in Lötzen präsentiert werden konnte. Ute Eichler


MOHRUNGEN

Kreisvertreterin:  Ingrid Tkacz, Knicktwiete 2, 25436 Tornesch, Telefon/Fax (04122) 55079. Stellv. Kreisvertreterin; Luise-Marlene Wölk, Schwalbenweg 12, 38820 Halberstadt, Telefon (03941) 623305. Stellv. Kreisvertreterin Monika Buddych, Op de Dümmer 32, 45772 Marl/Westf., Telefon (02365) 691690. Schatzmeister: Frank Panke, Eschen-weg 2, 92334 Berching, Telefon (08462) 2452. Geschäftsstelle Horst Sommerfeld, Lübecker Straße 4, 50858 Köln, Telefon (02234) 498365.

Die 5. Sitzung des 8. Kreistages fand am 16. September vor Beginn des Heimatkreistreffen in Bad Nenndorf im Grandhotel Esplanade statt. Nach Begrüßung, Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung, Feststellung der Anwesenheit und der Beschlussfähigkeit wurden die Tagungsordnungspunkte behandelt. Als Erstes wurde Roswitha-Ellen van Dorsten in Anerkennung der langjährigen Arbeit für die Kreisgemeinschaft Mohrungen mit dem Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. Danach wurde das Jahresergebnis, die Stellungnahme des Kassenprüfers Erwin Kornitzki sowie der Haushaltsplan 2018 vorgestellt und vom stellvertretenden Schatzmeister Erhard Wiedwald erläutert. Das Haushaltsjahr 2016 zeigt ein ausgeglichenes Niveau. Der Schatzmeister und der Vorstand wurden für das Geschäftsjahr 2016 einstimmig entlastet. Die Amtsperiode des 8. Kreistages geht im Herbst 2018 zu Ende, somit wird der nächste 9. Kreistag im nächsten Jahr neu gewählt mit einer Kreistags-Verkleinerung der Mitglieder – laut Satzungsänderung in § 9-1 von 15 auf 11.

Im Anschluss an die Kreistagssitzung fand das diesjährige Heimatkreistreffen am 16. September in Bad Nenndorf im Grandhotel Esplanade, statt.

Einige Gäste reisten bereits am Freitag an, so auch einige Mitglieder des Herder-Vereins aus Mohrungen, worüber wir uns sehr gefreut haben. Nach der individuellen Begrüßung unter Heimatfreunden folgten zunächst gute Gespräche und die Möglichkeit, ostpreußische Spezialitäten zu erwerben, unter anderem die von unserem Landsmann Erwin Kornitzki angefertigten Plakate in verschiedenen Größen, mit der Mohrunger Kreiskarte, in der jetzt 22 Kirchspiele bebildert wurden. Dazu sind alle Orte ausgezeichnet, die zu jedem Kirchspiel gehörten. Desweiteren eine Tafel mit den Gründungsdaten der einzelnen Ortschaften. Weiter wurde eine Aufzeichnung der Geschichte von Johann Gottfried Herder dokumentiert. Am Abend folgte ein gemütliches Beisammensein. 

Am Sonntag, 17. September wurden am Agnes-Miegel-Denkmal Blumen niedergelegt. Danach folgte die Feierstunde mit dem Ostpreußenlied „Land der dunklen Wälder.“ Die Kreisvertreterin begrüßte die Teilnehmer des Heimatkreistreffens. Frau Wölk, stellvertretende Vorsitzende, überbrachte das Grußwort des Sprechers der Landsmannschaft Ostpreußen, Stephan Grigat. Es folgten Grußworte der Ehrengäste. Pastor Horst Demsky sprach das geistliche Wort. Nach der Totenehrung von Elisabeth Krahn hielt unsere Kulturreferentin Gisela Harder die Festrede über das „500-jährige Reformationsjubiläum Luthers“ aus ostpreußischer Sicht. Eine große Überraschung war der Auftritt einer „Kinder-Tanzgruppe“ aus Haste, die die Teilnehmer sehr erfreuten. Nach den Schlussworten der 1. Vorsitzenden wurde die dritte Strophe des Deutschlandliedes gesungen. Ein letzter Blick auf die Mohrunger zeigte, dass sich zirka 60 Besucher in Bad Nenndorf getroffen hatten.

Zufrieden über die guten Ergebnisse der Sitzung und Dank an die Organisation und in der Hoffnung auf ein gesundes Treffen am 15. und 16. September 2018 wieder in Bad Nenndorf grüße ich Sie in heimatlicher Verbundenheit. 

Ingrid Tkacz, Kreisvertreterin


TILSIT–STADT

Stadtvertreter: Hans Dzieran, Stadtgemeinschaft Tilsit, Postfach 241, 09002 Chemnitz. Geschäftsführer: Manfred Urbschat, E-Mail: info@tilsit-stadt.de. 

In der Ausgabe 43 auf Seite 17 wurde in der Bildunterschrift Annemarie Knopf falsch geschrieben und Elisabeth Müller sowie Heinz Georg Hoffmann wurden gar nicht erwähnt. 


TILSIT-RAGNIT

Kreisvertreter: Dieter Neukamm, Am Rosenbaum 48, 51570 Windeck, Telefon (02243) 2999, Fax (02243) 844199. Geschäftsstelle: Winfried Knocks, Varenhorst-straße 17, 49584 Fürstenau, Telefon (05901) 2309, E-Mail: WinfriedKnocks@aol.com

Im schönen Städtchen Preetz feiert Eva Lüders am 9. November im Kreise der Familie ihren 80. Geburtstag. Ein hoher Geburtstag ist auch ein Anlass, einen Blick zurück zu werfen. Wie viele ostpreußische Altersgenossinnen hatte Eva es nicht immer leicht. Bereits im Alter von sechs Jahren musste sie zusammen mit ihrer Mutter den Geburtsort Bruchhof im Kirchspiel Schillen verlassen. Den Vater verlor sie schon vorher durch den Krieg. Die Flucht endete in Schleswig-Holstein, wo ihre Mutter bereits kurz nach der Ankunft starb. Eva setzte die Schulausbildung fort und schloss eine kaufmännische Lehre erfolgreich ab. Mehrere Jahre war sie in der Kieler Filiale der Deutschen Bank tätig. Unterstützt durch ihren Ehemann Wilhelm suchte sie bereits früh den Kontakt zu ihren ostpreußischen Landsleuten. Im Jahr 2000 wurde sie zur Kirchspielvertreterin von Ragnit-Stadt gewählt, das auch damals schon das Mitgliederstärkste Kirchspiel in der Kreisgemeinschaft war. 

Diese Aufgabe hat Eva mit viel Einsatz und Herz ausgeführt und viele Heimattreffen organisiert. Von 2007 bis 2015 meisterte sie schwierige Aufgabe der Geschäftsführerin der Kreisgemeinschaft. Zusätzlich begleitet sie Jahr für Jahr Reisen in die Heimat als Reiseleiterin. Heute betreut Eva, wie seit vielen Jahren, immer noch die Heimatstube in Preetz und vertritt die Kreisgemeinschaft erfolgreich bei offiziellen Anlässen der Patengemeinden.

Die Freizeit verbringen die Lüders gern in ihrem Ferienhaus in Kalifornien an der Ostsee oder in ihrem wunderbaren Garten. Hier am liebsten an einem Platz, von dem aus sie einen herrlichen Ausblick auf den Preetzer Kirchsee hat. 

Die Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit wünscht Dir, liebe Eva, Gesundheit und Zufriedenheit sowie viele glückliche Jahre mit Deinem Wilhelm. Wir haben Dir viel zu verdanken! Winfried Knocks