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10.11.17 / Wie Behörden vor Meinungsterror kapitulieren

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-17 vom 10. November 2017

Wie Behörden vor Meinungsterror kapitulieren
Wolfgang Kaufmann

Fuchs, du hast die Gans gestohlen“ – dieses altbekannte Kinderlied gehörte bis Februar 2017 zum Repertoire des Glockenspiels im Turm des Rathauses zu Limburg. Dann stieß sich eine militante Vegetarierin an der „Brutalität“ der Aussage des Liedchens und forderte den Limburger Bürgermeister Marius Hahn (SPD) auf, jedwede weitere Abspielung zu unterbinden. Und tatsächlich kam der wackere Kommunalpolitiker dem irrwitzigen Ansinnen auch widerstandslos nach. Selbiger Vorfall inspirierte den PAZ-Autor und Philosophen beziehungsweise Politikwissenschaftler Florian Stumfall zu einem Buch namens „Das Limburg-Syndrom“. In diesem listet er noch zahlreiche weitere haarsträubende Beispiele für den Meinungsterror durch Minderheiten sowie das staatliche Einknicken gegenüber den Forderungen diverser Wirrköpfe auf.

Anschließend versucht Stumfall zu erklären, warum Menschen mit derart absonderlichen Idealen und Wünschen wie die Limburger Beschwerdeführerin heutzutage so viel Macht innerhalb der Gesellschaft ausüben können. Dabei verweist er auf mehr oder weniger „unsichtbare Instanzen“, die gezielt dafür sorgen, dass das Irrationale in Politik und Alltagsleben Einzug hält, womit letztlich ein neues Wertesystem entsteht. Das Ganze übrigens unter tatkräftiger Mitwirkung der Medien, welche oft nicht mehr frei, sondern willfährige Helfershelfer dieser Instanzen sind.

Ebenso benennt Stumfall dann auch noch einige wichtige Strippenzieher im Hintergrund, die vom Limburg-Syndrom profitieren und dessen Verbreitung daher nach Kräften fördern: Das sind beispielsweise die Europäische Union mit ihrem Drang nach umfassender Kontrolle und Vereinheitlichung aller Vorgänge auf unserem Kontinent sowie die angelsächsische Finanz- und Politikelite. Letztere, so der Autor, verspreche sich von der zunehmenden Dominanz des Schwachsinns in der Politik sogar die totale Herrschaft über die traditionelle abendländische Welt 

– getreu dem Motto des einflussreichen US-Geostrategen Thomas Barnett, dass die kontinuierliche Verdummung der Menschheit eine unerlässliche Voraussetzung für jedwede Diktatur mit globaler Reichweite darstelle.

Mithin sind all die lautstark auftretenden Minderheiten hierzulande, welche die absonderlichsten Dinge verlangen und dann auch bekommen, laut Stumfall „nützliche Idioten“. Denn sie demontieren eben nicht nur den althergebrachten und bewährten Wertekanon, sondern agieren zugleich auch als Steigbügelhalter für jene Kräfte, denen es in letzter Instanz um eine neue, wenig menschenfreundliche Weltordnung geht.

Florian Stumfall: „Das Limburg-Syndrom. Der Weg des brauchbaren Schwachsinns in die Politik“, EWK-Verlag, Elsendorf 2017, gebunden, 159 Seiten, 18 Euro