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17.11.17 / Traditionelle Tänze bereiten Freude / In Heilsberg lud die LO zur 6. Tanzwerkstatt für junge Mitglieder der Deutschen Minderheit ein

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-17 vom 17. November 2017

Traditionelle Tänze bereiten Freude
In Heilsberg lud die LO zur 6. Tanzwerkstatt für junge Mitglieder der Deutschen Minderheit ein
Uwe Hahnkamp

Zum sechsten Mal hat die Landsmannschaft Ostpreußen eine Tanzwerkstatt für junge Tänzer der Deutschen Minderheit im südlichen Ostpreußen veranstaltet. Die Teilnehmer trafen sich zu einem intensiven Wochenendseminar in Heilsberg.

Organisiert wurde die Verantaltung, die vom 3. bis 5. November, wie die letzten Male im Hotel Górecki in Heilsberg stattfand,  von Edyta Gladkowska, der Repräsentantin der Landsmannschaft Ostpreußen in Allenstein. Schwerpunkt waren in diesem Jahr deutsche und schlesische Volkstänze. 

Zur sechsten Volkstanzwerkstatt waren insgesamt 55 Kinder und Jugendliche sowie ihre Betreuer gekommen. „Wir freuen uns sehr über das konstant rege Interesse. Aber mit dieser Zahl stoßen wir langsam an unsere Grenzen“, erklärt Gladkowska, „bei noch mehr Teilnehmern müssten wir diese in drei Gruppen teilen und bräuchten noch mehr Raum. Eine Teilung in zwei überschaubare Gruppen hingegen, die sich aus pädagogischen Gründen anbietet, ist im Hotel Górecki kein Problem, denn es hat zwei große Säle für das tänzerische Training. Außerdem gehört der Besitzer ebenfalls zur Deutschen Minderheit, hat Verständnis für solche Veranstaltungen und bietet auch sonst gute Rahmenbedingungen.“

Die Leitung der Werkstatt übernahmen in diesem Jahr Lukasz Szatkowski und Patryk Ledwig. Sie sind Mitglieder der Tanz- und Gesangsgruppe „Dialog“ aus Dylocken bei Oppeln, die sowohl mit ihrer Erwachsenen- als auch der Kinderformation vor vier Jahren in Osterode auf dem Ostpreußischen Sommerfest aufgetreten ist. „Wir präsentieren vor allem deutsche, schlesische und österreichische Tänze, darunter den Böhmerwaldlandler, Graziana oder Buchholzer. Das wollen wir hier in Heilsberg weitergeben“, beschreibt Szatkowski, der die Gruppe „Dialog“ seit sieben Jahren leitet, das Programm.

Begonnen wurde mit deutschen Tänzen wie der Kreuzpolka, da deren Schritte für die Tänzer einfacher sind und so ein leichter Einstieg möglich ist. Denn die Teilnehmer der Werkstatt haben unterschiedliche Tanzerfahrung. „Einige haben Talent, aber noch selten systematisch trainiert, andere hingegen treten schon jahrelang in ihren Ensembles auf – und das sieht man sofort“, erklärt Ledwig. Keinerlei Unterschiede sind dagegen bei Disziplin, Ehrgeiz und der Freude am Tanzen festzustellen. Auch in der Mittagspause drehen sich einige der Teilnehmer auf dem Parkett, andere kommen zu früh zur nächsten Trainingseinheit. Dabei ist der Zeitplan der Werkstatt sowieso schon sehr straff organisiert, um die Zeit intensiv zu nutzen. Direkt nach dem Frühstück geht es los, und die Musik verstummt erst um 22 Uhr. „Und selbst dann muss man manche Tänzer noch extra ins Bett schicken“, betont Danuta Nieweglowska, die Leiterin der Tanzgruppe „Saga“ der Gesellschaft der Deutschen Minderheit in Bartenstein, ihre Erfahrungen.

„Saga“ stellte wie im Vorjahr einen großen Teil der Teilnehmer, dazu kam die Gruppe „Mala Warmia“ („Kleines Ermland“) der Schule in Groß Lemkendorf und eine Gruppe der Grundschule in Frankenau. „An beiden Schulen wird Deutsch als Minderheitensprache, das heißt mit erweiterter Stundenzahl, unterrichtet. Bei der Tanzwerkstatt können die Kinder einen Einblick in deutsche Kultur gewinnen“, erläutert Gladkowska. Außerdem kamen weitere Jugendliche aus den Gesellschaften der Deutschen Minderheit unter anderem in Landsberg, Ortelsburg und Heilsberg.

Die intensive Begegnung mit ungewohnten Tanzformen verlangte den Teilnehmern einiges ab. Die Erfahrung möchte dennoch keiner von ihnen missen, weder die erstmals antretenden Tänzer noch die „alten Hasen“, die schon zum sechsten Mal dabei waren. Bis auf die in Eigenregie zu organisierende Anfahrt nach Heilsberg war die Werkstatt übrigens für sie kostenfrei. Ihr Dank geht an die Landsmannschaft Ostpreußen, die die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellte. 



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