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17.11.17 / BMW plant Neubau / Deutsche Investition in Nordostpreußen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-17 vom 17. November 2017

BMW plant Neubau
Deutsche Investition in Nordostpreußen
Thomas W. Wyrwoll

Nun ist es offiziell: Das neue russische BMW-Fertigungswerk wird im Königsberger Gebiet errichtet. BMW lässt im russischen Teil Ostpreußens bereits seit 1999 mehrere Pkw-Modelle beim dortigen Fahrzeughersteller Awtotor montieren. Mit diesem wurde 2013 ein Paket an Verträgen abgeschlossen und eine gemeinsame Firma gegründet. Die da-rin enthaltenen Pläne für eine vollständige Fertigung vor Ort und den Aufbau eines sogenannten Autoclusters in einer neu zu konzipierenden Sonderwirtschaftszone schleppten sich aber hin und schienen vielen sogar ganz erstorben zu sein. 

Auch als der junge Gouverneur Anton Alichanow kurz nach seinem Amtsantritt selbst in München vorstellig wurde, konnte sich die bayrische Autoschmiede offiziell zu keiner Entscheidung durchringen, ließen aber kurz darauf durchsickern, dass man an einen neuen ostpreußischen Standort denke. Anfang Oktober hat BMW-Vorstandsmitglied Hendrik von Kuenheim die Errichtung einer Fertigungsstätte „in Russland“ angekündigt. Schon da deutete sich an, dass die Wahl auf Königsberg fallen dürfte – Kuenheims Vater Eberhard, der langjährige Vorstandsvorsitzende der BMW AG, war noch im ostpreußischen Juditten geboren worden. 

Wie Alichanow bei der Verkündung der guten Neuigkeit der Nachrichtenagentur „Tass“ mitteilte, ist die Vertragsunterzeichnung zwischen BMW, Awtotor, dem nationalen russischen Industrieministerium und der Königsberger Gebietsregierung für Ende Februar bis Anfang März 2018 vorgesehen. Der Baubeginn für das neue Werk soll dann noch im gleichen Jahr erfolgen. Die geplanten Investitionen betragen laut Kuenheim „mehrere 100 Millionen Euro“, womit es sich bei dem Vorhaben um das bisher mit Abstand größte bundesdeutsche Industrieprojekt im Königsberger Gebiet handelt.