19.04.2024

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01.12.17 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-17 vom 01. Dezember 2017

Leserforum

Stasi-Opfer leben in der Bananenrepublik

Zu: SED-Opfer leiden bis heute (Nr. 46)

Es ist schizophren! Stasi-Opfer, deren Ego und deren Familien zerstört wurden, sollte mit Würde begegnet werden, und der Staat wäre gut beraten, ihnen zumindest finanziell eine Erleichterung zu schaffen.

Kein Deutscher konnte nach dem Zweiten Weltkrieg ein Privileg davon ableiten, wenn er östlich oder westlich der Elbe lebte, oder leben musste. Allein die „Sieger“ legten die Grenze fest. Was mich jedoch ganz gewaltig erregt, ist, dass Stasi-Opfer um ihre Rehabilitation kämpfen müssen und andere etwas hinterhergeworfen bekommen.

Der Halbbruder meines besten Schulfreundes war ein liebenswerter Krimineller. Er kannte von Schwedt bis Hamburg-„Santafu“ alle Haftanstalten von innen. Zur DDR-Zeit war er wegen Asozialität mehrfach inhaftiert. Das Arbeiten machte ihm nicht sonderlich viel Spaß. Diesen Straftatbestand gibt es nicht in der bundesdeutschen Rechtsprechung.

Also rechneten unsere unterbelichteten Juristen ihm die Zeit in den Strafanstalten als politische Inhaftierung an, was ihn (ohne Antrag) über 20000 Euro frei Haus einbrachte.

Er hat sich köstlich amüsiert. Es ist schade, dass es nicht den Straftatbestand im Amt gibt. Klaus Wowereit wäre dann schon lange in der Anstalt. Deutschland darf sich nicht herablassend über sogenannte Bananenrepubliken äußern. Wir sind selbst eine geworden. 

Peter Karstens, Eckernförde






In Geografie nicht aufgepasst

Zu: Im Kanu mit dem Putschisten (Nr. 45)

Über den Herrn Josaia Voreqe Bainimarana, der als Regierungschef von Fidschi auf dem Bonner Klimagipfel die Delegierten zum Handeln aufforderte, wäre vielleicht noch zu sagen, dass er wohl keinen solchen guten Geografieunterricht genossen hat und offensichtlich nicht weiß, wo sein Inselstaat eigentlich liegt. Der liegt nämlich auf einer tektonischen Schwächezone der Erdkruste, auf der die indisch-australische und die philippinische Platte aufeinandertreffen und wo isostatische Bewegungen auftreten. Dort senkt sich der Meeresboden ab, und natürlich steigt dabei der Meeresspiegel an, aber eben nur scheinbar. 

Mit dem Klima hat das nichts zu tun. Wir hatten das schon einmal, als der Ministerpräsident der Malediven auf einer Klimakonferenz demselben Irrtum verfiel, weil er auch nichts von der Plat­tentektonik zu wissen schien. 

Prof. Dr. Burkhard Hofmeister, Bad Reichenhall






Fehlende Lobby

Zu: Die Kanzlerin gehört auf die Anklagebank (Nr. 44)

Als kritischer Bürger hat man es schwer, seine Meinung zu äußern. Leserbriefe an Verlage, die dem Redaktions-Netzwerk Deutschland angeschlossen sind, werden dort sicherlich im Papierkorb entsorgt. Anders ausgedrückt: Zuwanderer haben eine Lobby, Einheimische nicht. Oder ist das schon „Rassismus nach innen“, wie es im Oktober in der PAZ hieß?

Karl-Heinz Rieger, Kiel






Ab in die Berliner Büsche!

Zu: Neues von der Abort-Koalition (Nr. 46)

Die alten, vom Berliner Unternehmen Wall verwalteten Pissoirs und früheren Bedürfnishäuschen, die im Stadtbild als „Café Achteck“ in grün gestrichenem Guss­eisen der frühen Gründerzeit noch stehen – man sagte, „Schinkel-Häuschen“ –, und die zum Teil heil durch den Krieg gekommen waren, abzuschaffen, natürlich auch die neueren, ist ein Schlag gegen die stadthistorische und humane Kultur, schlicht: gegen Bedürfnisse und gegen das Stadtbild von Berlin.

Es ist ein unbegreiflicher, menschenquälender Vorgang, die so großzügig von Wall zur Verfügung gestellten Toilettenhäuschen als Bedürfnisanstalten abschaffen zu wollen. Anscheinend haben wohl beim Senat oder Bezirk einige „Scheißer“ keine Notdurft zu verrichten. Die gehen wohl lieber in die Büsche. Irgendjemand tickt da nicht richtig. 

Als ehemaliger Leiter des Hochbauamtes Kreuzberg von Berlin (bis 1997) und Unterer Denkmalschutzbeauftragter des Bezirkes erlebte ich vor dem Jahre 1989, dass sich – während die „Behutsame Stadterneuerung“ als Internationale Bauausstellung IBA ’87 noch lief – der Senat und die BSR (= Berliner Stadtreinigung) sich von den Pissoirs durch Abbruch der Achteck- und Rechteck-Häuschen wegen der schlechten baulichen Zustände dieser oft so nötigen „Rettungseinrichtungen“ verabschieden wollten. Da erhob sich damals ein Proteststurm, der den ersten „grünen“ Baustadtrat Werner Orlowski 

– seines Zeichens Drogist – zum Eingreifen gegen den Abbruch veranlasste.

Aber aus finanzieller Not „war guter Rat teuer“, nämlich diese hygienisch notwendigen, stadtbildtypischen Straßenmöbel erhalten zu können. Wer sprang zum Beispiel am Pissoir Chamissoplatz oder der Cottbusser Brücke ein? Unternehmensgründer Hans Wall! Er wollte allerdings dafür– was damals gern vom Bausenator akzeptiert wurde – einen langjährigen Vertrag für die Erhaltung und Aufstellung weiterer Toilettenhäuschen haben. Natürlich ging das nur mit einer Benutzungsgebühr, die der Errichtung und Unterhaltung dienten. Der Senat und die Bezirke waren glücklich, dass Herr Wall sich dieser Problematik annahm und dankten ihm dafür „fast auf den Knien“.

Mit der jetzt beabsichtigten Kündigung der Firma Wall scheint der nun rot-rot-grüne Senat von Berlin wohl erklären zu wollen, er habe den „Menschen neuen Typus“ erfunden und zu bedienen, der sich zukünftig jede Notdurft verkneift und „die Sache“ mit der Benutzung von Kork-Stöpseln erledigt. 

Der Herr Regierende Bürgermeister Müller sollte mal zwölf Kilometer quer durch Berlin laufen und nicht im Dienstwagen fahren, um zu erleben, wie angenehm es ist, „mal zu müssen und nicht zu dürfen“. Geht er dann auch in die Büsche? Oder platzt er lieber? 

Wolfgang Liebehenschel, Berlin





Zeichen der Zeit

Zu: Marginalisierung (Nr. 41)

Ich muss schon deutlich sagen, dass ich mit „klammheimlicher Freude“ gelesen habe, wer von den BdV-Funktionären aufgrund der Bundestagswahlergebnisse 2017 den Einzug in den Deutschen Bundestag nicht wieder geschafft hat. Wie sagt doch Volkes Mund so treffend? „Wer nicht hören will, muss fühlen.“

Wer gerade als Vertriebener und Funktionär dieser Schicksalsgemeinschaft die Zeichen der Zeit und des allgemeinen Niedergangs Deutschlands nicht erkennt und die Verursacher hierfür aus Feigheit und in Rücksichtnahme auf Karriereaussichten nicht beim Namen benennt, hat kein anderes Los verdient. 

Bleibt für unser Volk zu hoffen, dass die übrigen Funktionäre des BdV die Zeichen der Zeit erkennen und endlich in ihrem Verantwortungsbereich so handeln, wie es der Ernst des Zustandes unseres Landes erfordert. 

Karl Krugmann, Erfurt






Der Staat Israel ist im Fall Syrien nicht nur Täter, sondern auch Opfer

Zu: Regelmäßige Militärangriffe Israels auf Syrien (Nr. 43)

Der Autor des Seite-1-Artikels stellt Israels Kampfeinsätze gegen Syrien als eine Verletzung des Völkerrechts dar. Diese seien Teil eines zunehmend scheiternden Umsturzplanes, in dessen Folge sich Russland und China nach einem erfolgten Wiederaufbau des Landes die wirtschaftliche Hoheit einer „neuen Seidenstraße“ zum Leidwesen des Westens sichern würden.

Der Vorwurf, Israel würde mit islamistischen Extremisten gemeinsame Sache machen und ihr eigenes Land beschießen lassen, nur um eine Vorwand zu haben, Syrien anzugreifen, ist einfach lächerlich. Das gilt auch für die anderen angeführten Beispiele israelischer Kampfeinsätze. Syrien wird geradezu als Opfer dargestellt. Syrien ist ein Land, dessen Regierung am 4. April 2017 das Nervengas Sarin gegen die oppositionelle Stadt Khan Shaykhun eingesetzt hat. Es ist außerdem ein Land, das mit geächteten Chemiewaffen die eigene Bevölkerung ermordet.

Aber das ist noch nicht alles. Der iranische Militärchef Bagheri wird dem Leser als todesmutiger Kämpfer für die Freiheit Syriens verkauft. Nur so nebenbei: Der Iran unterstützt die Hisbollah, eine im Libanon und in Syrien auf der Seite Assads kämpfende klerikalfaschistische Terrormiliz, mit jährlichen Milliardenzahlungen. Man kennt diese Organisation bei uns im Zusammenhang mit libanesischen Banden unter den Begriffen Geldwäsche, Raub, Korruption und Drogengeschäften. 

Bagheri sei also ein tapferer Mann Irans, eines Landes, das mangels lateinischer Buchstabenkenntnisse das Wort Menschenrechte bisher nicht kennt und deshalb munter drauflos unterdrückt, foltert und hinrichtet. In diesem Zusammenhang bekommt der Artikel einen ganz merkwürdigen Beigeschmack. 

Der Konflikt mag ein paar tausend Kilometer entfernt sein, aber die zunehmende Islamisierung unserer Gesellschaft und die damit verbundene Bedrohung „einer Welt, in der wir gerne leben“, erscheint in einem neuen Licht, wenn man sich die palästinenserfreundliche Einstellung gerade linker Gruppierungen anschaut. Die Hamas, Fatah und Hisbollah arbeiten letztendlich an den gleichen Zielen. Und dann ist Israel plötzlich ganz nah.

Roger Schmidt, Brunsbüttel