Unschuldige Soldaten
Berlin – „Verräter“ und Schlimmeres musste ein 16-jähriger russischer Schüler zu Hause an Beschimpfungen über sich ergehen lassen, weil er am Volkstrauertag bei einer Rede im Deutschen Bundestag Wehrmachtsoldaten als „unschuldig umgekommene Menschen“ bezeichnet hatte. Der russische Historiker Wladimir Ryschkow, seine Deutschlehrerin und andere sprangen ihm bei. Seine Hauptaussage sei humanistisch und pazifistisch gewesen. MRK
Freitod nach Vergewaltigung
Stockholm – Wie der österreichische „Wochenblick“ unter Berufung auf schwedische Quellen berichtet, hat sich eine 30-jährige Schwedin das Leben genommen, weil eine Richterin ihren mutmaßlichen Vergewaltiger, einen syrischen Asylsucher, aus „Mangel an Beweisen“ laufen gelassen hatte. Die Tat ereignete sich im Dorf Vittaryd in Småland. Dem Bericht zufolge waren am Tatort keine DNA-Spuren gesichert worden. H.H.
Ein Merkel gegen Merkel
Früher schwamm er in der deutschen Olympiamannschaft von Mexiko 1968 über 400 Meter Lagen. Heute schwimmt Reinhard Merkel gegen den „Mainstream“ an. In der „FAZ“ hat der emeritierte Juraprofessor kürzlich einen Beitrag veröffentlicht, in dem er die Flüchtlingspolitik seiner Namensvetterin im Kanzleramt juristisch auseinandernimmt.
Merkel bezweifelt nicht nur, dass die immigrationspolitik der Regierung eine „hinreichende demokratische Deckung“ hatte, sondern rechnet akribisch anhand von Zahlen vor, dass der ganze Aufwand auch moralisch „eine gigantische Fehlinvestition“ war. An die 300 Milliarden Euro, so seine Rechnung, werde die Aufnahme und Versorgung der schon Zugewanderten in den nächsten zehn Jahren kosten. „Die Politik“, so sein Resümee, „sollte aufhören, der Bevölkerung diesen Wandel allein als Chance zu verkaufen, und sie allmählich auf dessen Zumutungen einstimmen.“
Kaum veröffentlicht, schlug sein Artikel hohe Wellen, und es passierte genau das, wovor Merkel warnt: Dass „unsere kosmopolitischen Eliten“ die Asylkrise zum „theoretischen Sperrgebiet“ erklären und mit dem Stigma des Populismus versehen.
Unpopuläre Meinungen zu vertreten – davor hat der 67-jährige Ex-Leistungssportler und Hamburger Rechtsprofessor keine Scheu. 2011 erklärte er in der „Zeit“, für die er von 1988 bis 1990 als Feuilletonredakteur tätig war, dass der Einsatz der NATO-Truppen in Libyen gegen geltendes Recht verstoße; der Einmarsch der Russen auf die Krim sei völkerrechtlich keine Annexion gewesen; und als Mitglied des Deutschen Ethikrates vertritt er kontroverse Ansichten zu Sterbehilfe und Embryonenforschung. Denkverbote kennt der Mann, der sich auf Kants Vernunftlehre beruft, nicht.H. Tews