Die Wirtschaft brummt, und das schon seit Langem. Ökonomen staunen über den längsten Aufschwung seit den „Wirtschaftswunder“-Jahren. Trotzdem möchten erstaunlich wenige Firmen in Deutschland investieren. Firmenerweiterungen und Neueinstellungen werden woanders vorge- nommen oder bis auf Weiteres verschoben.
Die Wirtschaft macht handfeste Hemmnisse dafür verantwortlich, wie eine Studie der Münchener Wirtschaftsforscher vom Ifo-Institut zeigt. Die befragten Unternehmen bemängelten die wirtschafts- politischen Rahmenbedingungen – vor allem den administrativen Aufwand. Die VBW-Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft legte jüngst einen Bürokratie-Check unter 51 Ländern vor. Neuseeland, Dänemark und Großbritannien belegen die Spitzenpositionen. Deutschland rangiert im Mittelfeld. Dazwischen liegen Welten. Die geplante Fehmarnbelt-Querung zeigt es. Der 17,6 Kilometer lange Tunnel zwischen Fehmarn und der dänischen Insel Lolland gilt als größtes Infrastrukturprojekt Nordeuropas. In Dänemark ist er bereits seit zwei Jahren genehmigt. Für 2015 war der Baubeginn vorgesehen. In Deutschland rechnet man allenfalls für Mitte nächsten Jahres mit dem staatlichen Segen, endlich losbuddeln zu dürfen. FH
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