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08.12.17 / »Tötet alle Deutschen« / »Völkermord« ist ein Bestandteil der Geschichtspolitik geworden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-17 vom 08. Dezember 2017

»Tötet alle Deutschen«
»Völkermord« ist ein Bestandteil der Geschichtspolitik geworden
D.P.

Im Januar dieses Jahres legten Vertreter der Herero und Nama vor einem US-Gericht Klage gegen die Bundesrepublik ein. Ziel ist die Zahlung von Schadenersatz wegen der Niederschlagung der von diesen Stämmen ab 1904 unter der Losung „Tötet alle Deutschen“ angezettelten Aufstände in Deutsch-Südwestafrika. Dasselbe Anliegen verfolgt auch die Republik Namibia in seit zwei Jahren andauernden Verhandlungen mit der Bundesregierung. Sowohl die Vertreter der Hereros als auch die namibische Regierung betrachten das damalige militärische Vorgehen Deutschlands als Völkermord. Auch ein Sprecher der Bundesregierung gebrauchte zwischenzeitlich diesen Begriff. Erstmals traf diese Einschätzung der DDR-Historiker Horst Drechsler in seinem 1966 erschienenen Buch „Südwestafrika unter deutscher Kolonialherrschaft – Der Kampf der Hereros und Nama gegen den deutschen Imperialismus“. 

Tatsächlich ist die historische Einschätzung zum Vorgehen der deutschen Schutztruppen längst nicht so eindeutig, wie gerne behauptet wird. Zunächst verwundert es, dass gerade Politiker und Historiker, die im Zusammenhang mit den an Deutschen begangenen Vertreibungsverbrechen ab 1945 gerne auf das Ursache-Wirkungs-Prinzip verweisen, weitestgehend ausblenden, dass der Bekämpfung des Aufstands in Südwestafrika Ereignisse vorausgingen, die an Grausamkeit kaum zu überbieten waren. Über 140 Deutsche, größtenteils Zivilisten, wurden von den Hereros verstümmelt und ermordet. Setzt man die heutigen rechtlichen Maßstäbe an, kann dies bereits selbst als Völkermord eingestuft werden. Dadurch, dass den He­reros das europäische Reglement zur Kriegführung fremd war und sie als Nomaden stets gemeinsam mit ihren Familien umherzogen, mussten sich zudem sämtliche militärische Gegenmaßnahmen zwangsläufig direkt auch auf diese auswirken. Hinzu kommt eine äußerst tendenziöse Bewertung der historischen Fakten, die nur den Schluss zulässt, dass die Einstufung des damaligen deutschen Vorgehens als Völkermord vor allem politisch gewollt ist.