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08.12.17 / Wo die Kristallfee herabschwebt / Advent jenseits der großen Städte – Von Bückeburg bis Lindau stimmt man sich auf eigene Weise auf Weihnachten ein

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-17 vom 08. Dezember 2017

Wo die Kristallfee herabschwebt
Advent jenseits der großen Städte – Von Bückeburg bis Lindau stimmt man sich auf eigene Weise auf Weihnachten ein
D. Jestrzemski

Trotz Terrorgefahr lassen sich die Deutschen die Weihnachtsstimmung nicht vermiesen. Und so finden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche gut mit Betonpollern gesicherte Weihnachtsmärkte mit besonderem Flair in historischer Umgebung oder vor prächtiger Naturkulisse statt. Als Begleitprogramm zum üblichen Lichterglanz und kommerzialisierten Budenzauber erzählen eigene Traditionen von der einstigen Bedeutung dieser Orte. Einen Eindruck von der Vielfalt erhält man bei einer Vorschau auf einige der schönsten Weihnachtsmärkte abseits vom Trubel der Metropolen.


Annaberger Weihnachtsmarkt in Annaberg-Buchholz, Sachsen:

Als Start des idyllischen Weihnachtsmarktes in der Berg- und Adam-Riese-Stadt Annaberg-Buchholz fand am 1. Dezember um 17 Uhr das Anschieben der Großen Marktpyramide statt. Den Gästen wurden zunächst die 18 Schnitzfiguren auf der zwölf Meter hohen Pyramide vorgestellt, welche historische Personen aus der Stadt- und Bergbaugeschichte darstellen. Diese er­wachten zum Leben und stiegen von ihrem Sockel herunter. 

Auf dem Weihnachtsmarkt findet man neben regionalen Gaumenfreuden vor allem traditionelle Handarbeiten wie Klöppelspitze und Posamenten aus Annaberg und dem Obererzgebirge sowie erzgebirgische Holzkunst. Unter den Sonderveranstaltungen sticht der „Wichteladvent“ für Kinder am Sonntag, dem 17. Dezember, hervor. Adventskonzerte und Mettenspiele finden in der St.-Annen-Kirche statt, so der Bergmannsadvent mit Bergandacht und anschließendem Knappschaftsaufmarsch am Sonntag, 

10. Dezember. 

Höhepunkt und Abschluss ist die Große Bergparade durch das Zentrum von Annaberg-Buchholz am Samstag, 23. Dezember, ab 13.30 Uhr. Trachtenkapellen aus den Bergbauregionen Sachsens und anderen Bundesländern sind angekündigt. Dauer: bis 23. De­zember von 10 bis 19 Uhr, Freitag bis Sonntag bis 20 Uhr, Internet: www.annaberg-buchholz.de


Altdeutscher Weihnachtsmarkt Bad Wimpfen, Baden-Württemberg:

Einer der ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands ist der Altdeutsche Weihnachtsmarkt in der denkmalgeschützten Altstadt von Bad Wimpfen. 1487 verlieh Kaiser Friedrich III. der damaligen Reichsstadt Wimpfen das Privileg, vor Weihnachten einen Markt abhalten zu dürfen. Der Weih­nachtsmarkt wurde am 1. Dezember um 17 Uhr vom Fanfarenzug der Stadt angeblasen. 120 Buden mit kunsthandwerklichen Angeboten, Handarbeiten und weih­nachtlichen Köstlichkeiten säumen die vom Lichterglanz erhellten Gassen der Kurstadt am Neckar. Vom Blauen Turm der ehemaligen Königspfalz lassen die Turmbläser festliche Weihnachts­choräle erklingen. 

Im historischen Wormser Hof präsentiert in diesem Jahr Italien als Gastland die Spezialitäten seiner Regionen. Eine Krippenausstellung im Alten Spital lädt die Besucher zum Innehalten ein. Geführten Gruppen öffnen sich sonst verschlossene Türen zu Orten, wo man bei einem guten Tröpfchen Wimpfener Kräuterlikörs einiges über alte Riten und Bräuche erfährt.

Der Altdeutsche Weihnachtsmarkt ist an den Adventswochen­enden freitags von 12 bis 21.30 Uhr, sonnabends von 11 bis 21.30 Uhr sowie sonntags von 11.30 bis 20 Uhr geöffnet. Informationen im Internet unter: www.weih­nachtsmarkt-badwimpfen.de


Weihnachtszauber auf Schloss Bückeburg, Niedersachsen:

Nach 16 Jahren ist der „Weih­nachtszauber“ auf Schloss Bückeburg, dem Stammsitz des Adelshauses Schaumburg-Lippe, eine weithin bekannte und sehr gut besuchte Festlichkeit zur Ad­ventszeit. Mit 220 Ausstellern aus dem In- und Ausland ist ein abwechslungsreiches Angebot ga­rantiert, wobei das diesjährige Motto „Sternenstunden – alles was glänzt“ sicherlich voll zur Geltung kommt. 

Täglich um 16.45 Uhr werden Weihnachtslieder vom Balkon des Schlosses vorgetragen. Theaterrevue und winterlich-weihnachtliche Musik mit Lichtergala sind weitere regelmäßige Programmpunkte. Ein beliebter Dauerbrenner sind die Reitvorführungen der Fürstlichen Hofreitschule. 

Der Weihnachtszauber ist nur noch bis 10. Dezember geöffnet. Am Freitag und Sonnabend findet er von 10 bis 21 Uhr und am Sonntag bis 19 Uhr statt. Weitere Infos und Eintrittspreise: Landpartie Schloss Bückeburg GmbH & Co. KG, Telefon (0441) 13138, Internet: www.weihnachtszauber-schloss-bueckeburg.de


Böhmischer Weihnachtsmarkt in Potsdam-Babelsberg, Brandenburg:

Auf dem Weberplatz im historischen Weberviertel von Potsdam-Babelsberg findet am zweiten Adventswochenende wieder der bezaubernde Böhmische Weih­nachtsmarkt statt. Das Weberviertel entstand seit 1750 unter Fried­rich II. als Zufluchtsort für böhmische Protestanten. 

Rund um die Friedrichskirche reihen sich die Stände von 130 Händlern, Handwerkern, Gastwirten und Künstlern aus Deutschland und Tschechien. Der Schwerpunkt ihres Angebots liegt auf zeitgenössischer, mittelalterlicher und böhmischer Handwerkskunst. Musikgruppen bringen die Besucher mit ihrem Spiel auf alten Instrumenten in vorweihnachtliche und böhmische Stimmung.

Der von der Böhmischen Kristallfee eröffnete Weihnachtsmarkt lädt am 9. Dezember um 16 Uhr die Marktbesucher zum Adventssingen im Freien mit dem Gospelquartett ein. Der Böhmische Weihnachtsmark ist Freitag von 17 bis 22 Uhr, Sonnabend von  11 bis 22 Uhr und Sonntag von 

11 bis 19 Uhr geöffnet. Internet: www.potsdam-tourismus.de


Lindauer Hafenweihnacht in Lindau am Bodensee, Bayern:

Mit seiner festlich geschmück­ten Altstadt und den Marktbuden am Seehafen verwandelt sich die Inselstadt Lindau in eine Weih­nachtsinsel. Schon am Wochenende vor dem ersten Advent begann der stimmungsvolle Lindauer Weihnachtsmarkt mit Ausblick auf den Bodensee und das schimmernde Alpenpanorama. 

Für die kleinen Weihnachtsmarktbesucher wurde ein zauberhafter Märchenwald aus Vorarlberger Tannen kreiert und aufgebaut. Im Chor der Kirche St. Stephan steht wieder die von Jahr zu Jahr vergrößerte Naturkrippe. Die Lindauer Hafenweihnacht wird nicht nur von einem musikalischen, sondern auch von einem abwechslungsreichen touristischen Programm umrahmt. Die Lindauer Hafenweihnacht läuft bis zum 17. Dezember und ist von Donnerstag bis Sonntag jeweils von 11 bis 21 Uhr geöffnet, Infos im Internet: www. lindauer-hafenweihnacht.de