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15.12.17 / »Herrschaft der Männer« / Türkischstämmige Soziologin warnt vor Familiennachzug

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-17 vom 15. Dezember 2017

»Herrschaft der Männer«
Türkischstämmige Soziologin warnt vor Familiennachzug
Bodo Bost

Während die SPD, wie zuvor die Grünen, das Recht auf Familiennachzug auch für subsidiär Schutzbedürftige zu einer Bedingung einer Großen Koalition macht, behaupten anerkannte Sozialwissenschaftler mit eigenem Immigrationshintergrund aus der Türkei und Syrien wie Necla Kelek oder auch Bassam Tibi, dass Familiennachzug kein Akt der Nächstenliebe sei, sondern der Beginn von Parallelgesellschaften.

In einem Gastartikel für die Mainzer „Allgemeine Zeitung“ hat Kelek die SPD deutlich davor gewarnt, den Familiennachzug für subsidiär Schutzbedürftige wieder zuzulassen, was die CDU/CSU bislang noch vehement ablehnt. Der Familiennachzug fördere nach ihrer Erfahrung keineswegs die Integration, sondern vielmehr „Parallelgesellschaften und sendet zudem das falsche Signal an Menschen in ihren Heimatländern“, schrieb sie. Lieber sollte es keine Große Koalition geben, als eine, die unter einem solchen Zugeständnis zustande komme, rät die türkischstämmige Soziologin. SPD-Parteivize Ralf Stegner vom linken SPD-Flügel hatte vor den ersten Kontakten zur Neuauflage einer Großen Koalition den Familiennachzug zu den „humanitären Verpflichtungen“ dieser Koalition gemacht.

Kelek berichtete von einem 

14-jährigen Syrer, der als Ankerkind für seine ganze Familie nach Deutschland vorweg geschickt wurde, um die Eltern und die restlichen 13 älteren und jüngeren Geschwister und eine „Tante“ nach Hamburg nachzuholen. Alle lebten nun in einer Sozialwohnung von Sozialhilfe. Der bis dahin schnell lernende Jugendliche habe sich nach der Ankunft seiner Großfamilie nur noch um diese kümmern müssen, sein Traum von Freiheit und Bildung, wenn er einen solchen gehabt habe, habe er nach der Familienzusammenführung begraben müssen, da er wieder dem Familienoberhaupt, dem Vater, habe gehorchen müssen. 

Kelek wirft den deutschen Behörden vor, die orientalischen Familienstrukturen zu ignorieren. Im Orient sei infolge der Dominanz des Islams nicht wie in Europa die Kleinfamilie vorherrschend, sondern es seien Großfamilien und Sippen, die wie die libanesischen Clans in Berlin patriarchalisch organisiert seien. Mit der Familienzusammenführung werde die „Herrschaft der Männer“, die ja sonst gerade den Grünen suspekt sei, importiert. Folge der islamischen Männerherrschaft sei, dass die Ehefrau keine Lebenspartnerin sei, sondern lediglich Sexualpartnerin, so Kelek. Um dieses Gesellschaftmodell, das Mädchen durch Zwangsverheiratung früh auch mit Kindern belastet, fortzusetzen, sei die Familienzusammenführung wichtig, nicht jedoch für eine Integration. 

Die islamkritische Autorin geißerlte vor allem die Grünen, bei denen es ja auch einige Türkischstämmige in leitenden Positionen gibt: „Wer wie die Grünen Familiennachzug als Akt der Nächstenliebe preist, will offenbar nichts über die Strukturen dieser anderen Kultur wissen, vielleicht will er bewusst unter dem Mantel der Vielfalt und Toleranz Gegengesellschaften etablieren helfen.“ Dabei müsste Cem Özdemir eigentlich wissen, wie orientalische Familienstrukturen funktionieren. Kelek kritisierte auch die grüne Doppelmoral, wenn sie sich wundert, dass die Grüne Claudia Roth plötzlich die christliche Familie entdeckt oder der Altkommunist Jürgen Trittin plötzlich von christlichen Werten spricht.