19.04.2024

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15.12.17 / Zeitzeugen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-17 vom 15. Dezember 2017

Zeitzeugen

Hubertus Knabe – In seiner Eigenschaft als wissenschaftlicher Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen in der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt der DDR-Staatssicherheit äußerte der Historiker wiederholt scharfe Kritik am milden Umgang mit den Tätern aus der Zeit der SED-Diktatur. 

Karl-Heinz Bomberg – Zusammen mit seinem Kollegen Stefan Trobisch-Lütge veröffentlichte der Psychoanalytiker das Buch „Verborgene Wunden: Spätfolgen politischer Traumatisierung in der DDR und ihre transgenerationale Weitergabe“. Darin wird unter anderem beschrieben, wie sehr die Opfer der SED-Diktatur immer noch unter ihrer Verfolgung sowie auch dem mangelnden Respekt seitens der Gesellschaft heute leiden.

Heinz Keßler – Der vormalige Minister für Nationale Verteidigung der DDR wurde am 16. September 1993 im Rahmen der „Mauerschützenprozesse“ zu einer siebeneinhalbjährigen Haftstrafe wegen Anstiftung zum Totschlag verurteilt, wobei die Staatsanwaltschaft zwölf Jahre gefordert hatte. Drei Jahre vor Ablauf seiner Strafe kam der Verantwortliche für den Schießbefehl an der Grenze auf Bewährung frei.

Edmund Käbisch – Weil er sich zu DDR-Zeiten mit der teilweise recht systemtreuen Führung der sächsischen Landeskirche überwarf, setzte das Ministerium für Staatssicherheit insgesamt 62 inoffizielle Mitarbeiter auf den Zwickauer Pfarrer an. Einer davon war Holm Singer (IM „Schubert“), der Käbisch dann 2008 gerichtlich daran zu hindern versuchte, ihn in der Ausstellung „Christliches Handeln in der DDR“ zu enttarnen.

Dieter Dombrowski – Wegen versuchten „ungesetzlichen Grenzübertritts“ und „staatsfeindlicher Verbindungsaufnahme“ wurde der heutige CDU-Politiker und Bun­desvorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Ge­walt­herrschaft 1974 in Schwerin zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er 20 Monate verbüßen musste. Mit Blick auf die Versuche zur Wiedergutmachung von DDR-Unrecht äußerte Dombrowski: „Was man nicht rehabilitieren kann, das ist der Verlust an Menschenwürde.“