Das Beste kommt oft zuletzt. Damit trösten sich Weihnachtsmuffel, die ihre Geschenke auf den letzten Drücker einkaufen. Wer Klassik-Freunde damit überraschen möchte, dem sei die CD-Box von Beethovens „Symphonien 1–9“ mit Peter Stangels Taschenphilharmonie empfohlen.
Das Münchener Ensemble versteht sich als „kleinstes Sinfonieorchester der Welt“. Zu Recht! Mit nur bis zu 15 Musikern spielen sie Beethoven in einer Mini-Besetzung. Eine Ausnahme ist die zu Silvester viel gespielte 9. Sinfonie mit Schillers „Ode an die Freude“, die in voller Orchesterstärke aufgeführt wird.
Ob es an der schmalen Besetzung liegt, dass einige Sinfonien wie gehetzt klingen, als würde die Tonspur zu schnell ablaufen? Die Transparenz durch das kammermusikalische Spiel geht so leider verloren. Ein Knüller aber ist die „Hörakademie“ im Anschluss der Sinfonien. Dirigent Stangel erklärt humorvoll-verständlich den Aufbau der einzelnen Sätze und schnalzt, wenn es sein muss, mit der Zunge den Dreivierteltakt in der „Eroica“. Die zehn CDs – die 42-minütige „Hörakademie“ zur 9. Sinfonie beschließt die Kollektion als Beethovens „Zehnte“ – ist mit 49.90 Euro vergleichsweise günstig (ISBN 978-3-86497-440-3).tws