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22.12.17 / Pfefferkuchen und Schmutz / Tourismusbranche vergibt Goldenes Zertifikat

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51/52-17 vom 22. Dezember 2017

Pfefferkuchen und Schmutz
Tourismusbranche vergibt Goldenes Zertifikat
Chris W. Wagner

Das Goldene Zertifikat der Polnischen Tourismusorganisation (POT) ist das, was der Oscar für die Filmbranche ist“, freut sich Elzbieta Olszewska, Leiterin des Lebendigen Pfefferkuchen-Museums zu Thorn (Torun). Sie nahm am 23. November im Warschauer Hotel Mariott die begehrte Auszeichnung entgegen.

Um das Goldene Zertifikat dürfen sich nur bereits durch die POT ausgezeichnete Kandidaten bewerben, die sich nach Ablauf von mindestens fünf Jahren weiterhin bestens entwickelt haben. Thorn machte das Rennen vor dem Straßen-Gaukler-Festival aus Lublin, „Carnaval Sztukmistrza” und dem Bania-Komplex, einem Aqua-, Ski- und Wellnesspark in der Tatra.

Das Lebendige Pfefferkuchenmuseum wurde 2006 ins Leben gerufen und gilt als erstes interaktives Museum in der Republik Polen. Jährlich besuchen dieses Privatmuseum 100000 Interessierte, die beim Lebkuchenbacken, wie man es im Mittelalter tat, Hand anlegen können. Dabei wird die Geschichte der Thorner Lebkuchen erzählt, die deutsche Siedler wohl etwa um 1380 mitgebracht haben.

Eine weitere Zeitreise macht der Besucher im zweiten Stock des Museums, wo sich eine Lebkuchenmanufaktur von der Jahrhundertwende befindet. Dort dürfen die Besucher Lebkuchen jugendstilgerecht dekorieren. Olszewska hofft, dass durch das Goldene Zertifikat noch mehr Touristen ihr Museum besuchen.

Als einen weiteren Tourismushit erkannte die POT das Museum der Seife und der Geschichte des Schmutzes in Bromberg an. Es zeigt, wie die Menschheit die Körperpflege und die allgemeine Sauberkeit und Ordnung im Laufe der Jahrhunderte meisterte. Im Museum wird auch die Geschichte der Bromberger chemischen Industrie erzählt, die im 19. Jahrhundert ihre Blüte erlebte, und speziell die von der 1849 in Betrieb genommenen J.-G.-Böhlke-Seifenfabrik, die ihre Produkte sogar in viele Länder Europas exportierte.

Besucher können in dem durch  Initiative von Daria Kieraszewicz und Adam Bujny 2012 gegründeten Museum ein mittelalterliches Badehaus erleben, außerdem die erste tragbare Toilette oder den Vorläufer einer Dusche. Auch erste Waschmaschinen, Wäschemangeln und die ersten Reklamen für Wasch- und Hygienemittel werden in Bromberg gezeigt.