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22.12.17 / Unausgewogene Kritik

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51/52-17 vom 22. Dezember 2017

Unausgewogene Kritik
W. Kaufmann

Für Arbeitgeber sowie manche Sozialexperten und Politiker ist sie das Allheilmittel zur Sanierung des deutschen Rentensystems: die Erhöhung des Eintrittsalters in den Ruhestand von 67 auf 70 Jahre. Dahingegen sehen viele Arbeitnehmer sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und seine Einzelgewerkschaften hierin ein rotes Tuch erster Güte. Deshalb initiierte der DGB die Herausgabe eines „Schwarzbuches“ zur „Rente mit 70“. 

Darin werden zunächst sämtliche diesbezügliche Vorschläge zurückgewiesen und als unsozial charakterisiert. Anschließend soll der Leser anhand von 40 Berichten Betroffener nachvollziehen, wie schwierig es unter den Bedingungen des heutigen Berufs-alltags geworden ist, auch nur bis 67 durchzuhalten. Dabei kommen verhältnismäßig viele Beschäftigte in prekären und atypischen Arbeitsverhältnissen zu Wort. Das zeugt nicht gerade von Ausgewogenheit, denn es gibt immer noch zahlreiche andere, deutlich bessere Jobs. Allerdings ist deren Zahl tatsächlich rückläufig.

Annelie Buntenbach/Markus Hofmann/Ingo Schäfer (Hrsg.): „Rente mit 70. Ein Schwarzbuch“, Ch. Links Verlag, Berlin 2017, broschiert, 192 Seiten, 15 Euro