19.04.2024

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05.01.18 / Einsicht statt Visionen / Die Politik hat sich verrannt– und die Deutschen spüren es

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-18 vom 05. Januar 2018

Einsicht statt Visionen
Die Politik hat sich verrannt– und die Deutschen spüren es
Hans Heckel

Die Deutschen schwanken zwischen Zufriedenheit und Pessimismus. Dabei hat dieses Volk das Zeug, Wunder zu vollbringen.

Experten stehen vor einem Rätsel: Die deutsche Wirtschaft brummt, nie waren hierzulande so viele Menschen in Arbeit, und die große Mehrheit der Deutschen äußert sich zufrieden über ihr Wohlstandsniveau und ihre Gehaltsentwicklung. Gleichzeitig wächst die Unsicherheit stetig. Seit 2014 geht die Zahl derer, die zuversichtlich in die Zukunft blicken, jedes Jahr weiter zurück.

Verkennen die Deutschen die wirkliche Lage? Kaum, eher steckt hinter der Diskrepanz ein feines Gespür der Bürger dafür, dass hinter der glänzenden Fassade von „Jobwunder“ und Exportweltmeister die Pfeiler ihres Gemeinwesens bedenklich bröckeln.

Das Unwohlsein wird noch verstärkt von einer Politik, welche den Bürgern und ihrem Staatswesen immer neue Belastungen aufbürdet. Die getrieben zu sein scheint von „Visionen“ und scheinbar moralischen Ansprüchen, die nur noch überzüchteten Ideologien folgen, statt sich an der Wirklichkeit, an Gemeinwohl und Machbarkeit auch  und vor allem auf lange Sicht zu orientieren.

Justiz und Polizei sind schon jetzt am Ende ihrer Leistungskraft und schlagen Alarm, weil die öffentliche Sicherheit erodiert, insbesondere wegen der massenhaften Zuwanderung aus fremdesten Kulturen, welche auch die Schulen vor kaum noch zu bewältigende Probleme stellt. Die Ersparnisse der Deutschen werden dem Euro-Experiment ausgesetzt und schmelzen dahin, für Schulden fremder Länder soll Deutschland zusätzlich haften, die fortschreitende „Energiewende“ unterminiert die Energiesicherheit mehr und mehr. Doch überall schreitet die Politik unbeirrt weiter, statt ein Einsehen zu zeigen.

Will die Politik jene „Zuversicht“ und jenes „Vertrauen der Bürger“ neu entfachen, von der ihre Repräsentanten so oft schwadronieren, müsste sie hier radikal umsteuern. Das Ziel darf nicht länger heißen, die Belastungen für die Bürger und das ganze Staatswesen weiter in die Höhe zu schrauben, sondern sie endlich wieder auf ein dauerhaft tragfähiges Niveau herunterzufahren und den Staat zu konsolidieren.

Die Deutschen sind ein außergewöhnliches Volk, das sich in seiner Geschichte nach entsetzlichen Katastrophen und fatalen Irrtümern mit einer Kraft wieder aufrichten konnte, die unsere Nachbarn an Zauberei denken ließ, wie das (nicht in Deutschland erfundene!) Wort vom „Wirtschaftswunder“ belegt. 

Der Pessimismus so vieler Deutscher speist sich aus der unguten Ahnung, dass die Kraft ihres Volkes vergeudet wird, statt sie sinnvoll für eine sichere Zukunft einzusetzen, statt sie zu stabilisieren und weiterzuentwickeln. Ob die politische Elite ihrerseits die Einsicht und den Mut aufbringt, sich dieser Aufgabe zu widmen, statt ihren ideologischen Visionen zu frönen, wird sich zeigen müssen.