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05.01.18 / Licht und Schatten / Von Marx bis Helmut Schmidt – Diese Jubiläen stehen 2018 an

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-18 vom 05. Januar 2018

Licht und Schatten
Von Marx bis Helmut Schmidt – Diese Jubiläen stehen 2018 an
H. Tews

Das Lutherjahr ist kaum vorbei, da folgt mit 2018 ein Jahr, in dem ein Weltverbesserer ganz anderer Art gefeiert wird. Die Weltanschauung von Karl Marx, der vor 200 Jahren in Trier geboren wurde, war für viele Anhänger ja so etwas wie ein Religionsersatz. Dabei hatte der Marxismus mit weltweit Millionen von Opfern insoweit weitreichendere Folgen als Luthers Reformation. Marx konnte zwar nichts dafür, dass Diktatoren wie Rumäniens Staatschef Nicolae Ceauces­cu, der am 26. Januar vor 100 Jahren geboren wurde, dessen Denken politisch zweckentfremdet haben. Doch ist zu hoffen, dass die große Landesausstellung über Marx in Trier, die an dessen Ge­burtstag am 5. Mai beginnt, auch die Schattenseiten des Marxismus herausstellt.

Im Schatten des Gedenkens an Marx stehen 2018 aber auch viele Lichtgestalten, deren Jubiläen man nicht vergessen sollte. Das Jahr beginnt mit dem 100. Todestag des Backpulver-Königs August Oetker (10.1.) und dem 150. Todestag des südböhmischen Erzählers Adalbert Stifter (28.1.). Im Februar vor 100 Jahren starb der Wiener Se­cession-Maler Gustav Klimt (6.2.). Ebenfalls in Wien gestorben, aber vor 250 Jahren in Florenz geboren, ist mit Franz II./I. der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (12.2.). Vor 75 Jahren endete das Leben der Geschwister Hans (100. Geburtstag am 22.9.) und Sophie Scholl, die als Mitglieder der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ hingerichtet wurden (22.2.).

Im März gedenkt man des 450. Todestags des 1568 auf der Burg Tapiau gestorbenen Hochmeisters Albrecht von Preußen (20.3.), des 100. Todestags des französischen Komponisten Claude Debussy (25.3.) und des 200. Geburtstags von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, dem Gründer der gleichnamigen Genossenschaftsgruppe (30.3.). 

Im April vor 50 Jahren wurde der US-Bürgerrechtler Martin Lu­ther King erschossen (4.4.). Einen gewaltsamen Tod erlitt auch der als „Roter Baron“ bekannte Breslauer Jagdflieger Manfred von Richthofen, der im Krieg vor 100 Jahren fiel (21.4.). Zwei große Un­ternehmer starben vor 100 Jahren: der Nobelpreisträger und Telefunken-Mitgründer Ferdinand Braun (20.4.) sowie der aus Gleiwitz stammende Oscar Troplowitz, der die Nivea-Creme zum Verkaufsschlager machte (27.4.). Zar Alexander II. wurde vor 200 Jahren geboren (29.4.). 

Der Mai hat den 475. Todestag des in Thorn geborenen Astronomen Nicolaus Copernicus (24.5.) und den 75. Todestag der Ostpreußin und Gründerin der Landfrauenbewegung, Elisabet Boehm (30.5.), zu bieten. Außerdem wird der 200. Geburtstag des großen Schweizer Kunsthistorikers Jacob Burckhardt gefeiert (25.5.). Am 26. Juni starb vor 175 Jahren der aus Gerdauen stammende Staatsmann Theodor Gottlieb Hippel d.J., der für König Friedrich Wilhelm III. den folgenschweren Kriegsaufruf „An mein Volk“ verfasste. Und am 26 Juni jährt sich der Todestag des österreichischen Erzählers Peter Rosegger zum 100. Mal. 

Der Juli steht im Zeichen der Ermordung der Zarenfamilie vor 100 Jahren (17.7.). Während in Südafrika mit viel Tam-tam der 100. Geburtstag von Nelson Mandela begangen wird (18.7), feiern die Engländer groß den 200. Geburtstag der Autorin Emily Brontë, die mit ihrem Roman „Sturmhöhe“ zu Weltruhm kam (30.7.). Otto Hahn, der „Vater der Kernchemie“, starb vor 50 Jahren (28.7.). Im August vor 100 Jahren wurde der US-Dirigent Leonard Bernstein geboren (25.8.), im September vor 1250 Jahren kam der Frankenkönig und Vater Karls des Großen, Pippin der Jüngere, zur Welt (24.9.). Und im Oktober jährt sich der 225. To­destag von Königin Marie Antoinette (16.10.), der 200. Todestag des Verlegers Joachim Heinrich Cam­pe (22.10.) und der 400. Todestag des britischen Seefahrers und Politikers Walter Raleigh (29.10.). August Horch, der Gründer der Audi-Werke, wurde vor 150 Jahren geboren (12.10.).

Der russische Schriftsteller Iwan Turgenjew kam im No­vember vor 200 Jahren zur Welt (9.11.). Vor 250 Jahren wurden geboren: der Kö­nigberger Dramatiker Zacharias Werner (18.11.) und der Breslauer Theologe und Philosoph Friedrich Schleiermacher (21.11.). Vor 100 Jahren starb der Hamburger Reeder Albert Ballin, der im Kaiserreich mit Kreuzfahrtlinien die Hapag auf Kurs brachte (9.11.). Im Dezember vor 100 Jahren wurden der „Archipel Gulag“-Autor Alexander Solschenizyn (11.12.) und Altkanzler Helmut Schmidt (23.12.) geboren. Der erste und bislang einzige deutsche Schachweltmeister war übrigens der vor 150 Jahren an Heiligabend im ostbrandenburgischen Berlinchen geborene Emanuel Lasker.