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05.01.18 / Kraupischken in Lasdehnen / Wanderausstellung von Schul- und Museumsdirektor Jurij Userzow fand großes Gefallen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-18 vom 05. Januar 2018

Kraupischken in Lasdehnen
Wanderausstellung von Schul- und Museumsdirektor Jurij Userzow fand großes Gefallen
M. Juschkewitsch/PAZ

um Jahresende wurde im städtischen Museum in Lasdehnen [Krasnosnamensk] die Ausstellung „Spaziergang durch das alte Kraupischken“ eröffnet. Solch eine Ausstellung über die Geschichte des Ortes Kraupischken [Uljanowo] im Kreis Tilsit-Ragnit, war in Lasdehnen zum ersten Mal zu sehen.  Der Gründer und Leiter des Museums, Jurij Userzow, der die Wanderausstellung konzipiert hat, sagte bei der feierlichen Eröffnung: „Die Ausstellung haben wir anlässlich des  35-jährigen Bestehens unseres Museums und des 70. Jubiläums unserer Schule organisiert. Ich habe sie meinen Eltern und deren Landsleuten gewidmet, die zu den ersten russischen Übersiedlern gehörten, die das Leben in ihrer neuen Heimat aufbauten. 

Vonseiten der Kreisverwaltung Lasdehnen sprach der stellvertretende Landrat: „Es ist heutzutage so, dass die Gegenwart die sorgfältige Aufbewahrung der Geschichte fordert. In diesem Sinne sprechen sich sowohl unser Gebietsgouverneur als auch die Verwaltung unseres Kreises aus. Gemeint sind damit nicht nur solche Ausstellungen, sondern auch vor allem die Erhaltung der noch vorhandenen historischen Gebäude, von denen es noch jede Menge in der Stadt gibt, wie Denkmäler des Ersten Weltkriegs und Friedhöfe. Wir werden weiterhin zur sorgfältigen Erhaltung der historischen Denkmäler sowohl aus der Vor- als auch aus der Nachkriegszeit beitragen“, versprach er.

Die zahlreichen Besucher betrachteten mit großem Interesse nm Kraupischken und hörten Userzows Kommentare dazu. So erfuhren sie beispielsweise, dass es in Kraupischken früher eine Mercedes-Werkstatt gegeben hat. Davon ist heute nur ein Reklameschild übrig geblieben, das während der Kriegshandlungen mehrmals durchschossen wurde. Die Ausstellungsbesucher konnten sich ein Bild davon machen, wie das Dorf einmal ausgesehen hat, das man früher wegen seiner Schönheit, seiner Gepflegtheit und seiner Außergewöhnlichkeit eine kleine Stadt nannte. Leider ist vieles davon nicht mehr da, deswegen sind manche Bilder ganz einmalig.

 Ludmila Litwinowa, die Museumsleiterin von Lasdehnen, antwortete auf die Frage, sie sie dazu gekommen sei, eine solche Ausstellung in ihrem Museum zu zeigen: „Ich kenne Jurij Userzow schon lange. Aus den Gesprächen mit ihm ist es mir klar geworden, dass dieser Mensch die Geschichte unserer Region sehr gut kennt und weiß, wie man das Interesse der jungen Generation erwecken kann, was ich für sehr wichtig halte. Ich teile mit ihm die gleichen Ansichten zur Vergangenheit und, dass es von großem Belang ist, sie zu pflegen. Darum habe ich dieses Projekt mit Freude unterstützt. Dazu haben wir alles Nötige, vor allem zwei Räume in unserem Museum, zur Verfügung gestellt. Ich freue mich, dass die Einwohner unseres Kreises solch eine Möglichkeit haben, die alten Ansichten von Kraupischken kennenzulernen.“ Die Ausstellung ist diesen Monat noch in Lasdehnen, so dass jeder Interessent sie besichtigen kann.