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12.01.18 / Dritte Amtszeit für Jaroschuk / Bei der Königsberger Bürgermeisterwahl setzte sich abermals der Amtsinhaber durch

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-18 vom 12. Januar 2018

Dritte Amtszeit für Jaroschuk
Bei der Königsberger Bürgermeisterwahl setzte sich abermals der Amtsinhaber durch
J.T.

Alexander Jaroschuk wurde zum dritten Mal zum Königsberger Bürgermeister gewählt. Zum ersten Mal in der postsowjetischen Geschichte der Stadt wurde der Bürgermeister nicht vom Volk, sondern von den Abgeordneten des Stadtrates gewählt. 2016 hatten die Abgeordneten der Gebietsduma für eine Änderung der Wahlprozedur für den Königsberger Bürgermeister gestimmt. Gemäß der neuen Ordnung wird das Oberhaupt der Stadt durch den Stadtrat aus den Kandidaten gewählt, die von einer speziellen Kommission zuvor ausgewählt wurden. Die Kommission besteht aus drei Vertretern des Stadtrats und drei Vertretern der Gebietsduma.

Jeder beliebige Bürger kann seine Bewerbung für eine Kandidatur zum Bürgermeisteramt einreichen.  Für die Einreichung ihrer Bewerbung hatten die Interessenten zwei Wochen Zeit, danach prüft die Kommission die Dokumente hinsichtlich der Erfüllung der formalen Bedingungen und entscheidet dann, wen sie zur Wahl zulässt. Beworben hatten sich sieben Kandidaten, die alle zugelassen wurden. Wer waren diese Enthusiasten, die sich entschieden hatten, gegen den amtierenden Bürgermeister  anzutreten?

Das waren der ehemalige Abgeordnete des Stadtrats, Dmitrij Winogradow (Liberaldemokratische Partei Russlands) der ehemalige stellvertretende Verwaltungschef von Pillau Jewgenij Andrejew, sein Namensvetter, der Ex-Leiter der Kommunalverwaltung von Cranz Alexander Andrejew, der Präsident der regionalen Stiftung zur Unterstützung der Beschäftigten des Innenministeriums, Wladislaw Iwanow, der Schiedsgerichtsverwalter Andrej Spirkin sowie der Vorsitzende des Ausschusses für kommunales Eigentum und Bodenressourcen, Alexander Sujew, der erst vor Kurzem seinen Posten verließ. Unter den Anwärtern auf das Bürgermeisteramt waren nur zwei bekannte Namen: Alexander Jaroschuk und Alexander Sujew.

Alle sieben hatten zuvor bei einem Beratungsgespräch mit den Vertretern des Komitees ihre Entwicklungsprogramme vorgestellt und eine Reihe von Fragen, die ihnen gestellt wurden, beantwortet. Nach diesem Gespräch waren noch drei Kandidaten im Rennen: Jaroschuk, Sujew und Jewgenij Andrejew.

Bei der geheimen Wahl, die Ende November stattfand, unterstützten 23 der 28 Mitglieder des Stadtrats Jaroschuk. So wurde der amtierende Bürgermeister für weitere vier Jahre gewählt, das ist genau so lang, wie die Befugnisse des amtierenden Stadtrats dauern. Die feierliche Amtseinführung fand im kleinen Saal des Hauses der Künste in kleinem Rahmen statt. An der Amtseinführungszeremonie nahmen Abgeordnete des Stadtrats und der Gebietsduma, Minister der Gebietsregierung sowie Beamte der Stadtverwaltung teil. Im Vergleich zu den vergangenen Malen fiel die Zeremonie sehr bescheiden aus.

Gouverneur Anton Alichanow gratulierte Jaroschuk zum Sieg, ebenso der Sekretär der  Königsberger Diözese, Erzpriester Marian, von der Gebietsduma Marina Orgejewa und der Vorsitzende des Stadtrats, Andrej Kropotkin, der dem Bürgermeister einen großen Blumenstrauß überreichte.

Kropotkin übereichte Jaroschuk dann als Symbol der Macht einen Bernsteinanhänger mit einem Bild des Stadtwappens und merkte an, dass ihm das neue Wahlsys-tem besser gefalle als das alte, weil es „weniger Kräfte, Nerven und Geld koste“.