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12.01.18 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-18 vom 12. Januar 2018

Leserforum

Völkermord in deutschen Städten

Zu: Die Vertreibung war ein Völkermord (Nr. 49)

Ob unsere Vertreibung aus den deutschen Ostprovinzen als Völkermord eingeordnet werden kann, möchte ich bezweifeln, denn dieser Begriff ist historisch doch eher mit der gewollten Tötung von Menschen verbunden. Dahingehend sind wohl eher die Bombardierungen deutscher Städte zumindest nach dem 1. Januar 1945 als solcher zu betrachten. Denn der Sieg der alliierten Streitkräfte im ersten Halbjahr 1945 stand zu dem Zeitpunkt fest. 

Die Angriffe auf deutsche In­nenstädte mit fast ausschließli­cher und im Osten zusätzlich durch Flüchtlingstrecks vollgestopfter Zivilbevölkerung konnten auch von den alliierten Militärs  nicht mehr als notwendige kriegsverkürzende Maßnahmen gerechtfertigt werden. So könnte man eher die Opfer von 1945 in Dresden (13.2.), Pforzheim (23.2.), Leipzig (10.4.) und Potsdam (14.4.), als die sowjetischen Soldaten den Angriff fast miterlebt hätten, also alle nur wenige Wochen und Tage vor Kriegsende, als gewollte schnell vollzogene Tötung möglichst vieler deutscher Menschen noch vor einem Waffenstillstand betrachten. 

Das zumindest entspräche der Definition eines Völkermordes wohl eher als die Vertreibung.

Helmut von Binzer, Hamburg






Zu viel Sexappeal

Zu: Bekenntnisse eines Grapschers (Nr. 49)

Man kann den Männern nicht erst Appetit machen und sich dann beschweren, wenn sie zugreifen. Wenn wir als Frauen die Aufmerksamkeit der Männer auf uns lenken und bewusst oder unbewusst entsprechende Signale aussenden, stehen wir in der Gefahr, dass das andere Geschlecht dies als eine Einladung empfinden könnte. 

Unser Verhalten spielt eine wesentliche Rolle. Nicht nur, wie wir uns verführerisch schminken oder kleiden, sondern auch wie wir leben (wechselnde Männerbekanntschaften und so weiter). Wenn uns unser Schöpfer mit reichlich Sexappeal und Charme ausgestattet hat, dann heißt es ganz besonders „aufgepasst“. Das gilt selbstverständlich auch für Männer. 

Was uns allgemein abhandengekommen ist, ist die Tatsache, dass wir zu wenig bis überhaupt keine Verantwortung für den Nächsten mehr übernehmen. Der Nächste ist uns egal geworden. Jeder bedient sich, wie er will, und nimmt sich das, was er will. Wenn uns das biblische Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ wieder wichtig würde, dann würde es mit dem Respekt vor dem jeweils anderen Geschlecht auch besser klappen.

Bärbel C. Hansen, Tellingstedt






Und es ward Lichteffekt

Zu: Lichteffekte und irgendetwas gegen die AfD (Nr. 47) und: Retrolampen, um Gott zu finden? (Nr. 47)

Wenn die Evangelische Kirche (EKD) über kaum Zulauf, leere Kirchen und wenig Begeisterung zur Reformationsfeier klagt, dann sollte man selbstkritisch sein und das Lamento über Politik sowie die „political correctness“ in ihren Gottesdiensten verbannen: Der Glaube zählt und keine politische Meinungsäußerung. 

Bei dem Präsidenten der EKD, Herrn Bedford-Strohm, der sein christliches Kreuz vor Muslimen versteckt, hat man den Eindruck, ihm fehlt die letzte Frömmigkeit und Verinnerlichung des Glaubens. Lichteffekte, Sofagruppen und Fitnessstudios entspringen eher dem Hirn eines Reklame­managers als eines Christen. Ebenso verwerflich ist die Fördermittelstreichung der EKD für die Nachrichtenagentur idea. 

Was würde wohl Martin Luther, der stets für die Präsenz Christi eingetreten ist, zur heutigen Glaubenskrise der Kirche sagen? – Heuchler.

Günter Algner, Berlin






Bahn frei!

Zu: Zahlen zu Zugausfällen (Nr. 51/52)

Sollen Umweltauflagen Fahrgäste gefährden? Die Politik lässt es zu, dass unser Leben zunehmend durch lautstarke und einflussreiche Minderheiten beeinflusst wird, denen gerechtes, verantwortungsbewusstes und verhältnismäßiges Handeln gegenüber braven und fleißigen Bürgern kein Anliegen ist. Wenn der Schutz von Bäumen neben Eisenbahngleisen höher geachtet wird als der Schutz von Fahrgästen vor umstürzenden Bäumen, ist dies ein Zeichen von verantwortungslosem Handeln. 

Neben Autobahnen besteht laut Paragraf 9 des Bundesfernstraßengesetzes eine Anbauverbotszone von 40 Metern, die auch vor übermäßigen Lärmeinwirkungen auf Neubauten neben der Autobahn schützt. Nach meiner Beobachtung wird analog zu dieser Festsetzung der Aufwuchs neben Autobahnen laufend so niedrig gehalten, dass bei Sturm und Schneebruch ein Umstürzen von Bäumen auf die Fahrbahn nicht möglich ist. 

Warum also ist ein gleichartiges verantwortungsbewusstes Handeln nicht auch zum Schutz der Fahrgäste möglich? Hat das Bundesverkehrsministerium die Einleitung einer seit Langem notwendigen Gesetzesänderung verschlafen? 

Man müsste nur das Allgemeine Eisenbahngesetz so ergänzen, dass die Eigentümer der an die Eisenbahnstrecke angrenzenden Grundstücke, die mit Bäumen bewachsen sind, im Falle von Sturmschäden verpflichtet wären, für die Folgekosten zu haften. Diese Maßnahme würde dann rasch zu einer Besserung der Verhältnisse beitragen. Alternativ wäre das Anpflanzen oder das Zulassen von Baumwuchs in einem 30 Meter breiten Streifen neben dem nächsten Eisenbahngleis zu untersagen. 

Menschenschutz muss in einem vernünftig und verantwortungsbewusst handelnden Staat über dem Naturschutz stehen! 

Wolfgang Hendlmeier, München






Trägt Entwicklungshilfe die Mitschuld am Flüchtlings-Boom aus Afrika?

Zu: Reizthema Bevölkerungsexplosion (Nr. 46)

Das ist in der Tat ein Reizthema, weil das Thema Geburtenanstieg immer ausgeklammert wird. Hier hat unter anderem maßgeblich die katholische Kirche versagt. Sie hat jegliche Aufklärungsarbeit zur Geburtenregelung verweigert.

Kinder sind ein Segen. Das ist so. Wenn aber zum Beispiel eine vierköpfige Familie schon erhebliche Probleme hat, sich zu ernähren, wie soll das bei zehn Köpfen gelingen? Es gibt Lebewesen auf dieser Welt, die machen die Anzahl ihrer Nachkommen vom Nahrungsangebot abhängig.

Ist es so falsch, nur zwei Kinder zu haben, und denen etwas zu „bieten“, als acht, die hungern? Soweit es sich um muslimische Staaten handelt, will man ja ohnehin etwas ganz anderes erreichen. Islam als Weltreligion.

Der Klimawandel ist ganz sicher nicht der einzige Grund für die Zuwanderung nach Europa. Das andere ist eine völlig verfehlte Entwicklungspolitik von Deutschland (aber nicht nur).

Es ist völlig absurd, Indien, Brasilien und Südafrika Entwick­lungshilfe zu geben. Da gibt es Staaten in Afrika, die es notwendiger haben. Die Entwicklungshilfe in Richtung Afrika ist überwiegend nicht dort angekommen, wo sie hin sollte. Sind diejenigen, die mitgewirkt haben, wirklich so ahnungslos, so blind?

Immerhin gibt es deutsche Entwicklungshilfe seit Jahrzehnten. Es wurde aber versäumt, Afrika zu helfen, eine eigene Nahrungsmittelproduktion aufzubauen. Es führt jedoch zu nichts, wenn billige Agrarprodukte nach Afrika geliefert werden. Das ist nur eine Fütterung. Diese Billigexporte zerstören die lokale Landwirtschaft. Der Import dieser billigen Ware macht die dortigen Bauern arm, weil ihre eigenen, traditionellen Produkte nicht mehr konkurrenzfähig sind.

Immerhin arbeiten hier nahezu 75 Prozent als Landwirte. Ihnen nimmt man also jegliche Chance, ihre eigenen Waren zu verkaufen. Das ist nicht neu. Es fehlt der Wille, wirklich etwas dagegen zu tun. Eine Chance für deutsche Unternehmen könnten Exporte sein, die Afrika dabei helfen, im Agrarsektor effizienter zu werden.

Wo sind die klugen Afrikaner, die darauf aufmerksam machen, dass eine Flucht nach Europa (insbesondere nach Deutschland) keine Lösung ist? Dass sie in eine Welt wechseln, wo man sie eigentlich nicht will, und dass es auch dort nicht wirklich etwas umsonst gibt. Also bleiben sie weiterhin arm und fern ihrer Heimat. Warum rufen diese klugen Frauen und Männer nicht dazu auf, ihre Heimat zu „verteidigen“?

„Migration hump“ – dieser englische Begriff liegt der Beobachtung zugrunde, dass wachsende Pro-Kopf-Einkommen in Entwick­lungsländern meist mit höheren Auswanderungsraten einhergehen. Steigende Pro-Kopf-Einkommen hängen oft mit einem besseren Bildungs- und Ausbildungsniveau zusammen, aber die Betreffenden finden auf den beschränkt aufnahmefähigen einheimischen Arbeitsmärkten keine angemessene Beschäftigung.

Erst wenn ein bestimmtes sozioökonomisches Entwicklungsniveau erreicht ist, werden die Auswanderungsraten wieder sinken. Ob es im Fall von Afrika zum Rückgang der Migration kommt, muss bezweifelt werden. Für den islamisch geprägten Teil wird das wohl kaum zutreffen.

Thomas Bauer vom Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration behauptet: „Die Ärmsten der Armen werden nicht wandern. Sie können sich das nicht leisten und haben nicht die nötigen Netzwerke und Informationen für eine solche Entscheidung.“ Wie kommt er zu dieser Feststellung? Sie ist falsch, sie ist realitätsfern. Er wäre gut beraten, sich unter „das Volk“ zu mischen.

Heinz-Peter Kröske, Hameln