18.04.2024

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12.01.18 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-18 vom 12. Januar 2018

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Drohbrief an Linksextreme

Berlin – In einem Brief an linksextreme Treffpunkte in Berlin droht ein bislang unbekanntes „Zentrum für politische Korrektheit“ Namen, Adressen und in 18 Fällen sogar Fotos von mutmaßlich gewalttätigen Linksextremisten an rechte Gruppen oder die Polizei weiterzugeben. Linke Kreise behaupten, die Daten könnten teilweise nur aus Polizeiakten stammen. Linksextreme hatten zuvor Berliner Polizeibeamte in ähnlicher Weise persönlich an den Pranger gestellt.  H.H.





Thilo Sarrazin: NetzDG bald tot

Berlin – Thilo Sarrazin glaubt, dass das umstrittene „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ („NetzDG“) von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) schon zur Jahresmitte wieder abgeschafft wird. Dies sagte er der „Bild“-Zeitung. Ein sieben Jahre alter Tweet von Maas gegen Sarrazin war kurz zuvor gelöscht worden, wohl ausgerechnet wegen des NetzDG.  H.H.





Ein Idol kämpft gegen Foulspiel

Franz Beckenbauer als Kanzler? Kaum vorstellbar. Anders als in Afrika, wo sich ein Fußballidol ins höchste Staatsamt gedribbelt hat. Im westafrikanischen Liberia wurde der frühere Stürmerstar George Weah mit großer Mehrheit zum Staatspräsidenten gewählt. Er löst Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson Sirleaf ab, gegen die er 2005 vergeblich angetreten war und die nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidieren durfte.

Der aus einem Elendsviertel der Hauptstadt Monrovia stammende Weah war von 1988 bis 2001 ein Star in europäischen Fußballclubs. Mit AS Monaco, Paris St.-Germain, AC Mailand und FC Chelsea errang er nationale Meisterschaften. Obwohl er nie einen großen internationalen Titel holte, wurde er 1995 als erster Afrikaner Weltfußballer des Jahres.

Die Liberianer nennen ihr Vorbild, das von ganz unten den sozialen Aufstieg schaffte, „König George“. Nach der mit 61 Prozent gewonnenen Wahl kann sich Weah tatsächlich wie ein König fühlen. Dass der 51-Jährige politisch noch zu grün um die Nase ist, um die kränkelnde Wirtschaft anzukurbeln, um das nach der Ebola-Krise mit 5000 Toten immer noch marode Gesundheitssystem aufzubauen und um die Vetternwirtschaft im Lande zu bekämpfen, schien keine Rolle gespielt zu haben. So wie sich Weah als Fußballer zum Erfolg gekämpft hat, so will er es auch als Politiker tun. Dafür hatte er mit 40 Jahren das Abitur nachgeholt und in den USA einen Uni-Abschluss in Betriebswirtschaft gemacht. 

Einen Makel hat der Hoffnungsträger: Als Vizepräsidentin will er Jewel Howard-Taylor berufen. Sie ist die Tochter des Ex-Präsidenten Charles Taylor, der in England als verurteilter Kriegsverbrecher we­gen seiner Rolle als Warlord im Bürgerkrieg mit 250000 Toten 50 Jahre Haft absitzen soll. Auf dem Platz galt Weah als fairer Spieler. Als Politiker darf er sich aber erst recht kein Foul leisten.H. Tews