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19.01.18 / Jan Heitmann: / Wehrhaft bleiben

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-18 vom 19. Januar 2018

Jan Heitmann:
Wehrhaft bleiben

Kein Staat kann seinen Bürgern völlige Sicherheit garantieren. Aber es ist seine ver- dammte Pflicht und Schuldigkeit, eine Sicherheitsarchitektur zu schaffen, mit der er auf eine Bedrohung bestmöglich reagieren kann. Eine Antwort auf den Terror der 70er Jahre war die Gründung der Grenzschutzgruppe 9 (GSG 9). Sie hat sich des Privilegs, ihren Namen auch nach der Umbenennung des Bundesgrenzschutzes in Bundespolizei behal- ten zu dürfen, mehr als würdig erwiesen. Seit ihrer Gründung 1972 hat die Elitetruppe rund 1900 Einsätze absolviert und viele Menschenleben gerettet. Während die Befreiung der entführten Lufthansa-Maschine „Lands- hut“ 1977 für Furore sorgte, spielen sich die meisten ihrer etwa 50 Einsätze im Jahr im Verborgenen ab. So ist die GSG 9 zum Symbol des wehrhaften Rechtsstaates geworden, der nach gründlicher Abwägung, aber dann entschlossen, von seinem Gewaltmonopol Gebrauch macht.

Seit ihrer Gründung haben sich die Aufgaben und Methoden der GSG 9 verändert. Neben die Bekämpfung des internationalen Terrorismus ist die Unterstützung der Polizei in besonders schweren Fällen von Gewaltkriminalität getreten. „Ich schätze, da wird noch einiges auf die GSG 9 zukommen“, erklärte deren berühmter Gründer, der vor wenigen Wochen verstorbene Ulrich Wegener, im vergangenen Jahr. Des- halb ist es richtig, dass die Einheit jetzt aufgestockt werden soll. In diesem Zusammenhang von einer schleichenden Militarisierung der Bundespolizei zu sprechen, wie einige Kritiker aus dem linken Spektrum es tun, liegt neben der Sache. Und es ist ebenso richtig, dass die GSG 9 zukünftig auch in der Hauptstadt präsent und damit nah bei der Regierung sein wird.