25.04.2024

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19.01.18 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-18 vom 19. Januar 2018

MELDUNGEN

Gegen Abzocke bei Kaffeefahrten

Berlin – Der Bundesrat hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, um gegen unseriöse Anbieter von sogenannten Kaffeefahrten vorzugehen. Die Anzeigepflicht soll auf grenzüberschreitende Veranstaltungen ausgedehnt, neue Vertriebsverbote sollen aufgestellt und Obergrenzen für Bußgelder empfindlich erhöht werden. Zudem sollen Nahrungsergänzungsmittel, Medizinprodukte, Heizdecken und Rotlichtlampen nicht mehr verkauft werden dürfen. Auch Finanzdienstleistungen dürfen nicht mehr angeboten werden, weil von ihnen besondere Lockreize und erhebliche finanzielle Gefahren ausgingen. Die Länderkammer schätzt, dass jährlich bis zu fünf Millionen Deutsche an derartigen Verkaufsveranstaltungen teilnehmen. Der Umsatz in der Branche soll bei 500 Millionen Euro im Jahr liegen.J.H.





Polizei bremst US-Armee aus

Dresden – Die sächsische Verkehrspolizei hat auf der Autobahn bei Bautzen einen Schwertransport mit US-Panzerhaubitzen gestoppt. Eine polnische Spedition sollte das Großgerät im Auftrag der US-Armee nach einem Manöver in Polen zurück nach Deutschland bringen. Doch bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass die erforderlichen Transportdokumente und Ausnahmegenehmigungen fehlten, die Ladung zu breit und vor allem viel zu schwer war. Auch fehlten dem Konvoi die erforderlichen Begleitfahrzeuge, einige der Fernfahrer hatten zudem ihre Lenkzeiten überschritten. Die Verkehrspolizisten untersagten daraufhin die Weiterfahrt. Hätte die US-Armee nicht aus Kostengründen eine zivile Spedition beauftragt, sondern die Panzerfahrzeuge selbst transportiert, hätte der Verlegung nichts im Wege gestanden, denn die Vorschriften für zivile Transporte gelten nicht für Militärtransporte.J.H.





»Blut-Bischof« im Ruhestand

Warschau – Zum Jahreswechsel trat der ehemalige Kurienerzbischof und bisherige Bischof von Warschau-Praga, Henryk Hoser, altersbedingt in den Ruhestand. Der Warschauer wirkte von 1975 bis formal 1995 als Pallotiner-Missionar in Ruanda. Während des Genozids an den Tutsi 1994 fungierte er als Apostolischer Visitator, was für das stark katholisch geprägte Land eine erhebliche Bedeutung besaß. Zahlreiche Bischöfe, Priester und selbst Nonnen vom Volk der Hutu beteiligten sich mit eigenen Händen an den Morden. Nach der Niederwerfung der Hutu-Regierung durch Tutsi-Rebellen und dem Ende des Genozids förderte Hoser maßgeblich die Flucht der an den Taten beteiligten Kirchenvertreter sowie politischer Verantwortungsträger nach Europa. Das befreite Ruanda erklärte den „Blut-Bischof“ zur persona non grata, woraufhin er sich nach Frankreich absetzte. 2004 begann er eine zweite Karriere und wurde Chefseelsorger der EU in Brüssel. 2005 ernannte ihn Johannes Paul II. sogar zum Erzbischof und Leiter der mächtigen Päpstlichen Missionswerke. 2008 beorderte ihn der durch diese Personalie beunruhigte deutsche Papst Benedikt XVI. als Bischof nach Warschau und speiste ihn in Afrikafragen mit eher symbolischen Posten ab, wodurch sein Einfluss auf die katholische Missionspolitik deutlich abnahm.T.W.W.