Libyer setzen auf Gaddafi junior
Tripolis – Saif ad Din Gaddafi, der zweitälteste Sohn des gestürzten libyschen Diktators, will in diesem Jahr im Präsidentschaftswahlkampf antreten. Ihm werden durchaus Chancen eingeräumt, denn er könnte die Integrationsfigur sein, die für die Einigung und die Stabilität des Landes gebraucht wird. Das Chaos und der anhaltende Staatszerfall, die Aktivitäten des IS und die Auseinandersetzungen zwischen den Milizen haben viele Libyer desillusioniert bezüglich der angeblichen Revolution von 2011, die Gaddafi senior mit westlicher Hilfe zu Fall brachte. Saif, der in London studiert hat, galt schon zu Lebzeiten seines Vaters als moderates Element in der Familie.B.B.
Peking gefährdet Flugsicherheit
Taipeh/Peking – Die Regierung der Volksrepublik China hat ohne Absprache mit den Nachbarländern vier Flugrouten über der Taiwanstraße eingerichtet, die sich negativ auf die Flugsicherheit in der gesamten Region auswirken könnten. Damit verstößt sie gegen Vereinbarungen, die im März 2015 in Verhandlungen zwischen den Regierungen in Peking und Taipeh erzielt wurden. Die taiwanesische Regierung bezeichnete Pekings Vorgehen als Provokation, welche den Frieden und die Stabilität in der asiatisch-pazifischen Region gefährde. Staatspräsidentin Tsai Ing-wen erklärte sich jedoch bereit, mit Peking in „verantwortlicher Weise“ zusammenzuarbeiten, um den Konflikt beizulegen und die Beziehungen zwischen beiden Staaten zu verbessern. Auch die US-Regierung kritisiert Peking für die einseitige Einrichtung der Flugrouten und betont, dass Angelegenheiten wie Zivilflugrouten und Sicherheitsfragen gemeinsam von beiden Seiten diskutiert und entschieden werden sollten.J.H.