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19.01.18 / Ein richtiger Schatz / Frauen sparen, Männer verjubeln Geld

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-18 vom 19. Januar 2018

Ein richtiger Schatz
Frauen sparen, Männer verjubeln Geld
H. Tews

Der Mann bringt das Geld rein, die Frau gibt es mit vollen Händen aus — dieses Vorurteil ist längst überholt. Wie eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag von RaboDirect Deutschland zeigt, sind die meisten Deutschen da­von überzeugt, dass Frauen mittlerweile entweder genauso gut haushalten können wie Männer oder sogar besser. Unter den insgesamt rund 1200 Befragten – da­von genauso viele Frauen wie Männer – sind 32 Prozent der An­sicht, dass Frauen im Umgang mit Geld umsichtiger sind als Männer. 

Dagegen sprechen lediglich 

19 Prozent den Männern ein besseres Händchen bei finanziellen An­gelegenheiten zu. Für 47 Prozent gibt es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede in dieser Frage. 

Frauen trauen sich also insgesamt mehr zu. Mag es daran liegen, dass in vielen Familien die Frauen mittlerweile den besseren Job haben als der Ehemann und nun selbst penibel darauf achten, dass ihr mühsam verdientes Geld vom Mann nicht für Bier, Autozeitschriften oder – schlimmer noch – von ihm als Schmuck für die eigene Gattin verpulvert wird?

Jedenfalls denken sowohl Frauen als auch Männer überdurchschnittlich häufig, dass jeweils ihr eigenes Geschlecht besser als das andere wirtschaften kann, doch Frauen trauen sich selbst dabei mehr zu: 38 Prozent der weiblichen Befragten meinen, dass Frauen in Geldbelangen die Nase vorn haben, während nur zehn Prozent diese Position den Männern zubilligen. Unter den Männern wiederum sind mit 28 Prozent deutlich weniger von sich überzeugt, und 25 Prozent der Männer – also fast genauso viele – geben zu, dass Frauen besser als sie mit Geld umgehen können. Auch darin, finanzielle Rücklagen zu bilden, sind Frauen den Männern voraus: So sagen 36 Prozent der Befragten, dass Frauen sparsamer sind als Männer. Deutlich weniger, 26 Prozent, sehen die Männer hier in Führung. 

Wenn es allerdings darum geht, wer am meisten Kompetenz beim Thema Finanzen besitzt, hat nach wie vor der Mann die Nase vorn. Fast die Hälfte der Befragten schreibt dem männlichen Ge­schlecht vergleichsweise mehr Ahnung zu. Lediglich acht Prozent glauben, dass Frauen sich darin besser auskennen. Noch deutlicher wird der Unterschied bei der Einschätzung des Interesses an Finanzthemen: 60 Prozent meinen, dass Männer sich mehr dafür interessieren. Dem stimmen auch 56 Prozent der Frauen zu. 

Wenn es dabei bleibt, dann kann es noch eine Weile dauern, bis im Bundesfinanzministerium die Quotenregelung eingeführt wird. Egal, wie die Sondierungen in Berlin laufen: Der nächste Kassenwart wird doch wieder ein Mann sein, wetten?