Ein Gespenst geht um in Europa und Nordamerika: das Gespenst des Populismus mit seinen primitiven Aussagen und Lösungsformeln. So lautet die Botschaft des Buches „Kurzschluss. Wie einfache Wahrheiten die Demokratie untergraben“. Es stammt aus der Feder von Felix Ekardt, momentan Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig sowie Professor für öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Universität Rostock.
Dabei – das suggeriert der „Nachhaltigkeitsforscher“ und Jurist über weite Strecken – finde sich die Neigung zu einer ebenso verzerrten wie simplen Weltsicht vor allem bei politisch rechtsorientierten Personen. Diese seien Feinde der „offenen Gesellschaft“, Leugner des Klimawandels, Gegner der Aufnahme von Flüchtlingen und Verfechter der Herrschaft von Eliten. Insofern ist Ekardts Buch selbst ein Exempel für Populismus aus der links-grünen Ecke. Deshalb bleiben seine Vorschläge für „Schritte weg von den einfachen Wahrheiten – bei anderen, in uns, in mir“ auch weitgehend schwammig und weltfremd.
Felix Ekardt: „Kurzschluss. Wie einfache Wahrheiten die Demokratie untergraben“, Ch. Links Verlag, Berlin 2017, broschiert, 188 Seiten, 18 Euro