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26.01.18 / Der satirische Wochenrückblick mit Hans Heckel / Herr Schulz hat einen Anruf / Warum Macron ständig an der Strippe hängt, woher sie in Berlin nur diese Zahlen haben, und was der eigentliche Skandal ist

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-18 vom 26. Januar 2018

Der satirische Wochenrückblick mit Hans Heckel
Herr Schulz hat einen Anruf / Warum Macron ständig an der Strippe hängt, woher sie in Berlin nur diese Zahlen haben, und was der eigentliche Skandal ist

Wenn die Telefonrechnung von Monsieur Macron bekannt wird, ist er die längste Zeit Frankreichs Präsident gewesen. Die muss horrend ausfallen. Der Chef im Elysée-Palast findet sogar Zeit, mit einem „Herrn Schulz“ zu telefonieren. Der hat jedenfalls letzten Sonntag behauptet, Macron habe ihn angerufen, worauf Herr Schulz sichtlich stolz ist.

Möglicherweise sind die Franzosen aber auch nachsichtig mit ihrer obersten Quasselstrippe. Schließlich verfolgt Macron mit der Dauersabbelei eine Mission: Er will an deutsches Geld, und zwar schleunigst. Seine Telefonpartner in Germanien würden ihm auch sehr gern ein paar Milliardchen rüberschieben. Solange sie die Bildung einer neuen regulären Regierung nicht zuwege bringen, scheinen die Kanäle irgendwie verstopft zu sein, durch welche die deutschen Steuergroschen nach Frankreich rauschen sollen, um „Europa zu stärken“.

Da hat es Alexis Tsipras leichter. Der Grieche muss niemanden mehr anrufen, für ihn reichen Beschlüsse im Athener Parlament, die wie Reformen aussehen, und schon sprudeln 6,7 Milliarden Euro ganz von selbst, von denen der Löwenanteil natürlich von den Deutschen stammt. Seit 2010 geht das so: Hellas bekommt Geld für „Reform- und Sparauflagen“, die „nach Auffassung der Experten zu einer baldigen Gesundung der griechischen Wirtschaft führen werden“, weshalb das Land „nach Ablauf der Hilfsmaßnahme wieder auf eigenen Beinen stehen kann“.

Es kam dann immer anders, was die Experten „überrascht“ hat, woraufhin ein weiteres Hilfs­paket nötig wurde, was dann aber in jedem Falle das letzte sei. Bis das auch wieder nichts wurde, und das übernächste Programm aufgelegt wurde.

Jetzt indes hören wir, dass dieses Hilfspaket aber ganz, ganz sicher das definitiv letzte sein wird und im August ausläuft. Ab da könne Hellas nämlich wieder auf eigenen Beinen stehen, sagen die Experten. Da sind wir aber erleichtert. Zumindest solange, bis die Experten im Sommer „überrascht“ feststellen müssen, dass ... 

Woher hat die deutsche Politik bloß das viele Geld? Ex-„Wirtschaftswoche“-Chef Roland Tichy hat ausgerechnet, dass der deutsche Fiskus seine Einnahmen seit 2009 von 550 auf 750 Milliarden Euro hochgeschraubt hat. Soll heißen: Er nimmt den Steuerzahlern pro Jahr fast um die Hälfte mehr weg als vor neun Jahren. Da kommt’s her!

Wo es hingeht, steht im Sondierungspapier von Union und SPD: Das EU-Parlament soll zur Stützung von Pleiteländern künftig direkt in den deutschen Steuersäckel langen dürfen, ohne wie bisher zuvor den Bundestag befragen zu müssen. Die Pleiteländer haben die Mehrheit im EU-Parlament und werden eifrig für „mehr Gerechtigkeit“ und „mehr Europa“ sorgen, sobald die neue Groko die deutschen Tresore dafür geöffnet hat. Damit „Europa“ dort auch genug Geld vorfindet für die „Gerechtigkeit“, sperren sich Union und SPD tapfer gegen jede nennenswerte Steuerentlastung der Deutschen. Wir müssen nur noch Belgien überholen, dann schultern die Bundesbürger die weltweit höchste Steuer- und Abgabenlast aller 34 OECD-Länder.

Zum Glück sind wir Deutsche ein geduldiges Volk und wollen es überdies auch gar nicht so genau wissen. Macht nur schlechte Laune. Gute Nachrichten sind viel bekömmlicher. Daher hören wir es gern, wenn uns die Staatsmedien erzählen, dass kaum noch Asylsucher über die Grenzen kommen und der Familiennachzug der „subsidiär Schutzberechtigten“ auf 1000 Personen pro Monat begrenzt wird. 

Wir wollen uns dagegen am liebsten die Ohren zuhalten und laut singen, wenn ein Polizeiführer der Bundespolizei dem „Welt“-Herausgeber und früheren „Spiegel“-Chefredakteur Stefan Aust erzählt, dass jeden Tag 500 bis 800 illegal eingereiste Zuwanderer an der deutsch-österreichischen Grenze aufgegriffen werden. Gut, immerhin werden die Leute aufgegriffen, und da sie illegal eingesickert sind, schmeißt die Polizei sie ja auch wieder raus, oder? Nein, sagt der Polizeiführer: „Sobald sie das Zauberwort Asyl sagen, dürfen wir sie auf Weisung des Bundesinnenministers (Thomas de Maizière, CDU) nicht zurück­weisen, obwohl die deutschen Gesetze das verlangen.“ 

80 Prozent der Zauberwort-Kundigen hätten übrigens weder Pässe noch andere Identitätspapiere bei sich. Wie die ohne den Kram nur bis Österreich gekommen sind, bei den vielen (auch bewachten) Grenzen, die zwischen Afghanistan oder Afrika und der Alpenrepublik zu überwinden sind? Ach, vermutlich hat sie der tragische Verlust erst in Österreich ereilt. Nach der Schneeschmelze ist dort vermehrt mit Überschwemmungen zu rechnen, weil Berge weggeworfener Ausweispapiere die Straßengräben verstopfen.

Immerhin hat der Beamte auch etwas Erfreuliches zu erzählen, denn immerhin wird an der österreichischen Grenze einigermaßen mitgezählt, wer unter ministeriell gedecktem Gesetzesbruch zu uns kommt. Das ist doch schon was! An allen übrigen acht deutschen Außengrenzen werde nämlich überhaupt nicht kontrolliert.

Indem sich diese bemerkenswerten Nachrichten vor uns entfalten, staunen wir umso atemloser darüber, wie die Berliner Politiker mit Zahlen jonglieren, mit „Obergrenzen“ und „Kontingen­tierungen“, während sie selbst dafür sorgen, dass deren Einhaltung auf keinen Fall überwacht wird. Was soll der ganze Zirkus dann überhaupt? Für wen machen die diese Zahl? Na, für uns natürlich! Die Gefahr baldiger Bundestags-Neuwahlen ist schließlich nicht gebannt, und in Bayern geht’s im Oktober sowieso an die Urnen. Bis dahin ist die Politik gut beraten, ihre Karten lieber nicht aufzudecken. 

So heißt es in den Medien, „laut Schätzungen“ käme der Familiennachzug nur für 60000 Personen infrage. Aust dagegen macht uns mit „internen Berechnungen des Bundesinnenministeriums“ bekannt, nach denen 680000 Zuwanderer in Deutschland einen Rechtsanspruch auf Familiennachzug hätten. Zusammengerechnet heißt das, dass jeder der 680000 im Schnitt nicht einmal 0,09 Verwandte nachholen dürfte. Anders ausgedrückt käme auf zehn schon hier Lebende weniger als ein verwandter Nachzügler. Mehr nicht? Wer soll das glauben?

Wenn es zu Neuwahlen kommt, werden die Politiker wieder heftig „um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger werben“, wie es dann immer heißt. Können sie sich eigentlich sparen. Um unser Vertrauen werben? Wir sind mit viel weniger zufrieden: Statt uns aufwendig zu umwerben, hört einfach auf, uns zu belügen. Reicht völlig.

Lügen ist ohnehin recht anstrengend. In den großen Staats- und Konzernmedien verlegt man sich daher lieber aufs Weglassen. So erfahren wir von Übergriffen von Asylsuchern auf Deutsche fast nur aus kleinen Regionalblättern, wenn überhaupt.

Daher ist es schon eine Überraschung, dass wir von diesem Vorfall in Cottbus gehört haben. Dort haben drei junge Syrer von einem mittelalten deutschen Ehepaar verlangt, dass es ihnen gefälligst Respekt zollen und den Vortritt in ein Einkaufszentrum gewähren sollte. Als die beiden Deutschen sich dazu nicht bereitfanden, attackierten die Syrer das Paar mit einem Messer. Nur das beherzte Eingreifen eines Passanten konnte Schlimmeres verhüten, wie wir lesen.

Und? Was ist jetzt berichtenswert? Daran gar nichts, doch dann geschah Ungeheuerliches: Da dies längst nicht der erste Übergriff von Asylsuchern auf Deutsche in Cottbus war, versammelten sich rund 2000 Bürger wenige Tage später zur Demo gegen die Missstände. Dabei wurden sogar Journalisten beschimpft, die später ganz sachlich über die Demonstranten „und andere Nazis“ berichtet haben, heißt es empört.

Merke: „Skandal“ sind nicht die Übergriffe von Asylsuchern, „Skandal“ ist, wenn Deutsche dagegen aufmüpfig werden. Jetzt wissen wir Bescheid.