Vom 14. Juni bis zum 15. Juli findet in Russland die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 statt. Der Spielplan steht bereits fest und auch die Städte, in denen die Spiele ausgetragen werden. Vier Spiele finden in Königsberg statt: Kroatien – Nigeria, Serbien – Schweiz, Spanien – Marokko, England – Belgien (siehe PAZ Nr. 51/52 vom 22. Dezember 2017). Die Stadt bereitet sich schon lange darauf vor. Auf der Pregel-Insel Lomse, die aufgrund ihres weichen Untergrunds bislang nicht bebaut wurde, musste für den Bau des neuen WM-Stadions viel Vorarbeit geleistet werden, unter anderem war ein aufwendiges Drainagesystem vonnöten, damit das Stadion bei starken Regenfällen nicht im Morast versinkt.
Nach dem Dopingskandal vor den Olympischen Winterspielen sieht sich Russland verstärkt der Kritik ausgesetzt. Russlandgegner und Verfechter der EU-Sanktionen drohen immer wieder damit, sich dafür einzusetzen, Russland die Fußball-WM zu entziehen. Für die prestigeträchtige Sportnation wäre das ein Desaster. Nicht nur wirtschaftlich, da Russland auch in anderen Städten bereits viel für die WM investiert hat, sondern auch psychologisch.
Nur so erklärt sich wohl, dass die russische Seite der Forderung der FIFA nachkommen will, alle Symbole, die als „Propaganda für das Sowjetsystem“ gewertet werden könnten, vor dem Beginn der WM zu entfernen oder zu verhüllen. Also werden demnächst Denkmäler von Sowjethelden verhüllt, Straßennamen zeitlich befristet umbenannt und außerdem mit lateinischen Buchstaben beschriftet, allerdings selbst in Ostpreußen in englischer Umschrift. In Königsberg hat man bereits begonnen, die Straßenschilder an Hauptstraßen auszutauschen.
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