20.04.2024

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09.02.18 / Manuel Ruoff: / Armer Trump

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-18 vom 09. Februar 2018

Manuel Ruoff:
Armer Trump

Völlig zu Recht wird beklagt, dass die EZB unter der Leitung des Italieners Mario Draghi die Zinsen mit Gewalt niedrig hält, damit sein Land und die anderen vor allem südeuropäischen Krisenstaaten billig an Kredite kommen und nicht zu sparen brauchen. Das Ergebnis dieser Politik ist eine Enteignung der Sparer, denen gar nichts anderes übrig bleibt als zu spekulieren, also beispielsweise in Aktien, Grundstücke und Sachwerte zu investieren, wollen sie nicht tatenlos zusehen, wie der Wert ihres Geldes dahinschmilzt. Durch diese künstlich erzeugte hohe Nachfrage besteht an der Börse wie auch auf den Immobilienmärkten die Gefahr einer Blase, die irgendwann platzen könnte.

In den USA scheint dieser Entwicklung nun Einhalt geboten worden zu sein. Man spricht von einer Zinswende. Die Zinsen steigen, der US-Dollar gewinnt an Wert. Der Nor­mal- ­bürger, der weder eine Spielernatur hat noch Spekulant ist und einfach nur will, dass die von ihm hart erarbeiteten Werte erhalten bleiben, braucht nicht mehr in Aktien, Immobilien und Sachwerte zu fliehen. Er kann seine Aktien verkaufen. Die Nachfrage nach Aktien lässt nach und damit auch die Gefahr einer irgendwann platzenden Blase. 

Das ist eine Rückkehr zu gesunden Verhältnissen, an der sich die EZB ein Beispiel nehmen sollte. Doch was tun deutsche Leitmedien? Sie beklagen mit Krokodilstränen einen von den USA ausgehenden Crash an den Aktienmärkten und offerieren mit Donald Trump auch gleich ihren derzeitigen Lieblingsfeind als Schuldigen. Manchen scheint auch wirklich nichts zu abwegig, um damit dem verhassten US-Präsidenten etwas beizupulen.