26.04.2024

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09.02.18 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-18 vom 09. Februar 2018

MELDUNGEN

Brüssel plant EU-Maut

Brüssel – Die Europäische Kommission plant eine massive Belastung aller Autofahrer in der EU. Am 8. Januar wurde ein entsprechender Entwurf fertiggestellt. Durch eine Richtlinienänderung für die Festlegung von Straßennutzungsgebühren will die Kommission sich außerdem die Zuständigkeit dafür sichern. Für Lkw will die EU bereits ab 2021 kassieren, für private Pkw erst ab 2024. Den Mitgliedstaaten soll verboten werden, zur Gegenfinanzierung die Kfz- Steuer zu senken, wie in Deutschland geplant. Im zweiten Halbjahr 2018 muss der Entwurf dem EU-Rat zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Zu dieser Zeit hat Österreich den Vorsitz mit Norbert Hofer (FPÖ) als zuständigem Verkehrsminister. Der hätte dann Gelegenheit, dem beabsichtigten weiteren Kompetenzausbau der Kommissare entgegenzutreten. H.L.





Wolfskinder auch in Masuren

Witzin – „Wolfskinder“ verbindet man gemeinhin nur mit dem Königsberger Gebiet. Dass es auch in anderen Teilen Ostpreußens und des übrigen Ostdeutschlands Wolfskinder gab, wird gerne verdrängt. Umso bemerkenswerter ist es, dass jetzt ein Wolfskind aus Masuren an die Öffentlichkeit getreten ist: Der heute im mecklenburgischen Witzin lebende Baldur Beyer hat unlängst seine erschütternde Kindheitsgeschichte aufgeschrieben und fordert nun eine Anerkennung seines und des Schicksals seiner Leidensgenossen. Beyers Mutter war mit einer Gruppe von 2500 Frauen und Mädchen zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion verschleppt worden, und ihr Sohn schloss sich einer Bande von Kindern an, die sich der sowjetischen Kommandantur oder den neuen Kolonisten als Sklavenarbeiter anbieten mussten. Viele von ihnen sind dabei durch Not und Gewalt umgekommen. Beyer findet es beschämend, dass die Bundesrepublik sich erst jetzt und unter Druck von außen dieses Themas annimmt. Eine Veröffentlichung des 200 Seiten starken Manuskripts Beyers steht bisher noch aus. T.W.W.





Streit um Inklusion

Berlin – Eine Pause bei der Inklusion, der Unterrichtung von Schülern mit körperlichen oder geistigen Behinderungen in einer Regelklasse, hat Heinz-Peter Medinger, Bundesvorsitzender des Deutschen Lehrerverbands, gefordert. Er sieht die Schulen überfordert, was zuletzt im schlechten Abschneiden der Grundschulen bei Leistungsvergleichen Ausdruck fand. Jede Klasse, die Inklusionsschüler habe, benötige einen Zweitlehrer. Dafür seien massive zusätzliche Finanzmittel nötig. Widerspruch kam umgehend von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft wie auch aus den Bundesländern Berlin und Mecklenburg-Vorpommern, die sich als Vorreiter bei der Umsetzung der UNO-Behindertenrechtskonvention sehen. Probleme bei der Inklusion war bei der Landtagswahl Schleswig-Holstein ein Thema. Hier ist man zu einer Bestandsaufnahme bereit. MRK