25.04.2024

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09.02.18 / Zeitzeugen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-18 vom 09. Februar 2018

Zeitzeugen

Ata Abu Rashta – Seit 2003 steht der aus Palästina stammende Ingenieur an der Spitze der global vernetzten islamischen Organisation Hizb ut-Tahrir, die auch in Usbekistan höchst aktiv ist und dort zehntausende Mitglieder haben soll. Sie verfolgt das Ziel der Vereinigung aller sunnitischen Muslime in einem weltweiten Kalifat. In Deutschland wurde die Hizb ut-Tahrir 2003 per Verfügung des Bundesministeriums des Innern verboten.

Dshumabai Chodshijew alias Juma Namangani – Der usbekische Islamist gründete gemeinsam mit dem Mullah Tachir Juldaschew 1998 die Islamische Bewegung Usbekistan. Er starb 2001 bei einem Luftangriff in Afghanistan. Seine näheren Todesumstände sind bis heute ungeklärt.

Islom Karimow – Seit 1991 fungierte der „Falke“ als Präsident von Usbekistan. Kritikern zufolge kam es unter seiner Herrschaft bei der Bekämpfung des islamischen Terrorismus zu massiven Menschenrechtsverletzungen. Die Anhänger Karimows wiederum beklagen, dass dessen Tod 2016 zu einem Machtverlust der säkularen Kräfte im Lande geführt habe, was dem Islamischen Staat und anderen Dschihadistengruppen in die Hände spiele.

Abduwali Qori Mirsajew – Der Geistliche aus der ostusbekischen Stadt Andischan gilt als der wichtigste islamische Theologe und Ideologe Zentralasiens. Er „verschwand“ 1995 unter ungeklärten Umständen im Bereich des Taschkenter Flughafens. Hierdurch konnte die Islamische Bewegung Usbekistan einen Kult um den „Märtyrer“ Mirsajew begründen und dessen Schriften für ihre Zwecke instrumentalisieren.

Ingeborg Baldauf – Aus der Sicht der Professorin für Sprachen und Kulturen Mittelasiens an der Humboldt-Universität zu Berlin ist es „naiv anzunehmen, dass die Politik Usbekistans individuelle Radikalisierung … unmittelbar begünstigt oder hervorgebracht habe“, wie man vielfach in den Medien lesen könne. Schließlich seien die usbekischen Attentäter der letzten Zeit doch erst während ihres Aufenthaltes im Ausland unter dem Eindruck der Propaganda des Islamischen Staates zu Terroristen geworden.